1653 - Randwelt der Rätsel
veranlaßt, daß die Ortungssysteme des SERUNS das Artefakt abtasteten. „Keine Energieortung", meldete er das Ergebnis der Untersuchung. „Der Gegenstand ist tot.
Wahrscheinlich schon seit Tausenden von Jahren."
Dilja verabschiedete sich und verließ das steinerne Monument einer rätselhaften Kultur
8.
Je länger Dilja Mowak berichtete, desto nachdenklicher wurden Arlo Rutan, Meg Fothern und Bonong Santuk. „So ist das also", murmelte Rutan, als die Oxtornerin geendet hatte. „Die Xophach haben die Megalopolen, die Unterwasserstädte und den technischen Kleinkram von sogenannten Göttern geerbt. Hm, die Kuppelstädte interessieren mich. Ich denke darüber nach, wie man dort unten ein Manöver abhalten könnte."
Der Oxtornerin blieb für einen Moment die Luft weg, dann sagte sie schneidend: „Deine bessere Einsicht war wohl nur geheuchelt. Dabei hätte ich mir denken können, daß aus einem wilden Okrill so einfach kein Schoßhund wird. Mann, Arlo, gerade habe ich die Wogen bei den Xophach geglättet, da willst du abermals Angst und Schrecken verbreiten - noch dazu in ihren gesperrten Regionen."
„Es ist mein Beruf, Freiwillige für die schwere Aufgabe vorzubereiten, die BASIS und die zivilen Mitglieder der Expedition unter Einsatz ihres eigenen Lebens zu verteidigen", erwiderte Rutan ernst. „Das geht nicht ohne praxisnahes Training. Nur durch ständige harte Forderung können meine Sternenkämpfer zu eiserner Disziplin, zu Selbstkontrolle, Entbehrungen, Härte, Furchtlosigkeit und dem optimalen Einsatz aller verfügbaren Waffen erzogen werden."
Er breitete die Arme aus, es wirkte theatralisch. „Das durchzusetzen ist meine Pflicht, denn ich trage die Verantwortung für unser aller Sicherheit. Wir sind bereit, für euch zu sterben. Räumt uns also auch das Recht ein, uns immer und überall für den Ernstfall vorzubereiten."
„Nicht auf Gronich", entgegnete Dilja Mowak hart. „Denke nicht, ich hätte dich nicht verstanden, Arlo. Ich verstehe dich täglich besser, und meine Achtung vor dir und deinen Leuten wächst, aber nach dem, was ich von Dunee erfahren habe, darf es für uns auf diesem Planeten nur darum gehen, soviel wie möglich über die Geschichte der sogenannten Götter zu erfahren."
Rutan grinste. „Natürlich stimmt alles, was ich gesagt habe", sagte er. „Aber mein Vorschlag für Manöver in den Tabuzonen war ein Scherz. Deshalb der ernstgemeinte Vorschlag: Du erwirkst für uns beide und ein paar tüchtige Leute die Erlaubnis zur Erforschung der Kuppelstädte - und wir verzichten auf alles, was die Xophach ängstigen könnte. Alles klar, Dilja?"
„Alles klar", erwiderte sie aufatmend. „Bis auf eines. Niemand von uns ist kompetent genug, was die wissenschaftliche Auswertung der Zeugnisse alter kosmischer Kulturen angeht. Deshalb brauchen wir ein Team von Kosmo-Archäologen und Analytikern. Und was die Erlaubnis betrifft, so spricht Dunee in diesem Sinne mit den anderen Stammesfürsten. In drei Tagen teilt er mir die Entscheidung mit."
Arlo Rutan lächelte flüchtig. „Ich habe verstanden", sagte er. „So bald wie möglich geht die entsprechende Anforderung per Hyperkom an den Wissenschaftlichen Leiter der Expedition ab. Er soll uns am besten gleich ein ganzes Spezialistenteam schicken."
*
Sie kehrten in die KREIT zurück. Dort begab sich Dilja Mowak in ihre Kabine, um einen Bericht über die vergangenen Ereignisse in ihren Syntron zu sprechen. Sie verschwieg allerdings alles, was Arlo Rutan und seine Leute eventuell belastet hätte.
Als sie später die Zentrale aufsuchte, beendete Rutan soeben ein Hyperkomgespräch mit der BASIS. Sein Gesicht war finster. Die Flammennarben schienen zu lodern - wie immer, wenn er wütend war. „Myles werde ich was erzählen, wenn ich wieder auf der BASIS bin!" wetterte er. „Er hat doch tatsächlich die Frechheit besessen, mich abfahren zu lassen. Mit der lächerlichen Begründung, man hätte nicht genügend Spezialisten und Beiboote, um allen Spuren versunkener Kulturen nachzugehen."
„Beruhige dich, Arlo", sagte Dilja. „Wahrscheinlich sind gerade mehrere Expeditionen unterwegs.
Zudem sind Myles die Hände gebunden. Es gibt klare Anordnungen Perrys, bis zu welcher Grenze die BASIS von Beibooten und Fachkräften entblößt werden darf. Vielleicht läßt Myles sich erweichen, wenn ich ihn direkt anspreche. Ich könnte die KREIT nehmen und zur BASIS fliegen.
Stellst du mir das Schiff zur Verfügung, Arlo?"
„Wenn es
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