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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kräftiger junger Terraner mit der Ausbildung zum Agenten der Kosmischen Hanse.
    Wer gut genug hinsah, der merkte, daß er das linke Bein etwas nachzog.
    Mehr nicht.
    Siebzehn Stunden später stand er wieder in Adams' Büro und konnte dem Hanse-Chef mitteilen, daß Mordrer Keyn Haitabu in diesen Minuten mit seinem Raumschiff vom Planeten Letzter Hafen in der Galaxis NGC 55, viereinhalb Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt im Sternbild Sculptor, die Reise über sieben Millionen Lichtjahre nach NGC 7793 antrat. Daß sich in der Summe der Entfernungen nicht die Distanz von 10,5, sondern 11,5 Millionen Lichtjahre ergab, lag daran, daß NGC 55 nicht genau auf einer gedachten Linie zwischen der Milchstraße und NGC 7793 lag.
    Bei Letzter Hafen handelte es sich um einen vor rund 35 Jahren eingerichteten, inzwischen aber wieder verwaisten Hanse-Stützpunkt. Es war der bis heute am weitesten ins Universum vorgeschobene überhaupt, sah man von den Coma-Brückenköpfen auf dem Weg zur Großen Leere mit ihren Roboterstämmen ab.
    Letzter Hafen, dessen Sonne in der Peripherie von NGC 55 lag, war durch den Mausbiber Gucky „wiederentdeckt" worden, während dessen Odyssee mit dem todkranken Ennox Felix und auf der Suche nach der Heimat der Ennox. Gucky und seine Begleiter waren dabei auf das monströse Gehirn eines wahnsinnigen Wissenschaftlers gestoßen, das den Stützpunkt beherrschte.
    Die Freunde hatten dem grausamen Spuk ein gnädiges Ende bereitet.
    Die Niederlassung auf Letzter Hafen sollte nun ausgebaut und neu besetzt werden. Die Errichtung der Funkbrücke war ein erster wichtiger Schritt gewesen. Andere Schritte waren eingeleitet worden. Mordrer Keyn Haitabu war mit seinem Schiff in NGC 55, um Letzter Hafen mit dem für den Neuausbau benötigten Material zu beliefern. Andere Raumer und Mannschaften würden folgen.
    Aber das stand jetzt selbstverständlich nicht zur Debatte.
    Als Homer G. Adams von Cyrn Dow hörte, wieviel Mordrer verlangt und bewilligt bekommen hatte, inklusive aller Gefahren- und anderer „Zulagen", war es der Aktivatorträger, der für einige Sekunden die Augen schließen mußte. „Ich weiß nicht, was aus dir einmal wird, Cyrn", tadelte er dann. „Ich weiß nur eines: Ein guter Geschäftsmann wird es nicht sein."
    Dow senkte den Kopf wie ein schüchterner Schüler nach einem ordentlichen Rüffel seines Erziehers. „Ich sollte dem Patriarchen jeden geforderten Preis bezahlen", sagte er langsam. „Was er will - genau das waren deine Worte ..."
    Adams nickte, sah aber aus, als müßte er jeden Moment in bittere Tränen ausbrechen. „Dein Vater, Cyrn", sagte der Hanse-Chef kopfschüttelnd. „Dein Vater war auch so."
    Dows Gesicht wurde von einer Sekunde zur anderen verschlossen.
    Er nickte seinem Vorgesetzten zu und ging ohne ein weiteres Wort.
    Niemand sah seine Augen
     
    5.
     
    HAITABU: 30. März 1206 NGZ Mordrer Keyn Haitabu war rein äußerlich alles andere als ein typischer Vertreter seines Volkes, aber das täuschte. Schon mancher Händler, ob Springer oder anderer Galaktiker, hatte das mit bösem Erwachen erkennen müssen, nachdem Mordrer ihn erst einmal über den Tisch gezogen hatte.
    Mordrer Keyn Haitabu war jetzt 73 Jahre alt, also fast noch ein Jüngling. Dennoch hatte er bereits sieben Söhne in diese Welt gesetzt, die so furchtbar schlecht war, wenn man ihn oft reden hörte. Seine Frau Olina hatte ihm die Söhne geschenkt, ein mausgraues, unscheinbares Geschöpf, das nicht viel zu melden hatte und von Mordrer mehr oder weniger als reine Gebärmaschine angesehen wurde. Die Söhne waren allesamt Prachtkerle, Springer wie aus dem Bilderbuch. Sie waren groß und bullig, rothaarig und polternd, und sie trugen ihre Barte stolz geflochten und lang, wie es sich für einen echten Galaktischen Händler geziemte.
    Mordrer Keyn Haitabu dagegen war außerordentlich schmächtig, gerade mal 1,71 Meter groß, er hatte schütteres rotes Haar und nur einen äußerst schwachen Bartwuchs. Sein Temperament war oftmals sein größter Feind, denn Mordrer Keyn Haitabu war aufbrausend und jähzornig, ein Choleriker erster Güte.
    Es gab aber auch Augenblicke, da konnte er sanft wie ein Lamm sein, ein angenehmer Gesprächspartner, mit dem man sich über die Natur und den Sinn des Universums und allen Seins unterhalten konnte, bei sehr gedämpfter Scheppermusik und schummriger Beleuchtung in einem seiner riesigen Residenzräume in der HAITABU.
    Was seinen Söhnen fehlte, war die ausgesprochene

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