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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß", sagte Pertury. „Ich kenne dich aus den Medien. Ich habe immer schon gedacht, daß du eine Ähnlichkeit mit jenem Zinem hast, den mir vor zehn Jahren mein damaliger Patron Dammo ald Tiil vorgestellt hat. Aber jetzt erst, da ich dir Auge in Auge gegenüberstehe, bin ich mir sicher. Ich habe dich damals unter dem Namen Zinem kennengelernt.
     
    7.
     
    Pertury hätte als Dreißigjähriger selbst nicht mehr genau zu sagen vermocht, wieso er diesen Weg eingeschlagen hatte, anstatt Bandenführer zu werden.
    Er war im Armenviertel von Rigon, der Hauptstadt des Planeten Kyrlon, aufgewachsen und hatte schon von frühester Kindheit an einen harten Überlebenskampf führen müssen. Er lernte alle Spielarten der Gewalt kennen, wurde jeden Tag mit Ungerechtigkeit und Unterdrückung konfrontiert und erlernte in dieser harten Schule des Lebens die Methoden, wie man in diesem Schmutz trotzdem ehrenhaft überlebte. Es wäre leicht für ihn gewesen, sich den ungeschriebenen Gesetzen der Slums zu beugen und den Weg seiner Freunde in die Illegalität zu gehen, um als Dieb, Schmuggler oder Söldner Karriere zu machen.
    Er ging jedoch den anderen Weg. Er wollte Politiker werden und auf legale Weise gegen das Unrecht der Welt angehen. Pertury war ein Idealist. Aber er mußte schon bald einsehen, daß er gegen die Mächtigen seines Volkes keine Chance hatte. Und darum ging er auf die Straße, organisierte Protestkundgebungen und Demonstrationen und kämpfte mit immer deutlicheren Mitteln gegen die herrschenden Mißstände an, bis er schließlich, um seinen Kampf für Gerechtigkeit weiterführen zu können, in den Untergrund gehen mußte.
    In dieser Zeit machte er die Bekanntschaft des ihm ehrenwert erscheinenden Dammo ald Tiil. Dammo ald Tiil war auf Kyrlon sehr geachtet, reich und großzügig. Er versorgte Pertury und seinen armseligen Haufen zuerst mit allem Lebensnotwendigen und nach einiger Zeit mit Waffen und später sogar mit Geschützen. Und das alles ohne Gegenleistung. Pertury hatte zuerst nicht die Absicht, sich der Waffen zu bedienen.
    Aber bald erkannte er, daß manche Ziele nicht oh-ne diese Druckmittel zu erreichen waren.
    In dieser Zeit war Pertruy knapp daran, in die völlige Illegalität zu schlittern und zum gejagten Staatsfeind zu werden.
    Und wieder war es Dammo ald Tiil, der Pertury hilfreich unter die Arme griff. Er war es, der ihm riet, die geschenkten Waffen nicht offen einzusetzen, sondern sich einer größeren Organisation anzuschließen, die als verzweigtes Netz das gesamte Reich der Hauri durchzog und mit der Kraft einer politischen Partei agieren konnte.
    Dies war die Stunde, in der Pertury Mitglied der Entschlossenen Haurischen Bürgerrechtsfront wurde, ihr verlängerter und starker Arm auf Kyrlon. Von da an avancierte Pertury allmählich zum Volkshelden auf seiner Heimatwelt. Er hatte keinen Kontakt mehr zu dem Waffenschieber Dammo ald Tiil, sondern bekam die gewünschte Ausrüstung von den Mittelsleuten der EHE. Diese überbrachten ihm auch die Befehle für all seine Aktionen. Die Parteiführer selbst bekam er nie zu sehen, er erfuhr nicht einmal ihre Namen. Er wußte nur, daß sein oberster Chef ein ganz hohes Tier auf der Zentralwelt Talluur war und großen Einfluß besaß.
    Von dort kam Ende Oktober der Befehl zur Entführung Julian Tifflors. Das Argument, daß „man uns nur beachten und unsere Probleme behandeln wird, wenn wir ein deutliches Signal setzen, ein so starkes Signal, daß man es auch in der Milchstraße sieht", leuchtete Pertury ein.
    Er war entschlossen, den Plan durchzuführen, denn er glaubte an seine Wirksamkeit.
    Für ihn brach schier eine Welt zusammen, als er erfahren mußte, daß des großen, unsterblichen Galaktikers erster Weg nicht nach Kyrlon führte. Er begann erst wieder neue Hoffnung zu schöpfen, als er von der „Parteiführung", die Nachricht bekam, daß Julian Tifflor nur verspätet nach Kyrlon kommen würde. Es war wie eine Einladung für Pertury, als Loerdin ihm dann die Nachricht überbrachte, daß Julian Tifflor mit ihm verhandeln wolle.
    Alles Weitere war ein Kinderspiel. Loerdin ebnete ihm den Weg zu Tifflors Unterkunft. Nia Selegris wurde betäubt und zurückgelassen, während man dem Terraner den SERUN Nias anzog und einen Illusionshelm aufsetzte, damit er nicht mehr wußte, was um ihn geschah.
    Pertury hörte ein paar Tage nichts von den Parteiführern, bis er den Befehl bekam, den Terraner an Bord eines Kleinraumschiffes zu schaffen, das ihn vor den

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