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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieser >Entschlossenen Haurischen Bürgerrechtsfront< nur auf persönliche Bereicherung aus waren und engagierte Leute wie diesen Pertury für ihre Zwecke ausnutzten. Was für ein Sumpf aus Korruption und Vetternwirtschaft! Im Augenblick sind Tek und Pertury in der Wildnis zum Unterschlupf eines Waffenhändlers unterwegs, der die Organisation beliefert hat und mehr wissen könnte. Dieser Dammo ald Tiil ist unsere letzte Hoffnung. „ Der Name verriet Dao-Lin, daß dieser Hauri auf dem Kollektor Tiil aufgezogen worden war. Wäre der Priesterberg Tiil gleichzeitig auch sein Geburtsort gewesen, hätte er sich nach modernen Richtlinien den Adelstitel „pak Tiil" zulegen dürfen. Es war bezeichnend für den Niedergang der haurischen Traditionen, wenn sogar „blaublütige" Vertreter ihres Volkes immer häufiger in den Reihen der Gesetzesbrecher anzutreffen waren. Dao-Lin hatte in ihrer langjährigen diplomatischen Tätigkeit viele Politskandale der Hauri erlebt, bei denen hochrangige Volksvertreter als Schurken entlarvt worden waren. Kein Wunder, wenn Organisationen wie die PayGuas immer stärkeren Einfluß gewannen.
    Unter diesem Aspekt betrachtet, mußte sich Dao-Lin ernsthaft Sorge um das Leben Julian Tifflors machen. Aber diese sprach sie Nia Selegris gegenüber natürlich nicht aus. „Wie kann ich zu dem Unterschlupf des Waffenhändlers gelangen?" wollte Dao-Lin wissen. „Ich bin nicht informiert", gestand Nia. „Aber vielleicht können dir die Abgeordneten Chalid pak Lyiv und Zarron pak Druyn oder der Chef des Anti-Terrorkommandos, der Tek Truppen zur Verfügung gestellt hat, weiterhelfen."
    Sie berichtete Dao-Lin-H'ay in Stichworten von dem Zwischenfall auf dem Priesterberg Tiil, als die beiden Vennok Julian Tifflor und sie nach dem Attentat, unter dem Vorwand sie zu retten, per Transmitter an Bord eines PayGua-Schiffes bringen wollten, was Zarron pak Druyn jedoch verhindert hatte. „Während unserer Flucht hat sich Julian darüber gewundert, wie einer der beiden Vennok zu einem Zett-Vier-Ka gekommen sein könnte", schloß .Nia ihre Erzählung. „Als ich Tek davon erzählte, hat ihn das ziemlich aufgewühlt."
    „Kein Wunder, handelt es sich dabei doch um eine der seltensten und begehrtesten Waffen. Bist du sicher, daß Tiff diese Bezeichnung genannt hat?"
    „Damals habe ich mir nichts weiter gedacht", gestand Nia Selegris. „Aber im nachhinein bin ich ganz sicher, daß Julian die Abkürzung für einen Zyklop-Vierfach-Komber gebraucht hat."
    Ein skrupelloser Waffenhändler und eine cantarische Wunderwaffe! Vielleicht ergab diese Kombination einen brauchbaren Hinweis.
     
    *
     
    Dao-Lin ließ von Cour-Mo-T'oy, dem Chef der Bodentruppen, einen Transportgleiter startklar machen und mit 20 kampferprobten Leuten besetzen. Obwohl der Kartanin aus der T'oy-Dynastie erst vor vier Jahren zu ihrer Mannschaft gestoßen war, schätzte sie ihn als Mann der Tat mit ungewöhnlichem Beurteilungsvermögen für extreme Situationen.
    Sie flog mittels des Antigravs ihres SERUNS zum Verwaltungsgebäude, in dem der haurische Krisenstab sein Hauptquartier eingerichtet hatte. Sie hätte auch anrufen können, aber sie wußte, daß eine persönliche Vorsprache sie rascher ans Ziel bringen würde. Hauri waren oft nur durch die Demonstration von Stärke und Überlegenheit zu überzeugen; was sie diesbezüglich noch nicht gewußt hatte, hatte sie von Tek gelernt.
    Da Kartanin fast jedem Terraner an Körperkraft überlegen waren, traf dies auf Hauri noch allemal zu.
    Sie fand die drei Hauri, die Nia Selegris ihr als mögliche Informanten genannt hatte, in der Nachrichtenzentrale ihres Hauptquartiers an. Einer von ihnen führte gerade ein Funkgespräch und wirkte ziemlich aufgeregt. Das mußte Croymal sein. Chalid pak Lyiv kannte Dao bereits von Lokvorth, so daß der geckenhaft gekleidete Jungpolitiker nur Zarron pak Druyn sein konnte. „Wachen! Wachen!" rief dieser bei ihrem Anblick aufgebracht. „Wie. könnt ihr zulassen, daß eine Kartanin einfach hereinplatzt!"
    „Laß die Wachen erst einmal ihre Kratzspuren behandeln", sagte Dao-Lin und zeigte ihre Krallen. Sie wandte sich an Chalid pak Lyiv und sagte: „Ich will es kurz machen.
    Ich brauche die Frequenz, auf der ich mit Ronald Tekener in Verbindung treten kann, und einen Führer, der mich ins Operationsgebiet bringt."
    „Das ist Dao-Lin-H'ay, Ronald Tekeners Geliebte", sagte Chalid pak Lyiv warnend zu den beiden anderen. An sie gewandt beteuerte er mit kaum verhohlener

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