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1658 - Goldzombie

1658 - Goldzombie

Titel: 1658 - Goldzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte ich es bestimmt schon probiert und mir selbst das Leben genommen.«
    »Bitte, daran darfst du nicht mal denken.«
    Lisa bäumte sich beinahe hoch. »Was soll das denn? Was wird mit mir geschehen, wenn mein Kind auf der Welt ist? Was wird es für ein Kind sein? Warum bin ich mit einer goldenen Farbe bestrichen worden? Was ist der Grund?«
    »Das musst du ihn fragen.«
    »Und warum haben die Aufpasser auch goldene Gesichter? Kannst du mir das sagen?«
    »Es gehört zum Ritual dazu!«
    »Ritual? Welches Ritual? Das der Geburt? Nein, das kann ich einfach nicht glauben. Ich fühle mich benutzt. Ich muss etwas tun, was ich nicht will. Das ist es doch, und damit werde ich nicht fertig.«
    Erika legte eine Hand auf Lisas Bauch. »Bitte, Kind, in zwei Stunden ist alles vorbei.«
    »Und ich«, keuchte sie, »was ist mit mir? Wie wird es dann mir ergehen?«
    »Das kann ich dir leider nicht sagen. Ich weiß nicht, was Armand mit dir vorhat.«
    Lisa schloss die Augen. »Aber ich weiß es«, sagte sie leise. »Ja, ich weiß es ganz genau.«
    »Und? Was meinst du?«
    »Man wird mich nicht mehr gebrauchen. Man wird mich töten. Einfach entsorgen. Ich bin dann Abfall. Ich bin nicht mehr wertvoll. Ich bin zu einer leeren Hülle geworden. So sieht es aus.«
    »Denk nicht daran. Es sind schlimme Spekulationen und…«
    Lisa fasste nach Erikas Hand und hielt sie fest. »Willst du mir denn helfen? Würdest du das tun?«
    »Wir werden sehen, wenn es so weit ist. Zuvor aber solltest du dich nur auf deine Geburt konzentrieren. Alles andere würde dich zu sehr belasten.«
    »Danke, Erika, dass du mich beruhigen willst. Das ist wirklich nett von dir. Aber du kannst es nicht wirklich. Es ist eine Sache, die ich mit mir selbst ausfechten muss. Das verstehst du doch, oder nicht?«
    »Ja, das verstehe ich.«
    Schritte waren zu hören. Nicht nur Erika hatte sie vernommen, auch die Schwangere, denn sie zuckte leicht zusammen, weil sie wusste, wer da kam. Erika blieb sitzen, drehte sich aber um. Wie ein Schatten tauchte plötzlich die Gestalt des dunkel gekleideten Armand Didier auf, der auf das Bett zuging. Lisa hatte ihn gesehen. Aber sie wollte ihn nicht mehr sehen und drehte schnell den Kopf zur Seite.
    »Warte du im Hintergrund.«
    »Ist gut.«
    Erika gehorchte. Sie gab den Platz frei, sodass sich Armand setzen konnte. Lisa hörte, wie er den Platz einnahm. Das reichte ihr. Sie wollte auf keinen Fall hinschauen und diesem Teufel in die Augen sehen. Den Hass spürte sie wie eine Woge, die überschwappte, und sie hatte Mühe, dagegen anzukämpfen. Es geschah nichts in den folgenden Sekunden. Didier wartete ab und lauerte darauf, dass sich Lisa regte. Das tat sie nicht, und so brach er schließlich das Schweigen.
    »Freust du dich auf deinen Sohn?«
    Sie lachte nur. Es klang bissig und kratzig. Das war ihre Antwort.
    »Aber ich freue mich.« Er ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. »Ja, ich freue mich darauf. Du wirst ein Kind zur Welt bringen, wie es vor dir noch keine Frau getan hat und auch keine mehr erleben wird. Du bist einmalig, Lisa. Ich habe mich auf dich allein konzentriert. Ich und der Teufel!«
    Es war schlimm für sie, den letzten Satz hören zu müssen, doch Lisa nahm ihn einfach hin. Sie reagierte nicht, denn sie hatte im Laufe der langen Monate schon zu viel gehört und erlebt. So leicht konnte sie nichts mehr schocken.
    Armand Didier beugte sich vor. Mit einer Stimme, die als böses Flüstern über seine Lippen drang, sagte er: »Ja, ich habe mich mit dem Teufel verbündet. Es ist sein Gold. Es ist ihm geweiht. Wer es an seinem Körper trägt, der gehört ihm. Er spürt seine Macht. Nur bestimmte Dinge sind dann noch für ihn wichtig. Ich nenne diejenigen Goldzombies. Eine tolle Erfindung, nicht wahr?«
    »Ich will nichts davon hören! Ich hasse den Teufel, und ich glaube nicht an ihn.«
    »Wie kannst du ihn dann hassen?«
    »Jeder normale Mensch muss ihn hassen. Das weißt du genau. Oder hast du so wenig mit den Menschen zu tun?«
    »Kann sein. Aber das Wichtigste liegt vor mir. Du wirst meinen Sohn zur Welt bringen, und du bist auch eine Goldene. Du gehörst jetzt in unseren Reigen.«
    »Nie!«, rief sie und bäumte sich auf. »Nie und nimmer! Hast du das gehört?«
    »Du kannst dich nicht weigern. Nicht mehr. Dein Körper ist mit der goldenen Farbe bedeckt. Gold ist schon immer das Metall gewesen, mit dem der Teufel die Menschen gelockt und sie gefügig gemacht hat. Gold ist der Götze, verstehst du?«
    »Nein, das

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