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166 - Medusenfluch

166 - Medusenfluch

Titel: 166 - Medusenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich.
    »Sie kommt manchmal hierher«, bemerkte Lamas.
    »Um die Miete zu kassieren!«
    »Ich brauche nichts zu bezahlen.«
    Ich war nicht bereit, anzunehmen, daß Abby Vymax unter die Wohltäterinnen gegangen war. Wenn sie Jock Lamas hier wohnen ließ, tat sie dies garantiert nicht ohne Hintergedanken.
    Was hatte sie mit dem Ganoven vor? Wollte sie durch ihn Zutritt zur Londoner Unterwelt erlangen, oder plante sie, diesen Mann irgendwann zu ihrem willenlosen Werkzeug zu machen?
    Er beschrieb die Hexe schwärmerisch. »Wie eine Liebesgöttin sieht sie aus«, behauptete Lamas. »Leider läßt sie einen wie mich nicht an sich heran. Ich bin ihr zu minder.«
    »Bleiben Sie ihr in Zukunft lieber fern«, riet ich dem Ganoven. »Die Lady ist gefährlich.« Ich sah an Lamas' ungläubigem Blick, daß er mir das nicht abnahm.
    Plötzlich blitzte es in seinen Augen. »Möchten Sie ihr etwas anhängen?«
    Ich nickte. »Könnte man sagen. Wann war sie zuletzt hier?«
    Lamas schürzte die Lippen. »Ist schon eine Weile her. Drei, vier Monate.«
    »Und was wollte sie?«
    Lamas hob die Schultern. »Nichts Besonderes. Sie kommt, sieht sich ein bißchen um und geht wieder. Vielleicht hängt sie hier alten Erinnerungen nach. Was weiß ich?«
    »Wann kommt sie wieder?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wissen Sie, wo sie wohnt?« fragte ich.
    Er nannte mir eine Adresse in Hampstead und war überrascht, als ich den Colt Diamondback wegsteckte und mich anschickte zu gehen.
    »War das alles?« fragte er unsicher, als erwarte er, daß der große Hammer noch kam.
    »Ja, das war's«, antwortete ich und entfernte mich.
    »Der Name der Frau ist…«
    »Abby Vymax«, sagte ich. »Ich weiß.«
    ***
    Agassmea glaubte sich unbemerkt. Lautlos zog sie sich zurück, und hinter der Gangwindung richtete sie sich auf, um die Gestalt einer schönen – aber blinden – Frau anzunehmen.
    Sie überlegte blitzschnell. Sie hatte einen atemberaubenden Körper, der jedem Mann gefallen mußte, und sie rechnete damit, daß die Person, die das Feuer entzündet hatte, ein Mann war.
    Wenn es ihr gelang, sein Mitleid zu wecken und ihn für sich zu interessieren, konnte sie sich mit ihm zusammenschließen.
    Dann konnte sie mit seiner Hilfe sehen, er würde sie beschützen, und sie konnte ihn lenken, ohne daß es ihm bewußt wurde.
    Dafür konnte er von ihr alles haben, was sie als Frau zu geben hatte. Sie würde ihn benützen – als Stütze, zu ihrem Schutz und als Ersatz für ihre Augen.
    Sie löste sich vom kalten, glatten Felsen. Ihr aufregender Körper war nur mit zwei kleinen Fellstreifen bedeckt.
    Sie würde dem Mann einen Phantasienamen nennen und ihm eine rührselige Geschichte erzählen. Er würde ihr glauben.
    Einer schönen Frau glauben die Männer alles.
    Sie tastete sich vorwärts, hielt von der Felswand immer den gleichen Abstand. Bald spürte sie wieder die Wärme des Feuers, und sie merkte, daß sich ihr jemand näherte.
    Und im nächsten Moment zuckte sie wie unter einem Peitschenhieb zusammen, denn jemand sprach sie mit ihrem Namen an – und es war kein Mann, sondern eine Frau.
    ***
    Das Haus paßt nicht hierher, ging es mir durch den Sinn, während ich aus meinem schwarzen Rover stieg. Eigentlich paßt es nirgendwo hin. Aber es paßt zu Abby Vymax.
    Ich wollte die Tür zuwerfen, da schnarrte das Autotelefon.
    Ich stieg noch einmal ein und meldete mich. Am anderen Ende war Robert Dalton. Seine Stimme klang so heiser, daß ich mich am liebsten für ihn geräuspert hätte.
    Ich erzählte ihm von meinem Erlebnis im Stockautobus, und er zog die Luft scharf ein. »Ich glaube, ich habe Ihnen da etwas aufgehalst, das Sie das Leben kosten kann, Tony.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Robert. So leicht bin ich nicht unter die Erde zu kriegen. Vergessen Sie nicht, es ist mein Job, solche Gefahren zu bekämpfen. Besser ich werde damit konfrontiert als jemand, der sich weniger wirksam zu helfen weiß.«
    »Aber wenn nun Abby Vymax gar nichts gegen uns im Schild führt«, sagte Dalton.
    »Sie ist Ihrer Tochter erschienen, hat ihr einen Zaubertrank eingeflößt und sie mit Alpträumen gequält«, erwiderte ich.
    »Schon vergessen, Robert? Außerdem hat sie von einem Fluch gesprochen, der sich an Melissas 21. Geburtstag erfüllen wird.«
    »Vielleicht war es nur ein Bluff. Wenn Sie Abby nicht in Ruhe lassen, wird sie vielleicht tatsächlich etwas gegen Melissa unternehmen. Man darf diese Hexe nicht reizen. Ich… ich habe die Folgen nicht bedacht. Tony, vielleicht halten

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