1653 - Randwelt der Rätsel
der BASIS sein wirkliches Wesen sieht."
„Weil er es verbirgt", erwiderte Angus. „Ich sagte es dir schon. Vielleicht hat Perry Rhodan ihn durchschaut. Ihm traue ich das zu. Aber dann respektiert er die Prinzipien Rutans und läßt sich deshalb nichts anmerken. Denke darüber nach!"
„Ich werde darüber nachdenken", versicherte Dilja. „Wenn dir die Quälgeister Zeit dazu lassen, die eben auf der BASIS angekommen sind", sagte Angus Maribor mit verschmitztem Lächeln. „Die Ennox?" entfuhr es Dilja. „Genau die. Philip mit einer Abordnung von kosmischen Staubwedeln. Ich hoffe, du hast den Xophach ein paar Ratschläge gegeben, wie sie sich gegenüber den Ennox verhalten sollten, falls sie wieder mal nach Gronich kommen. Übrigens, alle anderen Forschungsgruppen sind inzwischen ebenfalls zurückgekehrt. Mit Ausnahme von Atlan mit seiner ATLANTIS, den Arcoana mit der LAMCIA und Paunaro mit den Halutern."
„Danke", erwiderte die Hanse-Spezialistin. „Aber etwas anderes, Angus. Du hast mir beim letzten Besuch auf der BASIS eine Andeutung darüber gemacht, wie ich das Rätsel lösen könnte, das Arlo Rutan mir aufgibt. Aber ein paar Jahrtausende in die Vergangenheit gehen nützt mir nichts, wenn ich nicht weiß, wonach ich suchen muß."
„Ich will dir eine Hilfe geben", sagte der Historiker. „Suche in der terranischen Geschichtsschreibung nach einem Bund, dessen Mitglieder unter anderem diesem Wahlspruch gehorchten: >Sei ruhig wie der Wald, unbewegt wie der Berg, kalt wie der Nebel, schnell im Entschluß wie der Wind und im Angriff so heftig wie das Feuer!<"
„Das ist der Wahlspruch Arlo Rutans!" rief Dilja Mowak. „Und der Wahlspruch einer Kriegerkaste im terranischen Japan des achten Jahrhunderts A.D., der Samurai", sagte der Freund mit großem Ernst. „Ich weiß nicht, ob Arlo Rutan je davon gehört hat oder ob er durch eine Fügung des Schicksals zu denselben Grundsätzen jener Ritter des Fernen Ostens kam. Auf jeden Fall handelt er nach den gleichen moralischen Forderungen wie die alten Samurai. Deshalb ist er kein Söldner, sondern ein Mann, der aufgrund seiner hochstehenden Ethik bereit ist, sich für unsere Sicherheit notfalls zu opfern - und das ohne Zögern."
Die Hanse-Spezialistin dachte eine Weile nach, dann sagte sie leise: „Ich muß wohl noch viel lernen, Angus."
„Ganz besonders hier, im Angesicht der Großen Leere", sagte der alte Oxtorner. „Ist dir an den bisherigen Aktionen der Expedition etwas aufgefallen?"
„Nein", erwiderte Dilja zögernd. „Das hätte mich auch gewundert", lachte Angus. „Es ist bisher wohl den wenigsten von uns bewußt geworden, daß alle Expeditionen ausschließlich an der Grenze zur Großen Leere verlaufen - mehr oder weniger. Der Grund sitzt im Unterbewußtsein - seit es Menschen und intelligente Lebewesen von der Art der Galaktiker überhaupt gibt."
„Ja?" flüsterte Dilja. „Es ist die Furcht vor dem Unbekannten", behauptete er. „Als der Mensch sich seiner selbst bewußt wurde, überschritt er eine Grenze und verlor das Paradies und die Unschuld. Er wird auch etwas verlieren, wenn er die Grenze zur Großen Leere überschreitet und tief ins Unbekannte vorstößt. Doch er wird auch etwas gewinnen. Mehr, als er sich heute vorstellen kann."
ENDE
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