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1656 - Zwei wie Tod und Teufel

1656 - Zwei wie Tod und Teufel

Titel: 1656 - Zwei wie Tod und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darüber hinweg ins Freie und sahen den Schnee wie einen Vorhang fallen, der nie abriss. Das oberste, frei liegende Parkdeck lag auf der siebten Ebene. Wir waren bis zur sechsten gekommen, als Suko in die leere Halle rollte und den Wagen abstellte. Wir stiegen aus.
    Ich schaute mich um und atmete auf, als ich nichts Ungewöhnliches sah. Hier wartete niemand auf uns, und fremde Stimmen waren aus den anderen Etagen auch nicht zu hören. Besser konnten wir es nicht haben, wobei nur der kalte Wind störte, aber der Schnee hatte sich entschlossen, nicht mehr zu fallen, denn als wir durch eine Lücke in der Mauer ins Freie schauten, da fiel keine einzige Flocke mehr. Neben dem Rover blieben wir stehen, um so etwas wie einen Schlachtplan zu entwerfen. Es stand fest, dass wir ein Deck höher mussten, denn dort spielte die Musik. Aber wir wussten nicht, was uns dort oben erwartete und ob unsere Freunde schon eingetroffen waren. Deshalb durften wir nichts überstürzen. Suko legte seinen Kopf zurück und sagte: »Nach oben müssen wir, aber wie?«
    »Zu Fuß«, erwiderte ich trocken.
    »Klar, ich wollte nicht fliegen. Mal im Ernst, John, gehen wir zusammen oder soll einer von uns zunächst mal die Lage peilen?«
    Ich tippte Suko an. »Wenn du schon so sprichst, dann willst du doch gehen - oder?«
    Er grinste. »Ich hätte nichts dagegen.«
    »Dann bitte.«
    Suko schaute Purdy an, um zu erfahren, ob sie Einwände hatte, aber sie nickte nur und machte ihm klar, dass er sich auf den Weg machen sollte. Dagegen hatten wir nichts, das Schicksal schon, denn aus der Tiefe hörten wir den harten Sound eines Motors. Das war keine Rakete, die zu uns hoch wollte, sondern ein anderes Fahrzeug, und da das Geräusch sich immer mehr verstärkte, mussten wir davon ausgehen, dass zumindest eine der oberen Etagen das Ziel war. Wir mussten uns nicht großartig absprechen. Jeder wusste genau, was er zu tun hatte. Eine Gefahr der Entdeckung bestand zwar nicht, es war trotzdem besser, wenn wir nicht auf dem Parkdeck standen, wenn der Wagen vorbeifuhr. Der Fahrer brauchte nur einen Blick zu riskieren, und schon war es mit unserer Tarnung vorbei.
    Unser Rover war zwar nicht so hoch wie ein Sprinter, er bot schon eine genügende Deckung, wenn wir uns duckten. Nach einigen Sekunden waren wir nicht mehr zu sehen, behielten aber selbst die Auffahrt im Auge.
    Die Warterei dauerte nur Sekunden. Dann steigerte sich der Lärm, und wenig später huschte das Licht eines Scheinwerferpaars für einen Moment über den Rand des Parkdecks, ohne unseren Wagen zu erwischen.
    Das andere Fahrzeug fuhr vorbei.
    Wir hatten die Marke nicht erkennen können, wussten aber, dass wir es mit einem dieser hochrädrigen Geländewagen zu tun hatten.
    Da er bei uns vorbeigefahren war, gab es nur noch eine Möglichkeit als Ziel. Die obere Etage. So war es ausgemacht. Das hatte man Purdy Prentiss mitgeteilt. Wir verließen den Schutz des Rovers, schauten uns an und lauschten jetzt in die Stille hinein, denn das Röhren des Motors war nicht mehr zu hören. Purdy fuhr mit ihren Händen an der Kleidung entlang. »Die Ouvertüre ist vorbei. Ich denke, das Drama hat begonnen.«
    Damit war alles gesagt. Wir wussten, wo unser nächstes Ziel lag, und mussten nur darauf achten, nicht so schnell gesehen zu werden. Außerdem hatten wir uns schon vorher abgesprochen, uns im Hintergrund zu halten und zunächst mal nur die Beobachter zu spielen. Alles Weitere würde sich ergeben. Wir mussten den Weg nehmen, den auch die Autos fuhren. Der Beton war trocken, nirgendwo schimmerte eine helle Eisfläche.
    Im Gänsemarsch liefen wir über die Steigung. Suko ging voraus. Purdy hatten wir in die Mitte genommen. Natürlich waren wir darauf gefasst, Überraschungen zu erleben. Möglicherweise war ein Wachtposten aufgestellt worden, der den letzten Teil der Serpentine im Auge behielt. Das traf zum Glück nicht ein. Wir kamen ungehindert voran und hatten etwa die Hälfte der Strecke hinter uns gelassen, als die Stille von Stimmen unterbrochen wurde, die nicht laut klangen, für uns jedoch gut zu hören waren, weil es keine Nebengeräusche gab. Uns interessierte vor allen Dingen die Stimme einer Frau. Purdy Prentiss hielt an und drehte sich zu mir um.
    »Das muss sie sein«, flüsterte sie mir zu. »Ja, ich bin sicher, obwohl ich ihre Stimme so noch nicht gehört habe.«
    »Und was ist mit der des Mannes?«
    Da hob sie nur die Schultern.
    Suko war schon weiter gegangen. Er hatte die Einmündung der Fahrbahn

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