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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rettungsversuch war vergeblich. Auf Kyrlon lockte mich einer meiner engsten Mitarbeiter in eine Falle. Ich verriet Tonnegar, glaubte aber, wenigstens gute Bedingungen für meine Leute ausgehandelt zu haben. Die PayGuas versicherten, daß ihnen nichts passieren würde und sie meiner Organisation gesonnen bleiben wollten. Sie deuteten sogar eine engere Zusammenarbeit und großzügige Zuschüsse von Dammo ald Tiil an. Was sollte ich machen, ich war ihnen ausgeliefert! Was Julian Tifflors Schicksal betraf, glaubte ich, keine Bedenken haben zu müssen. Diese Ertruserin wirkte glaubhaft, als sie versicherte, daß sie nur das Beste für ihn wolle."
    „Eine Ertruserin?" Tekener zuckte zusammen. „War ihr Name etwa Lyndara?"
    „Ja, so wurde sie von ihrer Gefährtin genannt, die verklärt davon sprach, daß Julian Tifflor einer wichtigen kosmischen Aufgabe dienen sollte."
    Garra-Noe S'ley meldete, daß es sich bei den gefundenen Leichen ausschließlich um Hauri handelte. Ronald Tekener schickte sich an, zur LEPSO zurückzukehren. „He, Tekener!" rief Zarron pak Druyn ihm nach. „Eines solltest du noch wissen.
    Nichts, was du mit mir anstellen könntest, kann schlimmer als das sein, was die PayGua mir angetan hätten. Das sollst du in deiner Rachsucht wissen."
    „Ich will nichts von dir", sagte Tekener im Gehen. „Ich lasse dich laufen. Auf der Stelle."
    „Was? Das kannst du nicht machen. Ich habe in dieser Hölle keine Überlebenschance ..."
    Eine halbe Stunde später startete die LEPSO ohne den Hauri. Tekener blieb einen ganzen Tag im Orbit, bevor er mit einer Planetenfähre zurückflog, um Zarron pak Druyn aufzulesen. Er dachte, daß 24 Stunden ausreichen müßten, um ihn zu zermürben. Der Hauri war schließlich ihre einzige Chance, mehr über Julian Tifflor zu erfahren.
    Zarron pak Druyn war ein Nervenbündel und hätte alles verraten, konnte ihnen aber keinen derartigen Hinweis geben
     
    8.
     
    Die Monotonie der Sendungen stumpfte Tifflor völlig ab. Er konnte manchmal nicht einmal sagen, ob er wach war oder schlief. Da man ihn offenbar nicht zwangsernährte, nahm er an, daß man Nia des SERUNS entledigt und diesen wieder ihm übergestreift hatte und er auf diese Weise mit allem Nötigen versorgt wurde.
    Er hätte wenigstens gern die Zeit genützt, sich eingehender über die Probleme seiner Häscher und ihrer allgemeinen Situation zu informieren. Aber so laut und so oft er auch nach einem Gesprächspartner verlangte, die Sendungen änderten sich nicht. Offenbar hatten die Hauri keine entsprechenden Programme in den Helm eingespeichert, weil sie nicht damit gerechnet hatten, daß dieser Zustand so lange andauern würde.
    Tifflor wäre schon dankbar dafür gewesen, wenn man ihn zwischendurch wenigstens über den Stand der Dinge aufgeklärt hätte. Wie es mit der Bedrohung stand, die die Extremisten von den PayGuas zu befürchten hatten?
    Ob sie endlich das sichere Versteck erreicht hatten? Er wäre schon froh über jeden Kontakt zur realen Welt gewesen. Wenn man die Sendungen wenigstens alle paar Stunden unterbrochen und jemanden mit ihm hätte sprechen lassen.
    Es war aber auch gut möglich, daß noch nicht einmal Stunden seit dem Gespräch mit dem Unbekannten verstrichen waren ... Tifflor hatte aber das Gefühl, diesen Zustand bereits seit ,Jahren ertragen zu müssen, also waren wohl etliche Tage vergangen.
    Er verstand das Verhalten seiner Entführer nicht. Es war psychologisch nicht sehr klug, ihn dieser Folter auszusetzen, wo sie ihn doch für ihre Belange positiv stimmen wollten. Mit etwas Verstand mußten sie sich sagen, daß es bei solch unerträglichen Umständen sehr leicht passieren könnte, daß er sich nach seiner Freilassung gegen sie stellte. Solch ein Gesinnungswandel wäre nach dieser psychischen Tortur verständlich gewesen.
    Möglich aber auch, daß sich die Lage derart zugespitzt hatte, daß sie es einfach nicht wagen konnten, ihn vom Helm zu befreien.
    Diese Ungewißheit provozierte ihn förmlich dazu, sich alle möglichen Gefahren vorzustellen, die sich in der realen Welt gegen ihn zusammenbrauten. Die geheimen Ängste manifestierten sich in einer Art Alptraum, der ihm fröstelndes Entsetzen einjagte.
    Dabei hatte alles so harmlos als erotischer Traum begonnen.
    Julian Tifflor fand sich wieder in der Situation wie vor seiner Entführung. Nia war trotz des SERUNS erbärmlich kalt. Ihr Körper zitterte wie unter Schüttelfrost. Der nutzlose SERUN fiel von ihrem Körper ab. Sie schlüpfte ins

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