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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unversehrt übergebt."
    Er schwieg und sah sich suchend um. Nichts passierte, die Extremisten rührten sich nicht. Tekener fand, daß dies kein gutes Zeichen war und die Extremisten vielleicht gar nicht mehr in der Lage waren, seine einzige Bedingung zu erfüllen. „He, Pertury!" rief er. „Bist du zu feige, offen vor mich hinzutreten und mir Rechenschaft abzulegen?"
    Tekener merkte aus den Augenwinkeln links von sich eine Bewegung. Als er sich umwandte, sah er, wie sich das Tor des Schuppens langsam öffnete und ein großgewachsener und mit einem schweren Strahler bewaffneter Hauri heraustrat. Er war gut 2,10 Meter groß und ungewöhnlich kräftig gebaut, sein kantiges Gesicht hätte man sogar nach terranischen Maßstäben als attraktiv bezeichnen können. Er konnte nicht älter als 25 Jahre alt sein. „Ich bin Pertury", sagte er. „Es ist leider zu spät, um deine Kapitulationsbedingungen zu erfüllen, Hasardeur. Tut mir leid, wir haben deinen Freund längst fortgeschafft. Der Boden von Kyrlon ist für ihn zu heiß geworden. Du kannst kehrtmachen und Croymals Bluthunde auf uns hetzen."
    „Aber Julian Tifflor lebt und ist wohlauf?"
    Pertury nickte. „Er hat bloß keine Ahnung, wo er ist und was mit ihm geschieht."
    „Dann können wir im Geschäft bleiben", sagte Ronald Tekener, trotz des Fehlschlages einigermaßen erleichtert. „Ich könnte dir und deinen Leuten zu einer Amnestie verhelfen und mich dafür einsetzen, daß ihr von der Zentralregierung angehört werdet. Ich verlange als Gegenleistung, daß du mit mir zusammenarbeitest und mich zu Julian Tifflor führst. Und daß du für seine Sicherheit garantierst."
    Pertury ließ die Schultern sinken. „Deine Bedingungen werden dadurch um nichts leichter", sagte er bedauernd. „Du hast es bei mir mit einem vergleichsweise unbedeutenden Mitglied der EHE zu tun. Ich weiß nur, daß Julian Tifflor von hier weggebracht werden sollte, weil auch die Guardians hinter ihm her sind. Auf Kyrlon hätten wir den Terraner nicht vor ihnen schützen können. Also wurde er in einen größeren, besser geschützten Stützpunkt gebracht. Aber ich kann dir nicht verraten in welchen, weil ich nicht informiert wurde.
    Ich bin nur ein kleines Rädchen im Getriebe und besitze bloß regionale Bedeutung."
    „Aber du kannst mir Namen von Leuten nennen, die mehr Macht in eurer Organisation haben und das Versteck kennen."
    „Ich bin kein Verräter."
    „Mir geht es nicht um eure Organisation", versuchte Ronald Tekener dem Hauri klarzumachen. „Ich werde alle Informationen, die ich von dir bekomme, vertraulich behandeln. Das kann ich versprechen. Ich möchte nur nicht, daß Julian Tifflor den PayGuas in die Hände fällt und daß ihm der Unsterblichkeitschip abgenommen wird.
    Das wäre sein Tod. Und wenn Tifflor stirbt, kannst du dir ausmalen, was mit jenen passiert, die dafür mitverantwortlich sind. Ich möchte das alles um jeden Preis verhindern, Pertury. Oder, wenn mir das nicht gelingt, es mit aller erdenklichen Härte sühnen."
    „Darum geht es also - um Unsterblichkeit", sagte der Hauri und fügte nach kurzer Überlegung hinzu: „Ich stehe zu deiner Verfügung."
    Er ließ die Waffe fallen und reichte Tekener die Hand. Der Terraner ignorierte die Geste. Statt dessen holte er aus und versetzte Pertury einen so wuchtigen Faustschlag, daß er von den Beinen gehoben und zu Boden geschleudert wurde. „Das war dafür, daß du dich des schändlichen Menschenraubes schuldig gemacht hast, Pertury", sagte Tekener freundschaftlich. „Nachdem ich das bereinigt habe, fühle ich mich wohler. Unserer Zusammenarbeit steht nun nichts mehr im Wege."
    In Wahrheit erleichterte es ihn keineswegs, Pertury geschlagen zu haben. Aber er wußte aus Erfahrung, daß die Hauri solche Gesten der Stärke weit mehr schätzten als alle verbalen Argumente. Tekener war sicher, daß sie nun Freunde werden konnten, und er reichte Pertury seinerseits die Hand zur Versöhnung
     
    6.
     
    Das mit der toten Katze war schlimm genug. Aber viel schlimmer war, daß es jemand aus ihrer Mannschaft getan haben mußte. Als sie, bereits auf halbem Weg nach Hangay, vor fünf Tagen morgens ihre Kabine verlassen wollte, da klatschte ihr beim Öffnen der Schiebetür eine tote Katze ins Gesicht. Von diesem Zeitpunkt an war Dao-Lin-H'ay sehr nachdenklich geworden.
    Sie glaubte, den Grund dafür zu kennen: Ronald Tekener. Aber sicher war sie sich nicht. Die Lebensgemeinschaft mit dem Terraner bestand bereits seit über einem

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