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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ideen, immer auf der Höhe der Zeit...
    Solange er damit Geld machen konnte. „Kommt näher, meine Teuren", flüsterte der schmächtige Mann mit dem schütteren Haar und dem spärlichen Bartwuchs. „Kommt und beglückt euren Herrn..."
    Er gluckerte zuerst vor Zufriedenheit, und dann, weil er sich am Wein verschluckt hatte.
    Die drei Gespielinnen grinsten sich an, massierten ihm die kahle Brust und wühlten ihm durch die wenigen Haare. Sie dekorierten seinen Oberkörper mit Früchten, die sie dann unter seinem kindischen Gelächter plattschlugen und über ihm entsafteten. Sie wußten, was er gern hatte und daß er sie reichlich belohnen würde - für seine Verhältnisse.
    Nur wehe, wenn jemals einer seiner Söhne plötzlich hereinplatzte und den bewunderten Vater so sah. Die Türen waren von innen sicher verschlossen, aber wenn doch, dann würde die Belohnung der „Teuren" in einem frommen Wunsch für das jenseitige Leben bestehen.
    Mordrer Keyn Haitabu gehörte die Tonträgervertriebsgesellschaft, die den Mist verbreitete, den er sich gerade anhörte. Er besaß das Handelsmonopol für siebzehn Planeten, die in der Hauptsache Wein und härtere Getränke herstellten, mit einem sonst nirgendwo in der Galaxis vorhandenen Aroma. Er dealte mit Drogen, was ein weiterer Grund dafür war, Mizzuk keinen Freiflug ins All zu spendieren - ohne Schutzanzug. Einige von Mizzuks Schnüffelmischungen waren bereits der Schlager auf einem Dutzend Planeten in und auch außerhalb der Galaxis.
    Mordrer Keyn Haitabu kam sich dabei nicht einen Augenblick lang wie ein Verbrecher vor.
    Seine Devise war: Handle mit dem, was gefragt wird; und wenn keine Nachfrage da ist, dann schaffe sie!
    So einfach war das.
    Was Letzter Hafen in NGC 55 betraf, so hatte er als erster davon erfahren, daß ein Bedarf bestand - nämlich der, den vergessenen Stützpunkt neu aufzubauen. Der Springer hatte sein Angebot gemacht, wie andere auch. Sein Kapital war die HAITABU gewesen, sein Merz-Walzenraumer der RUSUMA-Klasse, neuester Bauart. Das Schiff brauchte wahrhaftig keinen Vergleich zu scheuen: 600 Meter lang, 150 Meter dick. Eine supermoderne Walze, als Vielzweck-Transporter konzipiert. Abgesehen von den schon erwähnten Beibooten, konnten in den beiden ZERO-GRAV-Hangars im Bug und im Heck jeweils entweder zwei 250-Meter-Boote von sechzig Meter Durchmesser mitgeführt werden, aber auch Lastencontainer in gleicher Größe.
    Und die HAITABU war schnell. Ihr maximaler Überlichtfaktor betrug 68 Millionen, die Maximalbeschleunigung lag bei 870 Kilometern pro Sekundenquadrat.
    Dennoch benötigte sie bei maximaler Fahrt und ohne viel unnötige Unterbrechungen für den Flug über die sieben Millionen Lichtjahre Distanz nach Mystery volle 38 Tage.
    Als man mit dieser Sache an ihn herangetreten war, da war Mordrer zuerst ganz und gar nicht begeistert gewesen. Aber dann, als seine kleine Nase nach dem möglichen Gewinn zu schnuppern begann, hatte es in seinem Kopf zu ticken angefangen, und inzwischen war er vollkommen sicher, hier und jetzt das Geschäft seines Lebens machen zu können. Mystery...
    Er hatte seine Verbindungen, und natürlich hatte er davon gehört. Mystery war augenblicklich die Welt im ganzen bekannten Universum, die in gewissen Kreisen für Gesprächsstoff sorgte. Von unglaublichen Entdeckungen durch die ODIN war da die Rede, von sagenhaften Schätzen und unvorstellbaren Wundern.
    Mordrer Keyn Haitabu hatte solches Gerede schon oft gehört. Immer wieder hatten sich die angeblichen Eldorados als Seifenblasen herausgestellt.
    Aber diesmal war alles ganz anders.
    Diesmal waren selbst mit den dreistesten Tricks keine konkreten Informationen von der Hanse-Führung zu erhalten. Alle, die über Mystery Bescheid wußten, hüllten sich in Schweigen.
    Es wurde sogar damit gedroht, jedes Händler- oder Privatschiff abzufangen und mattzusetzen, das es wagen sollte, Mystery auf eigene Faust anzufliegen.
    Aber nun kam Homer G. Adams und bat Mordrer Keyn Haitabu um diesen Gefallen.
    Das war entweder das härteste, undurchsichtigste und gemeinste Spiel, das der alte Terraner je inszeniert hatte - oder die Haitabu-Sippe würde bald auf einen Schlag keine Sorgen mehr haben.
    Der Patriarch streckte die Arme weit aus, umschlang alle drei Lustfrauen und zog sie mit den Köpfen in den zentimeterdicken Fruchtbrei auf seiner Hühnerbrust. „Reich!" schrie er und lachte wie ein Irrer. „Wir werden so reich sein, daß ich dem alten Fuchs Adams einen Posten als Zahlmeister

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