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1661 - Der Torwächter

1661 - Der Torwächter

Titel: 1661 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mund war leicht verzerrt. Er schaute in die Höhe. In den Lücken zwischen den Ästen war ein Himmel zu sehen, der sich allmählich zuzog, als wäre dort ein dichter Vorhang in Bewegung gesetzt worden.
    »Brauchen wir Licht, Peter?«
    »Unsinn. Das schaffen wir so.«
    »Okay, ich will es auch hinter mir haben.«
    »Und er wird zufrieden sein.«
    »Das will ich hoffen.«
    Die Leiche lag noch auf der Karre. Eingewickelt, und das sollte auch so bleiben. Die Männer gingen hin. Wieder nahmen sie ihre alten Positionen ein, dann packten sie zu und trugen die Leiche zu ihrem Grab. Beide Männer hatten genügend Routine. Sie wussten sehr gut, welche Maße das Loch haben musste, und siehe da, es war kein Problem, den alten Mann, der neunzig Jahre alt geworden war, dort hineinzulegen.
    Sie richteten sich auf und nickten sich zu. Die Erleichterung war ihnen anzusehen.
    »Jetzt noch den Rest«, flüsterte Blaine.
    »Okay.«
    Beide Männer griffen wieder nach ihren Werkzeugen. Sie wussten, dass der Rest ein Kinderspiel war.
    Tatsächlich. Es verging nicht mal ein Drittel der Zeit, da war der Tote kaum noch zu sehen. Nur das bleiche Gesicht schaute hervor, wobei dies mehr ein Zufall war. Zwei, drei Schaufeln Erde, dann war auch das starre Antlitz des Toten verschwunden.
    Peter Blaine griff nach der Schaufel. Der Rest hier war immer sein Job. Phil suchte in der Zwischenzeit nach einem Ast oder starken Zweig, mit dem er das Grab markieren konnte. Sie waren zufrieden, denn ihnen war niemand begegnet. Auch der Torwächter hatte sich nicht gezeigt. Ebenfalls ein Beweis, dass er zufrieden war. Es geschah, als das blasse Gesicht des Toten noch nicht völlig verschwunden war. Bisher waren die beiden Männer von einer grauen Dunkelheit umgeben gewesen, das blieb im Prinzip auch so und trotzdem wurde es zweimal hintereinander, zuckend hell.
    Blitzlicht!
    Noch einmal blitzte es auf und sorgte bei Peter Blaine für eine Blendung. Er fuhr hoch!
    »He!«, schrie er in die Dunkelheit hinein.
    Husby hatte zwar die Blitze gesehen, aber nicht so schnell begriffen, was hier vorgefallen war.
    »Was ist denn?«, rief er.
    Blaine drehte den Kopf. »Man hat uns fotografiert! Los, wir holen uns das Schwein!«
    ***
    Es hatte lange gedauert, bis Mike Rander den Platz gefunden hatte, der für ihn ideal war. Er war sogar in einen Baum geklettert, hatte den Plan wieder verworfen und sich einen anderen Standort ausgesucht. Ein kleiner Hügel mitten im Wald war ihm da wie ein Geschenk des Himmels vorgekommen. Zudem stand er auch nicht weit von seinem Ziel entfernt, und darauf kam es ihm an. Er wollte Beweise sammeln. Alles andere war dummes Zeug. Erst wenn er die besaß und nicht nur auf das hörte, was ihm Cora vertrauensvoll gesagt hatte, konnte er etwas unternehmen.
    Und es musste was unternommen werden. So ging das nicht weiter, wenn das stimmte, was Cora ihm gesagt hatte, bevor sie ihn wieder allein gelassen und in ihr Dorf verschwunden war.
    Rander hatte lange gezögert und sich gefragt, ob er sich überhaupt um gewisse Vorgänge kümmern sollte, die ihn eigentlich nichts angingen. Im Normalfall hätte er das auch getan, aber da gab es noch Cora, und um sie ging es ihm letztendlich.
    Nie hätte er gedacht, dass er sich mal so verlieben würde. Jetzt war es geschehen. Amors Pfeil hatte ihn mit der Wucht eines Hammerschlags mitten ins Herz getroffen.
    Sie hatte ihm alles erzählt.
    Und er wunderte sich noch jetzt dass Menschen in der modernen Zeit so lebten wie Cora und die anderen Leute im Ort, die so etwas wie eine vergessene und verschworene Gemeinschaft bildeten.
    Er wollte Cora von dort weghaben, denn sie gehörte da nicht hin. Das war ein archaisches Leben, verbunden mit einem Glauben an finstere Dämonen oder den Teufel.
    Dem wollte Mike Rander ein Ende bereiten. Er hatte sich vorgenommen, die Wahrheit herauszufinden oder zumindest einen Teil davon, wobei er dort anfing, was eigentlich nicht zu glauben war.
    Dass die Leute aus dem Ort manche Leichen kurzerhand im Wald verscharrten und nicht auf dem Friedhof im Ort.
    Das war nicht erlaubt. Das war ein Vergehen oder sogar ein Verbrechen. So genau wusste er es nicht. Das tat auch nichts zur Sache. Es ging jetzt darum, festzustellen, ob alles so stimmte wie ihm Cora es gesagt hatte.
    Jemand war im Dorf gestorben, und er sollte nicht auf dem Friedhof bestattet werden. Seine Leiche würde für immer und ewig im Wald verschwinden. Cora hatte ihm nicht sagen können, wann das genau geschehen würde, aber sie

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