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1653 - Randwelt der Rätsel

Titel: 1653 - Randwelt der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wir haben ihn inzwischen zum Ehrenwerten Herrn Joko-Doko ernannt. Selbstverständlich überlassen wir ihm den Kampfplatz und ziehen uns zurück."
    „So soll es sein", tönte Rutan fast feierlich. „Ein ebenbürtiger Gegner verdient unseren Respekt."
    Dilja Mowak blickte den Kommandeur prüfend von der Seite an, als das Gespräch beendet war. Allmählich formte sich in ihrem Bewußtsein ein neues Bild von Arlo Rutan.
    Es war ein Bild mit zwei Seiten: Die eine zeigte den aufgeplusterten Kampfhahn mit der zur Schau gestellten wilden Angriffslust, die andere den pflichtbewußten Soldaten mit eiserner Selbstdiziplin und einem altertümlichen Ehrenkodex.
    Inzwischen hatte der Shift eine Schlucht im Meeresboden erreicht, die zwischen ihm und dem Ziel Nummer zwei lag. Sie stellte natürlich kein Hindernis dar. Der Flugpanzer schwebte einfach darüber hinweg.
    Auf einem Holo musterte die Hanse-Spezialistin den finsteren Abgrund. Es dauerte nur einen Augenblick, dann befand sich der Shift auf der anderen Seite. Durch überhängende Felswände war die Schlucht oben durchschnittlich nur elf Meter breit. Weiter unten erhöhte sich der Abstand von Wand zu Wand. „Wir hatten eine Tasterortung!" meldete Sherl Honk plötzlich mit flacher Stimme. „Was war es?" fragte Arlo und beugte sich zu Honk hinüber. „Auswertung kommt", knurrte Sherl. „Inaktive fünfdimensionale Energie, geringe Quantität. Könnte ein Speicher für Hyperenergie sein."
    „Warum haben unsere Schiffe das nicht angemessen?" warf Hürfü Tymür ein. „Ich dachte, sie hätten die gesamte Oberfläche Gronichs abgetastet."
    „Da gab es die inaktive Hyperenergie wahrscheinlich noch nicht", meinte Urghuun Tallawanta. „Ich kenne so etwas aus dem Konstruktionsplan von Atlans Unterwasserkuppel: Speicher geringer Kapazität, die sich in Hunderten oder Tausenden von Jahren leeren und gelegentlich von einem kurzzeitig arbeitenden Energieaggregat aufgeladen werden."
    Dilja und Rutan sahen sich bedeutungsvoll an. Sie verständigten sich ohne Worte und trafen gemeinsam eine Entscheidung. Der Ertruser sprach sie aus. „Wir tauchen in die Schlucht", wandte er sich an Hershle. „Ganz hinunter! Sherl, setze auch die Richtstrahler der Hypertaster ein! Wir müssen rechtzeitig erkennen, was dort unten los ist und ob uns Gefahren drohen."
    „Ihr nehmt an, daß es in der Schlucht eine weitere Kuppelstadt oder eine Station gibt, in der noch ein Funke von technischem Leben ist?" fragte die Ezialistin und blickte dabei abwechselnd auf Rutan und Dilja. „Es wäre möglich", antwortete der Ertruser. „Ich denke eher an eine Geheimstation, denn sonst läge sie offen auf dem Meeresgrund."
    Der Shift hatte gedreht und schwebte wieder über die Schlucht.
    Und wieder sprach die Tasterortung an.
    Plötzlich herrschte eine Spannung an Bord, die mit den Händen greifbar schien. Sie alle wußten, daß sie sich auf der Spur zu einem der Rätsel befanden, die es anscheinend zuhauf in der Grenzregion an der Großen Leere gab.
    Rätsel, die Informationen über Völker und Sternenreiche bargen.
    Oder die denen den Tod brachten, die sie zu lösen versuchten ..
     
    12.
     
    Donk Hershle mußte den Shift drehen, damit er quer zur bisherigen Fahrtrichtung stand, sonst hätte er nicht durch die Öffnung der Schlucht gepaßt.
    Arlo Rutan hatte inzwischen seinen Stellvertreter über seine Absichten informiert. Santuk befand sich mit seinem und vier anderen Shifts auf dem Weg zur Schlucht. Er würde seinem Kommandeur mit dem eigenen Kommandopanzer folgen, während die anderen drei Shifts sich am Rand bereit hielten, um notfalls helfend eingreifen zu können.
    Vorerst aber geschah nichts.
    Nur Tasterreflexe kamen an. Sie wurden durch zirpende Töne hörbar gemacht.
    Sherl Honk saß in angespannter Haltung vor den Ortungsanzeigen. Ab und zu huschten seine Finger über die Schaltkonsole und berührten Sensorfelder, um neue Kombinationen von Ortungsmethoden zu erproben.
    Als ob nicht der Bordsyntron alle Möglichkeiten optimal ausschöpfte und schneller auf ein positives Ortungsergebnis reagieren würde als die Galaktiker!
    Die Schlucht war an dieser Stelle 172 Meter tief und 81 Meter breit.
    In 132 Metern Tiefe blitzte etwas auf Honks Kontrollen der Normalortung auf.
    Gleichzeitig meldete der Syntron das Auftreten schwacher normalenergetischer Streustrahlung am tiefsten Punkt der Felswand, die an der Steuerbordseite des Shifts aufragte.
    Sie erlosch wenige Sekunden später. „Analyse!" forderte

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