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1658 - Goldzombie

1658 - Goldzombie

Titel: 1658 - Goldzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so still auf dem Boden, dass ich mich erschreckte. Noch war die Tür nicht geöffnet worden. So sehr es mich auch drängte, zu Godwin zu laufen, um ihm auf die Beine zu helfen, ich musste mich zurückhalten und trat auch zurück, damit ich aus dem unmittelbaren Sichtbereich des Eingangs geriet.
    Das geschah nicht aus Feigheit, sondern aus Berechnung, da ich wusste, dass es erst der Beginn war.
    Hinter der Hausecke fand ich eine Deckung und lauerte darauf, dass etwas geschah. Die Tür wurde geöffnet, ein schwaches Geräusch entstand. Jetzt war der Strom abgeschaltet worden, aber die Stille hielt nicht lange an, denn ich vernahm eine Stimme.
    »Den hat es erwischt.«
    »Ja, die volle Ladung. Der ist erst mal ausgeschaltet. Wenn er kein starkes Herz hat, dann hat er Pech gehabt.«
    »Hilf mir.«
    »War da nicht noch der andere Typ?«
    »Schon.«
    »Und wo ist er?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht wollten sie besonders schlau sein und haben sich getrennt.«
    »Egal, er muss ins Haus.«
    Ich hatte die Ohren gespitzt, und mir war kein Wort der Unterhaltung entgangen. Die Zeit des Lauschens war vorbei. Ich holte meine Beretta hervor und lugte um die Ecke.
    Die Lage konnte man als fast perfekt für mich ansehen. Zwei Männer mit golden schimmernden Gesichtern hatten sich gebückt und waren damit beschäftigt, Godwin anzuheben. Bei dieser Arbeit hatten sie keinen Blick für die Umgebung. Auch derjenige, der mich hätte anschauen können, hielt seinen Kopf gesenkt und blickte ins Gesicht des Templers.
    Die Tür war nicht geschlossen. Was sich dahinter befand, interessierte mich im Moment nicht. Ich konnte auch nicht länger warten.
    Blieb mir noch Zeit genug, bis die beiden Männer zusammen mit meinem Freund ein Stück zurückgegangen waren?
    Ich verließ meine Deckung, lief vor und huschte lautlos über den schneefreien Boden und kam über die Kerle mit den goldenen Gesichtern wie ein Unwetter…
    ***
    Aus meinen Händen zuckten keine Blitze, dafür hatte ich den rechten Arm in die Höhe gerissen und schlug den Waffenlauf dem Mann, der mir am nächsten war, über den Kopf.
    Er stöhnte kurz auf, dann sackte er zusammen.
    Sekundenbruchteile später erwischte ich auch den zweiten Mann, der die Schultern des Templers los ließ, als er zusammenbrach. Ich wollte nicht, dass Godwin mit dem Kopf auf den Boden schlug, und fing ihn mit einer Hand ab.
    Das kostete mich Zeit. In diesem kurzen Moment schaffte es der erste Mann, sich zu erholen.
    Er kauerte am Boden und schnappte nach seiner Waffe.
    Ich war schneller. An die MPi, die über meiner Schulter hing, dachte ich nicht. Die Mündung der Beretta, an der etwas Blut und Haare klebten, wies auf das erstarrt wirkende goldene Gesicht.
    Über meine Lippen drang ein leises Zischen, und der Mann wusste genau, was ich meinte. Er hielt den Mund.
    »Sehr gut«, lobte ich ihn. »Und jetzt wirst du deine Waffe hervorholen und sie auf den Boden legen. Aber vorsichtig. Nicht, dass ich noch auf falsche Gedanken komme, das wäre für dich tödlich.«
    Der Mann zögerte. Im Gegensatz zu seinem Gesicht waren die Augen nicht golden. Wir befanden uns in einem Eingangsbereich, der nicht dunkel war, und so fiel mir auch der Ausdruck in den Augen auf. Er bestand aus einer Mischung aus Angst und Hass. Er nickte. Dann holte er seine Waffe hervor. Nur sein Blick wechselte. Er starrte meine Beutewaffe an. Dass es eine MPi war, musste ihn auf den richtigen Gedanken gebracht haben. So wusste er Bescheid, dass es mir gelungen war, seinen Kumpan zu überwältigen. Er holte einen Revolver hervor, dessen Metall hell schimmerte. Er legte ihn behutsam zu Boden, erhob sich dann und trat ihn sogar freiwillig außer Reichweite.
    »Ausgezeichnet«, lobte ich ihn. »Und jetzt lehne dich mit dem Rücken zu mir an die Wand. Aber nicht mit den Händen abstützen, sondern mit dem Kopf.«
    Das gefiel ihm zwar nicht, aber was sollte er tun? Er fiel nach vorn. Ich hörte sogar den Aufprall, dem sein gezischter Fluch folgte.
    Was ich tat, das sah er nicht. Meine Sorge um Godwin war riesengroß. Dieser Stromstoß war alles andere als harmlos gewesen. Ich wollte wissen, wie es ihm ging.
    Zwei kleine Schritte trat ich zurück, dann hatte ich ihn erreicht und ging neben ihm in die Knie. Mit der freien Hand strich ich seinen Hals entlang, bis ich die Schlagader gefunden hatte. Ein Zucken zeigte mir an, dass Godwin noch lebte. Ich fühlte mich erleichtert und war bereit, die nächsten Schritte zu gehen. Ich wandte mich an den Mann, der

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