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1653 - Randwelt der Rätsel

Titel: 1653 - Randwelt der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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winkte ihren Leuten, ihr ins Freie zu folgen. „Wir müssen aus der Umklammerung, die der Gegner geplant hat, ausbrechen, bevor sie lückenlos ist", erklärte sie auf dem Weg ins Freie. „Aber wir versuchen den Durchbruch nicht in der Mitte. Damit rechnet der Gegner nämlich. Deshalb wird er seine Kräfte dort massiert haben.
    Wir würden uns festbeißen - und der andere Flügel der Beta-Gruppe brauchte nur noch herumzuschwenken und uns in den Rücken zu fallen."
    Draußen schloß Meg Fothern sich ihnen wieder an. „Welche Seite nehmen wir?" wollte sie wissen. „Nordosten", bestimmte Dilja, zeigte dann warnend auf die gegnerische Korvette über dem Brückenkopf und deutete auf den Boden.
    Sie suchten Deckung, denn inzwischen hatten ihre Pikosyns die Registrierung auftreffender gegnerischer Ortungsimpulse gemeldet.
    Die Korvette stieg höher. Der Kommandant schien sich dazu entschlossen zu haben, die Kampfgruppe zu beschießen. Auch das hätte seiner Partei Punktegewinn gebracht. Doch da schlugen plötzlich mehrere Energiestrahlen ein. Sie waren von einem Kreuzer aus dem planetennahen Raum abgefeuert worden. Als sie mit dem Schutzschirm der Korvette reagierten, entstanden Effekte, die den Gegner für einige Zeit blind und taub und dadurch handlungsunfähig machten.
    Als der Spuk vorbei war, startete die Korvette mit hohen Werten durch und verschwand in den Wolken.
    Dilja wartete, bis die Leute aus dem Brückenkopf aufgeschlossen hatten, dann stieß sie die rechte Faust nach vorn und hob ab.
    Sie flogen zwischen den rätselhaften Felskegeln hindurch.
    Megalithische Steinbauten! grübelte die Oxtornerin. Sobald ich mehr Zeit habe, werde ich ein paar davon untersuchen. Arlo Rutan muß es mir erlauben.
    Der Dschungel des vierten Planeten erleichterte ihr Fortkommen erheblich. Zwischen seinen schwarz und rot gefleckten, wie lackiert glänzenden Baumstämmen war genug freier Raum, um mit hoher Geschwindigkeit fliegen zu können. Unterholz gab es so gut wie nicht, und die Bäume waren bis in durchschnittlich sechs Meter Höhe kahl. Auch darüber wuchs nur spärliches Astwerk mit wenigen schmalen, gelben Blättern. Erst knapp unter dem zirka 40 Meter hohen Wipfeldach herrschte eine dichte Belaubung mit runden, dickbauchigen Blättern, die in allen Regenbogenfarben leuchteten.
    Die Gruppe war etwa anderthalb Kilometer geflogen, als Diljas Minikom zirpte. „Anruf von Kommandeur", meldete der Pikosyn. „Durchschalten, aber kein Antwortsignal geben!" sagte Dilja. „Ortungsgefahr!"
    Im nächsten Moment vernahm sie Rutans Stimme. Was er sagte, konnte der Manövergegner nicht verstehen, denn jede Partei benutzte ihren eigenen Kode.
    Der Syntron einer Korvette konnte ihn zwar knacken, aber dazu brauchte er gut 30 Stunden - und dann besaß der Text keinen Informationswert mehr. „Arlo an Dilja", hörte die Oxtornerin. „Meine Leute haben ihre Lektion zu gut gelernt. Ihr steht vor der Einschließung. Euer Gegner vollführt eine weiträumige Zangenbewegung. Versucht nicht, in der Mitte durchzubrechen. Fliegt nach Nordosten. Ich haue euch heraus, sobald ihr Feindberührung habt. Oder heißt es bei dir Gegnerberührung?" Die letzten Worte klangen sarkastisch. „Wir fliegen weiter mit dem alten Kurs!" befahl Dilja. „Seid wachsamer als zuvor!"
     
    *
     
    Es geschah, als die Galaktiker ein Waldstück mit besonders hohen Bäumen durchflogen, deren Wipfel so dicht waren, daß zwischen den Stämmen fast Dunkelheit herrschte.
    Zuerst dachten die Raumfahrer, vor ihnen rückten die Bäume enger zusammen, denn es schien, als gäbe es dreimal mehr rot und schwarz gefleckte Stämme im ungewissen Halbdunkel als hinter ihnen.
    Dann schalteten die vorne fliegenden Menschen ihre Helmscheinwerfer ein - und plötzlich waren sie deutlicher zu sehen.
    Aus dem Unterbewußtsein stiegen Assoziationen mit Horrorszenen aus dem Fabelreich der Multimedia-Shows.
    Unheimlich wirkende Gestalten. Monster aus fürchterlichen Alpträumen. Mordlüsterne Tiermenschen.
    Durchschnittlich zwei Meter groß und nackt, die von warzenartigen Erhebungen übersäte Haut mit roten und schwarzen Flecken aus Lackfarben bemalt. Unförmige „Kübelköpfe" mit vier beweglichen Stielaugen in den schlammgrauen Gesichtern. Mit breiten „Fischmäulern" und zwei Armen und zwei Beinen, die in je drei langen und biegsamen Greifwerkzeugen endeten.
    Und mit gefährlich aussehenden Gegenständen ausgerüstet, teilweise damit behangen und auch in den „Händen" haltend: eine

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