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1657 - Der weibliche Golem

1657 - Der weibliche Golem

Titel: 1657 - Der weibliche Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Zombie gemacht«, flüsterte Harry. Bill wollte nicht widersprechen, aber er sah, wie Stahl innerlich litt, was sich auch in seinem Gesicht abzeichnete.
    »Wenn uns einer Auskunft geben kann, dann dieser Pavel Hawelka. Und deshalb sollten wir ihn uns vornehmen und befragen.«
    Es war zwischen ihnen alles gesagt worden. Jetzt ging es darum, den Rest der Strecke so schnell wie möglich zurückzulegen, aber auch eine gewisse Vorsicht nicht aus den Augen zu lassen, denn wer sich mit lebenden Leichen umgab, der konnte nicht normal sein. Harry ließ das Licht seiner Lampe ausgeschaltet. Jetzt lag eine freie Fläche vor ihnen, die sich bis zum Haus hinzog.
    Beim Haus hatte sich nichts Verändert. Noch immer waren zwei Fenster erhellt.
    »Es bleibt ruhig, Bill, was nicht heißen soll, dass er uns noch nicht gesehen hat.«
    »Das denke ich auch. Aber ich rechne auch damit, dass er die Haustür oder ein Fenster öffnet und plötzlich auf uns schießt. Dem traue ich alles zu.«
    Harry sagte nichts mehr. Das Licht vor dem Haus erreichte mit seinem Schein den Boden, und dort zeichneten sich auch die Abdrücke der Füße im Schnee ab. Niemand zeigte sich. Die Fenster blieben geschlossen. Dahinter war keine Bewegung zu sehen, und wenig später hielten die beiden Männer vor der Haustür an. In der weißen Fassade malte sich die Metallumrandung eines Klingelknopfs ab. Harry sicherte Bill mit seiner Waffe, und der Reporter drückte den Kopf nach unten. Im Haus bimmelte eine Glocke.
    Geöffnet wurde nicht.
    Bill startete einen zweiten Versuch. Auch damit hatte er kein Glück. Der Künstler wollte offenbar keinen Besuch.
    »Dann müssen wir es anders versuchen«, sagte Bill. »Gehen wir mal um das Haus herum. Kann ja sein, dass wir eine Möglichkeit finden, hineinzugelangen.«
    Dagegen hatte Harry nichts einzuwenden. Er sagte nur mit leiser Stimme: »Ich frage mich, was dieser Pavel Hawelka mit lebenden Leichen anstellt.«
    »Das sollten wir ihn selbst fragen, aber wie es aussieht…«
    Ein lautes Lachen unterbrach Bill. Es war nicht draußen aufgeklungen, sondern im Haus. Es hielt nicht lange an. Dafür hörten sie dann die raue Stimme.
    »He, warum kommt ihr nicht rein? Es ist ganz einfach. Die Tür ist offen.«
    Harry Stahl zuckte leicht zusammen und schüttelte den Kopf. »Glaubst du das, Bill?«
    »Wir werden es versuchen.« Es gab eine Metallklinke, die Bill nach unten drückte. Dann ging fast alles wie von selbst. Die Holztür, die so schwer aussah, ließ sich locker öffnen.
    Aus dem Haus wehte den beiden Männern die Wärme entgegen, in die sich ein unangenehmer Geruch mischte. Alt und verwest…
    Harry Stahl hob seine Pistole an und schob sich an Bill Conolly vorbei, um das Haus als Erster zu betreten…
    ***
    Manchmal geschehen Dinge im Leben, die mich selbst nicht betreffen, die mich aber doch unruhig machen. So war es auch, als mich der Anruf aus Deutschland erreicht hatte. Erließ mir keine Ruhe, und ich fragte mich, wo Bill und Harry da wieder hineingeraten waren.
    Das wollte ich genauer wissen und versuchte, Bill auf seinem Handy zu erreichen. Es klappte nicht, was für mich kein Grund zur Aufgabe war, denn auch Sheila Conolly besaß ein Handy, und ich versuchte es bei ihr.
    Da hatte ich Glück.
    »John! Was ist los?«, rief sie, nachdem ich mich gemeldet hatte. Ich ließ mich in einen Sessel fallen. »Ich sitze hier in London und mache mir Gedanken.«
    »Über uns?«
    »Über wen sonst?«
    Sie lachte. »Ich kann dir nur sagen, dass ich es mir in unserem Hotelzimmer bequem gemacht habe und eigentlich in die Glotze schauen wollte.«
    »Ist Bill denn nicht bei dir?«
    »Nein. Er und Harry Stahl sind losgegangen, um einen gewissen Mann namens Pavel Hawelka zu besuchen, einen Bildhauer.«
    »Hat er etwas mit Harrys verschwundener Kollegin zu tun?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, John, es wird sich noch herausstellen. Ich hoffe ja stark, dass diese Greta Müller gefunden wird.«
    »Das hoffe ich auch. Dieser Hawelka ist Bildhauer, hast du gesagt? Was schafft er denn?«
    »Kann ich dir auch nicht sagen, John. Da müsstest du Harry fragender weiß besser Bescheid.«
    »Klar, Sheila. Und wie geht es dir?«
    »Einerseits bin ich froh, nicht mehr im Stau auf der Autobahn zu stehen, auf der anderen mache ich mir schon Gedanken, dass wir wieder mal in einen Fall hineingeschliddert sind. Aber das wird sich in unserem Leben wohl nie ändern.«
    »Glaube ich auch.« Ich streckte meine Beine aus. Dann sagte ich: »Ich denke,

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