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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit aufmunternden Gesten, sich auf die Beine zu stellen, und er gehorchte. Er fühlte sich ausgeruht und war gut bei Kräften. Tifflor blickte an Lyndara vorbei und erblickte im Hintergrund eine Reihe weiterer Ertruser. Er zählte sie. Es waren vierzehn.
    Er sah Lyndara an und fragte: „Wo bin ich hier? Und wie lange war ich ... weggetreten?"
    „Heute ist der 22. November", antwortete die Ertruserin. „Wir sind hier an einem sicheren Ort, auf einem unbekannten Planeten in Hangay. Leider können wir noch nicht nach Mystery weiterfliegen. Dorthin müssen wir nämlich, um das Werk zu vollenden.
    Deine Freunde hindern uns, in Unkenntnis der wahren Zusammenhänge, daran und haben ganz Hangay mobilisiert. Zop meint jedoch, daß sich die Wogen bald geglättet haben werden, so daß wir dann nach M55 aufbrechen können."
    „Was hast du mit mir vor?" fragte Tifflor. „Ich werde dir diese Frage nach und nach beantworten", sagte Lyndara zuvorkommend. „Du sollst alles erfahren, Tiff, damit du weißt, wofür du dieses Opfer mit uns zu bringen hast. Aber jetzt muß es dir genügen, daß du weder um deine Unsterblichkeit noch um dein Leben fürchten mußt. Dafür garantiere ich."
    Dies betonte sie bereits zum zweitenmal, weshalb Tifflor vermutete, daß sie dies als neue Tatsache auch ihren Leuten mitteilen wollte. Prompt erfolgte diesmal auch ein Widerspruch aus dem Hintergrund. „Was redest du da, Lyndara?" warf ein hünenhafter Ertruser ein, ein wandelnder Muskelberg und ebenfalls bis an die Zähne bewaffnet. „Warum hätte Tekener über die Klinge springen müssen und der da auf einmal nicht?"
    „Das ist keine gute Frage, Krellin", schnauzte Lyndara den Fragesteller an. „Unser aller Gönner Zop betrachtet Tekener als persönlichen Feind. Er wollte unbedingt seinen Kopf und hätte uns dafür den Aktivator überlassen. An Tiffs Leben ist er dagegen nicht interessiert. Also besteht keine Veranlassung, ihn von seinem Chip zu isolieren. Wir können ihn als lebenden Wegbereiter mitnehmen!"
    „Versteh' ich nicht!" sagte Krellin, der ohnehin den Eindruck erweckte, als sei er etwas schwer von Begriff. „Warum machen wir ihn nicht trotzdem kalt? Er ist uns lebend nur ein Klotz am Bein."
    „Allmählich werde ich es leid, dir immer alles extra erklären zu müssen, Krellin", sagte Lyndara leicht ungehalten. Sie legte Tifflor freundschaftlich ihren Arm um die Schulter und fuhr fort: „Aber sei's drum. Vielleicht begreifen es einige andere ebenfalls nicht, so daß ich es hiermit allen verständlich mache. Wir sind überzeugt, daß wir einen funktionierenden Unsterblichkeitschip brauchen, um auf Mystery den Übergang zu schaffen. Aber wir besitzen keinerlei Erfahrungswerte darüber, ob ein Chip allein genügt oder ob wir auch den dazugehörigen Träger benutzen müssen.
    Wenn wir den Übergang schaffen, dann erwartet uns die Unsterblichkeit. Und warum sollen wir nicht noch einen zusätzlichen Weggefährten mit uns nach drüben nehmen?
    Das kann nicht schaden, sondern sollte eher zu unserem Vorteil sein."
    Tifflor fühlte sich äußerst unbehaglich, daß in dieser Weise über ihn hinweg sein Schicksal bestimmt wurde. Er hätte gerne dagegen protestiert, sah aber andererseits ein, daß es einen lebensverlängernden Effekt für ihn brachte, wenn er Lyndara jetzt nicht widersprach. „Und was, wenn Tifflor sich uns nicht zur Verfügung stehen will?" fragte eine relativ jung wirkende Ertruserin mit grüner Haarsichel, die recht feminin wirkte, aber auf andere Weise als Lyndara; sie erreichte das durch modische Accessoires, und selbst die Waffen an ihrem Kampfanzug wirkten wie Schmuckstücke. „Dann bleibt uns immer noch die radikale Methode, meine liebe Seyna", antwortete Lyndara. Tifflor fand, daß ihre Stimme einen wärmeren Unterton bekam, als wenn sie zu ihm sprach. Die anfängliche Faszination, die sie in ihm geweckt hatte, wich einem steigenden Angstgefühl; vor dieser Frau mußte man sich höllisch in acht nehmen. „Aber ich bin überzeugt, daß ich Tiff für uns gewinnen kann, meine Liebe. Er ist überdurchschnittlich intelligent, hat Lebenserfahrung und kennt viele Geheimnisse des Kosmos. Er wird erkennen, welchen Stellenwert jene kosmische Bestimmung hat, wie sie uns beschieden ist. Er kann gar nicht anders, als einer von uns zu werden."
    „Das möchte ich ihm auch geraten haben", sagte ein Ertruser, ein Kraftpaket wie Krellin mit furchterregendem Narbengesicht. „Falls Tifflor bockig wird, möchte ich um das Vergnügen

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