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1660 - Geistersturm über London

1660 - Geistersturm über London

Titel: 1660 - Geistersturm über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Detektivin sah nur eine Chance, sich zu erholen.
    Sie taumelte auf einen Sessel zu und ließ sich dort hineinfallen. Wenigstens das war ihr gelungen. Dagegen hatte die Totengöttin auch nichts gehabt, die jetzt vor ihr stand und lächelnd auf sie nieder schaute, bevor sie sagte: »Um es dir noch mal klarzumachen, Jane Collins. Du gehörst jetzt zu uns. Wir haben dich gesucht, dich gefunden und dich auch wieder zurückgeholt. Dagegen kannst du dich nicht mehr wehren. Die drei Geister sind in dir. Sie haben den perfekten Wirtskörper gefunden, und so hat es auch sein sollen.«
    Klar und deutlich hatte Jane Collins die Worte verstanden. Die Graue gab ihr Zeit, sich zu erholen. Dabei schritt sie im Zimmer auf und ab, wobei sie auch einen Blick durch das Fenster ins Freie warf, um zu sehen, ob sich draußen etwas verändert hatte.
    Das war nicht der Fall. Was hätte sich auch verändern können? Nichts, denn sie hatte alles im Griff.
    Schwungvoll drehte sich die Totengöttin um und schaute der Detektivin ins Gesicht. Sie nickte, lächelte und sagte: »Ich denke, dass wir jetzt gehen sollten.«
    Janes Finger umkrampften die Lehne. In diesem Augenblick kam ihr zu Bewusstsein, dass die andere Seite alles mir ihr anstellen konnte, ohne dass sie in der Lage gewesen wäre, sich dagegen zu wehren.
    »Wohin?«
    Die Totengöttin konnte nicht anders. Sie musste lachen. »Es soll für dich eine Überraschung werden, deshalb werden wir dir nichts verraten. Dein Haus ist nur noch am Rande wichtig. Ich denke, dass du bald andere Umgebungen schätzen lernst.«
    Jane nahm die Worte hin. Noch blieb sie sitzen. Sie wollte nicht freiwillig aufstehen - und erhielt noch eine Galgenfrist.
    Plötzlich meldete sich das Telefon. Damit hatte Jane nicht gerechnet, sie schrak zusammen, und plötzlich wurde ihr kalt. Auf ihrem Rücken zog sich die Haut zusammen. Jane wusste nicht, wer da anrief, einen Verdacht hatte sie schon, und der trieb sie hoch. »Nein!«
    Härter konnte ein Wort nicht ausgesprochen werden. Jane, die sich in der Vorwärtsbewegung befand, sackte wieder zurück und fühlte sich plötzlich viel schlechter.
    Das Telefon wollte nicht aufhören zu läuten. Jede neue Meldung kam ihr lauter vor, als sollte sie daran erinnert werden, doch endlich abzuheben, was sie nicht tat. Der eine Befehl hatte gereicht.
    Dann war es auch vorbei.
    Keine tutende Melodie. Jetzt war die Stille wieder da. Jane glaubte, dass mit dem Verstummen des Telefons auch ihre letzte Chance vorbei war. Sie stöhnte leise vor sich hin, senkte den Kopf und hörte die Stimme der Totengöttin.
    »Ich denke, dass wir von hier verschwinden sollten.«
    »Und dann?«, fragte Jane tonlos.
    »Einfach nur überraschen lassen, Schwester. Nicht mehr, auch nicht weniger…«
    ***
    Wir hatten einen Parkplatz in der Straße gefunden, in der Jane Collins wohnte. Sie war uns vertraut. Wir kannten dort jeden Baum und auch jedes Haus auf beiden Seiten. Nur standen wir diesmal nicht vor dem Haus der Detektivin wie sonst, wenn wir Jane besuchen wollten. Wir hatten uns für einen gewissen Abstand entschieden und behielten das Haus unter Kontrolle, ohne selbst sofort entdeckt zu werden, wenn jemand das Haus verließ.
    Wir gaben Jane Collins nicht auf. Jetzt erst recht nicht. Aber wir wollten ihr auch nicht zu nahe kommen.
    Leider konnten wir nicht durch die Fenster in das Innere schauen. Außerdem waren wir zu weit weg, aber wenn jemand das Haus verließ, sahen wir das augenblicklich. Noch tat sich nichts. Es ärgerte uns. Wir wollten etwas tun. Suko sah, dass ich mir darüber Gedanken machte, und er sprach mich von der Seite her an.
    »Du willst dich melden, nicht?«
    »Ja.«
    »Hingehen und schellen?«
    Das wäre natürlich eine Möglichkeit gewesen, auf der anderen Seite wollte ich alles vermeiden, was Jane in Gefahr brachte.
    »Nein, Suko.«
    »Dazu würde ich dir auch raten.«
    »Aber es gibt das Telefon.«
    »Stimmt.« Er lächelte knapp. »Denkst du an ihr Handy oder an ihre stationäre Verbindung?«
    »Eher an das Letztere.«
    »Nicht schlecht. Es stellt sich nur die Frage, ob Jane auch abhebt. Sie will allein sein, sonst hätte sie sich dir gegenüber nicht so ungewöhnlich benommen.«
    »Ich weiß, Suko«, murmelte ich. »Vielleicht hat sie inzwischen ihre Meinung geändert.«
    »Aber wir sollten auch nicht vergessen, dass Jane andere Zeiten durchgemacht hat.«
    »Jaja, ich weiß. Ihr Hexendasein.«
    »Eben.« Suko spann den Faden weiter. »Und ich glaube, dass diese Zeiten

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