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1660 - Geistersturm über London

1660 - Geistersturm über London

Titel: 1660 - Geistersturm über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halten?«
    »Teilweise. Wir machen es wie besprochen und stellen den Rover dort ab, von wo wir das Haus unter Kontrolle halten können.«
    Ich winkte dem Kellner, um nach der Rechnung zu fragen. Zwei kleine Flaschen Wasser musste ich auch noch bezahlen. Dann konnten wir gehen und streiften zuvor die Jacken über.
    Neben dem Rover stand eine Politesse. Das Parken war hier nicht erlaubt, aber wir hatten keinen anderen Platz gefunden. Zwei Minuten später war alles geregelt. Manchmal tut es doch gut, Polizist zu sein und einen Dienstausweis zu besitzen…
    ***
    Die Totengöttin hatte eine Drohung ausgesprochen, und Jane Collins glaubte ihr jedes Wort. Sie lag auch weiterhin auf dem Boden und musste gegen die Folgen des Angriffs angehen. Es war im ersten Moment sehr schlimm gewesen, nun aber ließen die Folgen allmählich nach. Das Brennen verschwand, und die Paralyse löste sich ebenfalls auf.
    Die Totengöttin stand vor ihr. Sie war die Siegerin, und das demonstrierte sie auch durch ihre Haltung. Beide Arme hielt sie angewinkelt, die Fäuste waren in die Seiten gestemmt. Langsam nickte die Graue, bevor sie sprach. »Du hast keine Chance, Jane. Dein altes Leben ist vorbei. Du musst dich dem neuen stellen, mehr kann ich dir nicht sagen. Und das gehört uns. Ja, wir nehmen dich wieder in unseren Zirkel auf. Du bist noch immer eine Hexe. Sieh es endlich ein.«
    Jane ging es nicht gut. Trotzdem stellte sie sich nicht auf die Seite der Grauen.
    »Auf keinen Fall gehöre ich zu euch. Das war einmal, aber ich bin befreit worden.«
    »Fast befreit. Aber ich gebe zu, dass ich dich verstehen kann. Nur sind Zeiten vergangen. Es ist nichts mehr so wie früher. Es hat einen Wandel gegeben, und den wirst auch du vollführen.«
    »Und wie?«
    Die Totengöttin musste lachen. Mit leiser Stimme sprach sie weiter. »Du hast es doch erlebt. Die Grenzen zwischen Leben und Tod sind aufgehoben, und du wirst diejenige sein, die davon profitiert. Dabei bleibst du unter meiner Kontrolle, ob dir das nun passt oder, nicht.«
    Das musste Jane einsehen. Sie lag noch immer auf dem Rücken und kam sich vor wie ein großer Käfer. Sie sprach nicht, sie schaute nur schräg in die Höhe, betrachtete dabei die Nackte und spürte, welch ein Potenzial an Kraft und Gewalt in ihr steckte.
    »Weißt du nun Bescheid, Jane?«
    »Ja.«
    »Dann mach dich darauf gefasst, dass du bald Besuch bekommen wirst. Meine Freundinnen haben dich nicht vergessen.«
    Den Satz hatte die Totengöttin kaum ausgesprochen, da war es wieder so weit. Wie aus dem Nichts kommend, hörte Jane die Stimmen der drei Geister. Sie selbst sah sie noch nicht, aber sie bekam Sekunden später hautnah mit, wie sich die Luft an drei verschiedenen Stellen regelrecht zusammenzog, sich dann um eine Achse drehte, sodass plötzlich die Gestalten erschienen.
    Die Geister waren wieder da!
    Zum einen das Zwillingspaar, zum anderen die Blonde, die Jane Collins ein wenig außen vor vorkam. Alle drei umwirbelten sie, ohne jedoch von ihr Besitz zu ergreifen.
    »Steh auf!«
    Jane wollte nicht, denn sie wusste, was passieren würde. Doch die andere Seite ließ ihr keine Chance. Die Totengöttin streckte Jane einen Arm entgegen und winkte dabei mit den Fingern.
    Die Detektivin konnte sich nicht wehren. Dabei hatte sie den Eindruck, als würde sich ihr Körper von selbst bewegen, und so schwebte sie der Grauen entgegen. Wieder wurde sie von den neutralen Händen angefasst. Es gab da keine Wärme, auch keine Kälte. In diesem Körper schien nichts zu stecken, was einen Menschen zum Menschen machte, und auch die Augen waren ohne Leben. Aus dem Nichts huschten die Geister heran und waren sofort über ihr. Jane geriet in einen Taumel. Sie bewegte sich von einer Seite zur anderen. Aus ihrem Mund drangen leise Schreie. Es waren Laute des Widerstands. Doch sie musste sich ergeben. Es gab keine Kraft mehr, und so drang das Fremde in ihren Körper ein. Jane Collins war wieder mal übernommen worden. Dass etwas Fremdes in ihrem Innern steckte, merkte sie nicht. Körperlich ging es ihr nicht schlecht, aber im Kopf sah es anders aus.
    Da hörte Jane die Stimmen der Hexen. Geisterstimmen, die sie bedrängten. Die ihren Spaß hatten, die Laute und Worte von sich gaben, wobei Jane Collins nichts verstand. Mal ein paar Fragmente, das war alles. Sie fühlte sich schlecht. Sie wusste, dass sie kaum etwas aus eigenem Antrieb unternehmen konnte. Wenn sie sich bewegte, kam es ihr vor, als wollten andere Mächte sie zurückhalten, und

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