Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gerötete Druckstellen aufwies. „Du hast recht, Zarron. Es ist wichtiger, nach Tonnegar zu fliegen und Julian Tifflor zu befreien. Aber du wirst uns auf diesen Flug begleiten."
    Zarron pak Druyn begann plötzlich heftig zu zittern. „Das ist gegen unsere Abmachung. Du brichst dein Wort, Tekener."
    „Ich habe dir freies Geleit versprochen und die Zusicherung gegeben, von jeder Verfolgung deiner Person Abstand zu nehmen", erklärte Tekener trocken. „Dazu stehe ich. Aber erst wenn du mir Julian Tifflor auf Tonnegar wohlbehalten übergeben hast. Das ist meine Rückversicherung, Zarron."
     
    *
     
    „Diese gemeine, hinterhältige Bande!"
    Zarron pak Druyn war beim Anblick der schrecklichen Verwüstung zusammengebrochen und hatte jeglichen Widerstand aufgegeben. Er war vor der Ruine der Kuppelstation über der zerfetzten Leiche eines Hauri in sich zusammengesunken.
    Als er sich in seinem klobigen Druckanzug halb aufrichtete, sah Ronald Tekener, daß das Innere seines Helmes mit Erbrochenem bespritzt war. „Warum haben sie das nur getan?" vernahm Tekener Zarron pak Druyns weinerliche Stimme in den Kopfhörern. „Darum also habe ich seit Tagen keinen Funkkontakt mehr bekommen."
    Der Terraner konnte kein Mitleid mit dem Hauri empfinden, der das Leben eines Terraners völlig mißachtet hatte, aber beim Anblick seiner toten Kameraden zusammenbrach.
    Zarron pak Druyn war während des Fluges mit der LEPSO nach Tonnegar immer nervöser geworden, je näher sie dem Ziel kamen. Damit war klar, daß er etwas auf dem Kerbholz hatte. Aber er wich allen Fragen aus und gab durch nichts preis, worum es sich handeln könnte. Ronald Tekener traute dem Hauri jede Gemeinheit zu.
    Nach der Landung im Zielgebiet von Tonnegar bewahrheiteten sich diese Befürchtungen.
    Tonnegar war ein Giftgasriese mit hohem atmosphärischen Druck. Der Stützpunkt der EHE bestand aus einer aufwendigen und modernst ausgestatteten Überlebenskuppel mit rund 100 Metern Durchmesser. Zum Zeitpunkt des Überfalls hielten sich etwa 50 Hauri darin auf.
    Ronald Tekener stellte sich den Hergang in etwa so vor: Die PayGuas waren mit einem Raumschiff über dem Stützpunkt aufgetaucht und hatten unter Androhung, die Kuppel leckzuschießen, ihre Forderung gestellt. Nachdem sie diese Forderung erfüllt bekommen hatten, machten sie ihre Drohung trotzdem wahr und zerschossen die Kuppel. Die darin befindlichen Hauri hatten keine Überlebenschance: Sie waren durch den plötzlichen Druckwechsel förmlich zerplatzt.
    Tekener übertrug seinem Kommandanten, dem Karaponiden Garra-Noe S'ley, die schreckliche Pflicht, die Leichen in der Ruine darauf zu untersuchen, ob sich darunter auch ein Terraner befand. „Kein anderer als du hat dieses Verbrechen auf dem Gewissen, Zarron", sagte Tekener. „Was hat dich zu diesem Verrat getrieben?"
    „Ich ... ich ... sie haben mich bedroht", stammelte der Hauri. Er sah flehend durch den beschlagenen Helm zu dem Terraner auf. „Sie haben mich so unter Druck gesetzt, daß ich nicht anders konnte."
    Als Tekener nicht reagierte, fuhr er fort: „Es wäre vielleicht alles anders gekommen, wenn ich mit der MOJENAZ mitgeflogen wäre. Aber da ich bereits Julian Tifflors Entführung auf Kyrlon organisiert hatte, wollte ich zu diesem Zeitpunkt auf Talluur sein, um ein Alibi zu haben. Ich fühlte mich hier vor den PayGuas sicher. Ich hätte nicht gedacht, daß sie so dreist sein würden, mich auf der Zentralwelt zu bedrohen. Im Herzen des haurischen Imperiums!"
    Er machte wieder eine kurze Pause, um Atem zu holen. „Es war nur einen Tag nach dem Vorfall auf Tiil, als sie mich in meiner Wohnung aufsuchten. Sie kamen zu dritt und hatten eine Regierungsvollmacht. Das muß man sich vorstellen! Es war ein Unbekannter in Begleitung der beiden Vennok, deren Entführungsversuch ich verhindert hatte. Sie machten kurzen Prozeß und begannen mich zu foltern. Sie sagten, daß sie nur an Julian Tifflor interessiert seien und es keine weiteren Konsequenzen für mich und die EHB haben würde, wenn ich ihnen den Galaktiker überließ. Ich konnte nicht anders, als ihnen Tifflors Versteck auf Kyrlon zu verraten. Sie hätten mich sonst langsam umgebracht. Das drohten sie mir auch für den Fall an, daß ich nicht mit ihnen kooperieren würde. Trotzdem habe ich versucht, alles wiedergutzumachen und angeordnet, daß der Galaktiker auf diese Welt gebracht werden sollte, bevor die PayGuas seiner habhaft werden konnten."
    Zarron pak Druyn schluchzte auf. „Aber dieser

Weitere Kostenlose Bücher