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1654 - Komm in meine Totenwelt

1654 - Komm in meine Totenwelt

Titel: 1654 - Komm in meine Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er nicht in der Lage, etwas zu sagen, saß unbeweglich vor seiner Frau und starrte sie an. Ihre Worte hatten ihm die Sprache verschlagen.
    Sie zog ihre Hände zurück und presste sie gegen ihre Wangen. So hart, dass sie ihr Gesicht zusammendrückte. Aber die Furcht in ihren Augen blieb bestehen, und Al hatte einen derartigen Blick noch nie zuvor bei seiner Frau gesehen.
    Auch ihn hatte das Geständnis geschockt. Er war ein Mensch, der sich nie Gedanken über Träume gemacht hatte, nun aber musste er sich damit beschäftigen.
    Schon die Frau mit dem Stundenglas war nicht normal gewesen. Suzie hatte es als ein so deutliches Bild erlebt, dem er nicht folgen konnte. Aber es war eine Metapher für den Tod. Das Stundenglas zeigte an, wie sehr das Leben eines Menschen verrann. Der Mensch wurde zu Staub, und der Sand im Glas war das Symbol dafür.
    Al strich erneut über sein Gesicht. Er war wie vor den Kopf geschlagen, denn er glaubte seiner Frau, dass sie im Hintergrund den Tod gesehen hatte.
    »Er hielt eine Sense mit beiden Händen fest«, flüsterte sie, »und jetzt weiß ich, dass der Tod gekommen ist, um mich zu holen. Er und diese Frau. Sie wollen mich in ihr Totenreich locken. Davon bin ich überzeugt, Al.«
    Er schüttelte heftig den Kopf.
    »Nein, Suzie, das ist Unsinn, was du da sagst. Okay, du hast geträumt. Viele Menschen haben Träume. Auch schlimme, die sie nicht mehr loslassen. Aber Träume sind auch Schäume.«
    »Nein, Al, nicht bei mir. Ich weiß, dass ich für die Totenwelt bestimmt bin.« Sie schloss die Augen und holte tief Atem. »Irgendwann wird es mich erwischen. Und es dauert nicht mehr lange. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Al Carpenter atmete einige Male tief durch, bevor er die nächste Frage stellte.
    »Und? Hast du dir schon überlegt, was du jetzt machen willst? Eine Idee?«
    »Nein.«
    »Aber du darfst nicht daran denken, dass deine Träume der Realität entsprechen.«
    »Das sagst du so leicht.«
    »Ja, stimmt, ich sage es leicht. Ich bin ja auch nicht betroffen. Aber du kannst dir dein weiteres Leben nicht von diesen Träumen zerstören lassen.«
    »Es geht nicht anders. Sie sind immer präsent. Sie sind überall. In jeder Minute, in jeder Sekunde. Ich komme einfach nicht von ihnen los, und ich werde jetzt stets das grausige Skelett mit der Sense sehen, das hinter der Frau steht, die ihr Stundenglas festhält. Sie beweist mir damit, dass sich mein Leben dem Ende nähert.«
    Al wollte das nicht einsehen. Nahezu wütend schüttelte er den Kopf.
    »So darfst du das nicht sehen, Suzie. Du musst mit dir ins Reine kommen und wieder so werden wie früher. Das ist es, was ich von dir möchte.«
    »Es geht nicht, Al!«
    »Und warum nicht?«
    »Weil die andere Seite zu stark ist. Warum habe ich wohl diese Träume? Kannst du mir das sagen?«
    »Nein.«
    »Aber ich kann es. Die Träume sind grausam, und sie entsprechen der Wahrheit. Es sind Wahrträume, Al. Ich habe nicht mehr lange zu leben.« Sie nickte ihrem Mann zu, und ihre Stimme hatte bei den letzten Worten recht fest geklungen.
    Al Carpenter wusste nicht, was er noch sagen sollte. Er war darauf eingestellt gewesen, seine Frau überzeugen zu können. Jetzt musste er einsehen, dass er sich geirrt hatte. Die andere Seite - falls es überhaupt eine solche gab - hatte Suzie voll im Griff.
    »Und jetzt? Was hast du vor?«
    Suzie hob die Schultern. Eine Geste, die ihm ihre Ratlosigkeit verdeutlichte.
    Auch Al war überfragt. Einige Male hatte er Suzie vorgeschlagen, einen Therapeuten zu besuchen, aber sie hatte nur den Kopf geschüttelt und gemeint, dass sie selbst durch diesen Horror musste.
    »Darf ich dich etwas fragen, Suzie?«
    »Bitte.«
    »Diese Frau, die du gesehen hast, wie ist sie dir vorgekommen? Hat sie dir große Angst eingejagt oder hast du sie - nimm mir das jetzt nicht übel - sogar gekannt?«
    Suzie starrte ihren Mann für einen Moment an und schnaufte dabei.
    »Gekannt?«, flüsterte sie.
    »Ja.«
    Es verging eine Weile, bis Suzie nickte. »Ja, ich meine, sie schon mal gesehen zu haben.«
    »Aber nicht in deinen Träumen - oder?«
    »Nein, das nicht. Ich glaube sogar, dass es sie in der Wirklichkeit gibt.«
    Die Antwort hatte Al Carpenter nicht erwartet. Er schüttelte den Kopf und gab ein leises Stöhnen von sich. Jetzt war er es, der seine Gedanken sortieren musste, und erst nach einer Weile fragte er: »Gut, meine Liebe, dann lass uns mal gemeinsam nachdenken. Weißt du denn, wo du sie gesehen hast?«
    »Nein!«
    Al wollte

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