Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1656 - Zwei wie Tod und Teufel

1656 - Zwei wie Tod und Teufel

Titel: 1656 - Zwei wie Tod und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ist für uns ja zweitrangig.«
    »Okay, das Parkhaus. In den Docklands.«
    »Ja.«
    »Wann genau?«
    »Ich weiß es nicht, John. Irgendwann am späten Abend. Ich gebe nur zu bedenken, dass wir ein Wetter haben, das den Namen nicht verdient. Wenn wir also hinfahren, sollten wir recht früh losgondeln, sonst…« Sie verstummte und hob die Schultern.
    »Du meinst, dass wir jetzt fahren sollten?«, fragte Suko.
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Und was sagst du, John?«
    Meine Antwort bestand nur aus einem Satz. »Ich habe überhaupt nichts dagegen.«
    »Und ich erst recht nicht«, erklärte Purdy, die aufstand und losging, um sich eine Waffe zu besorgen. Viel wussten wir ja nicht, doch etwas stand fest: Ein Spaziergang würde es nicht werden…
    ***
    Egal für welche Lage sich der Wettergott entschieden hatte, Suko konnte er von seinem Hobby nicht ablassen. Er fuhr auch bei Schnee, und da machte es ihm nichts aus, wenn er auch nur langsam von der Stelle kam. Er sah es immer als Übungen an.
    Mir war das recht, auf dem Beifahrersitz zu hocken, während Purdy Prentiss es sich im Fond bequem gemacht hatte. Um der Kälte und dem Wind zu trotzen, hatte sie eine mit Lammfell gefütterte Jacke mitgenommen, die neben ihr lag. Sie hatte mal mit einem Mann zusammen gelebt, der Eric La Salle hieß. Auch er stammte aus Atlantis und war wiedergeboren worden. In Atlantis hatten sie sich schon gekannt, und so hatten sie in London eine Partnerschaft gebildet, die auch jetzt noch Bestand gehabt hätte, wäre La Salle nicht ermordet worden. Er hatte als Leibwächter gearbeitet. Nach seinem Tod hatte er Purdy seine Waffensammlung überlassen, mit der Purdy umgehen konnte, und das waren nicht nur Pistolen.
    Ich hatte Zeit, mich den eigenen Gedanken hinzugeben. Es war immer möglich, dass ein altes atlantisches Erbe in unsere Zeit hineinschlug. Immer wenn das passierte, war Gewalt mit im Spiel gewesen. Auch jetzt glaubte ich daran, dass es hart werden konnte.
    Es fiel auch Schnee. Zum Glück nicht in Massen. Es war nur ein leichtes Rieseln aus dünnen Flocken, das aus den grauen Wolken fiel und erst zu sehen war, wenn es in die Lichtbahnen geriet, die zahlreiche Scheinwerfer in die Dunkelheit schickten.
    Immer wieder stockte der Verkehr. Selbst im Kreisverkehr mussten wir warten. Die Inseln dort waren mit Schnee angehäuft worden, die schmutziggraue Berge bildeten. Auch an den Straßenrändern lagen die Schneebarrikaden, die von den Fußgängern überstiegen werden mussten. Es war eben alles anders. London hatte seine Hektik verloren, und auch die Geräusche drangen an die menschliche Ohren wie durch Filter gedämpft.
    Es ging bei unserer Fahrt alles glatt. Kein Rutschen, kein Unfall, denn auch die anderen hatten sich der Witterung angepasst. Die graue Themse schob sich durch ihr Bett, während der Schnee auf das Wasser rieselte. Der Fluss war nicht zugefroren. Nur an einigen Uferstellen zeigte sich eine dünne Eisschicht. Die neuen Gebäude in den Docklands, die alles andere als Romantik verkörperten, wirkten bei dieser Witterung anders als sonst. Das Licht war durch die fallenden Flocken weicher geworden. Auf den Bauten lag eine helle Haube, und manchmal wehte ein plötzlicher Windstoß den Wirbel gegen die Fassaden, als wollte er sie zur Seite drücken.
    Das Parkhaus war leicht zu finden. Es gehörte zu den neuen Bauten in den Docklands. Wer seinen Wagen dort abstellte, durfte sich später nicht über die Rechnung wundern.
    Aber auch diese Parkhäuser waren in der Regel gut gefüllt, nur nicht bei diesem Wetter. Da eine Seite des Parkhauses offen war, sahen wir schon jetzt viele leere Plätze, was für uns nur von Vorteil sein konnte.
    Die Einfahrt war schneefrei gemacht worden, und so gab es keine Problem. Die Schranke hob sich, Suko gab wieder Gas, und wir alle freuten uns, über einen normalen schneefreien Boden fahren zu können.
    Wir hatten schon vorher abgesprochen, nicht bis auf das oberste Deck zu fahren. Zudem wussten wir auch nicht, ob die Parteien schon dort waren, und so war es besser, wenn wir den Rover woanders abstellten, und zwar tiefer. Unser Wagen war der Einzige, der nach oben rollte. Bei diesem Wetter hatte keiner Lust, in die Docklands zu fahren, um dort eines der schicken In-Lokale zu besuchen, in denen sich auch die Menschen trafen, die in der Gegend arbeiteten. Suko fuhr den Wagen langsam die Serpentinen hoch. Rechts zeigte die Mauer große Öffnungen, die durch ein Geländer gesichert waren. Wir schauten

Weitere Kostenlose Bücher