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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigene Sicherheit machen müßte. In Wahrheit nahm sie eine mögliche Bedrohung gar nicht so ernst. Sie fühlte sich an Bord ihres Schiffes absolut sicher, auch wenn es einen in ihrer Mannschaft geben mußte, der falsch spielte.
    Obwohl die Technik in Hangay der in der Milchstraße hinterherhinkte, hatte man gewisse moderne Einrichtungen übernommen. So gab es über die Galaxis verstreut einige robotische Nachrichtenstationen, in denen man Mitteilungen für andere deponieren konnte, die diese irgendwann später, nach Nennung eines Paßwortes, abrufen konnten. Ein solches Vorgehen hatten auch Dao-Lin und Tek verabredet. Tek wollte, da er vor ihr nach Hangay abgeflogen war und noch nicht wissen konnte, wie sich die Dinge entwickeln würden, in einem dieser Nachrichtendepots ein Memo für sie hinterlegen, um darin seine weiteren Schritte und seinen aktuellen Aufenthaltsort zu nennen.
    Die letzte Nachricht Teks stammte vom 12. November und war vor ziemlich genau 36 Stunden per Funk hinterlegt worden. Sie stammte von Kyrlon, dem zweiten Planeten der Sonne Ohnkgem im Grenzland zwischen dem kartanischen Karaponiden-Reich und dem haurischen Ingkoom-Imperium.
    Darin hieß es, daß Tek auf diesem Planeten die Spur Julian Tifflors aufgenommen hatte, der von Extremisten als Geisel genommen worden war. Tek war jedoch zu spät gekommen: Die Entführer hatten ihre Geisel in ein anderes Versteck gebracht.
    Dies nicht, weil sich die Extremisten vor einer Entdeckung durch Regierungstruppen fürchteten, sondern weil auch die PayGuas hinter ihnen her sind. Das kann nur bedeuten, daß Lyndara Tiffs Fährte aufgenommen hat und ihm bereits nachjagt. Es wird ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit werden! Diese abschließende Notiz von Tek war es, die Dao-Lin mehr Sorge bereitete als alles andere.
    Da sie keine Information hatte, welche Dispositionen Tek während der vergangenen 36 Stunden getroffen hatte, gab sie Befehl, Kurs auf das Ohnkgem-System zu nehmen.
     
    *
     
    Der gewaltige Diskusraumer von 420 Metern Durchmesser sorgte unter den Hauri für einige Aufregung, als er im Orbit ihres Planeten auftauchte, und sie wollten Dao-Lin partout keine Landeerlaubnis geben. Erst als sie sich identifizierte und sich auf Ronald Tekener berief, und nachdem sich Nia Selegris von der PERSEUS für sie verbürgte, gaben die Hauri nach. Dao-Lin-H'ay durfte ihnen eigentlich keine Unbekannte sein, aber Hauri spielten Kartanin gegenüber gerne ihre Macht aus, wenn sich dazu Gelegenheit bot.
    Der Raumhafen von Kyrlon verdiente diesen Namen nicht. Die Landefläche bestand aus geschmolzenem Gestein, war uneben und rauh wie Schlacke.. Die Verwaltungsgebäude bestanden aus Fertigteilen, die aussahen, als hätte man sie von irgendwelchen Müllhalden Hangays importiert. Überraschenderweise war die Kapazität des unerwartet großflächigen Landefeldes völlig ausgelastet. Die NJALA fand zwischen dem halben Dutzend haurischen Trimern, auch treffender als „Weltraum-Aale" bezeichnet, und der Kugel der PERSEUS und Teks Trimaran LEPSO gerade noch ein Landequadrat, in das sie sich, dank der Manövrierkunst Dara-Moe-Tuos, zwängen konnte.
    Nia Selegris kam per Transmitter an Bord der NJALA, um Dao-Lin Bericht zu erstatten. Obwohl die beiden Frauen aus unterschiedlichen Völkern kein inniges Verhältnis zueinander hatten, drückte Nia die Kartanin zur Begrüßung wie ihre beste Freundin an sich. Das bewies wohl besser als alles andere ihre Nervenanspannung. Nia machte den Eindruck, als hätte sie seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen. „Julian wurde schon vor Tagen von dieser Welt fortgeschafft", erzählte sie. „Aber wir sitzen hier fest, weil wir noch keinen Hinweis bekommen haben, wohin ihn die Extremisten gebracht haben. Tek hat einen von ihnen mit Namen Pertury, der Julians Entführung geleitet hat, als Verbündeten gewonnen. Aber der Hauri ist nur eine lokale Größe und kennt das neue Versteck nicht. Immerhin hat Pertury einige Namen von höhergestellten Personen seiner Organisation genannt, die Auskunft geben könnten."
    „Tek muß sehr verzweifelt sein, wenn er sich auf die Mitarbeit eines Verräters verläßt", sagte Dao-Lin nachdenklich. „Das siehst du falsch. Pertury ist in Ordnung und bleibt trotz dieser Zusammenarbeit seiner Sache treu", verteidigte ihn Nia Selegris. „Tek hat ihn lediglich für Julians Rettung gewonnen und auf seine Seite gebracht, weil er grobe Mißstände in der Widerstandsorganisation aufdeckte. Es scheint, daß die Führer

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