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1661 - Der Torwächter

1661 - Der Torwächter

Titel: 1661 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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andere Knochen. Von den neuen Leichen waren auch schon einige in den Zustand der Verwesung übergegangen.
    Nur der letzte Greis sah fast noch normal aus. Das grüne Licht hatte seine Haut irgendwie gläsern gemacht und dünn wie Papier werden lassen, sodass einige Knochen durchschimmerten.
    War dies der Anfang oder schon so etwas wie ein Ende, in das auch wir hineingezogen werden sollten? Ich dachte wieder an den Torwächter und wusste jetzt auch, welches Gebiet er bewacht hatte. Nicht direkt Aibon, sondern einen Zugang. Der musste meiner Meinung nach vor sehr langer Zeit entstanden sein. Möglichweise war dieser unheimliche Kopf der Rest des Torwächters. Bill kam zu mir. Er ging über einen Boden, der noch immer sehr weich war, sich aber trotzdem geöffnet hatte. Es gab keine feste Fläche unter der normalen Erde.
    »Hauen wir ab, John?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Überzeugt hat sich das nicht angehört.«
    »Das war es auch nicht.« Ich drehte mich auf der Stelle. »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass noch nicht alles vorbei ist. Da kann noch etwas kommen.«
    »Und was?«
    Ich hob die Schultern. Der veränderte Boden zwang meinen Blick wieder nach unten. Das hatte ich genau im richtigen Moment getan. Es lief auf einen Zufall hinaus oder auch nicht, aber ich bekam mit, dass die Toten verschwanden. Eine gewaltige Kraft zog sie tiefer in die Erde hinein, wo die Schwärze sich wie zusammengeklebter Ruß ausbreitete. Manche hätten gesagt, da unten liegt die Hölle. Ich war der Meinung, dass es etwas anderes war, das mir nicht einmal Angst einjagte.
    »Es holt sich die Toten, Bill. Egal, wie lange sie hier schon liegen. Die tauchen ab.«
    Er nickte nur.
    Wir waren die Zuschauer, die mit ansehen konnten, wie die Gebeine und die Totenschädel verschwanden. Diese schwarze Masse saugte sie auf, und nur die neueren Gräber wurden verschont. Wahrscheinlich wollte die andere Macht, dass man ihnen ein normales Begräbnis gab.
    Hinter uns hörten wir einen Aufprall. Als wir uns umdrehten, da sahen wir, dass der Kopf nicht mehr über uns hing. Er lag jetzt am Boden und war nicht fähig, sich zu erheben. Die andere Kraft holte ihn zu sich, und so sahen wir, wie er in die Tiefe glitt, wo sich aus der Schwärze so etwas wie ein riesiger Arm löste, ihn umfing und ihn dann vor unseren Augen verschwinden ließ.
    Ich wollte Bill etwas fragen, als ich meinen Namen hörte.
    »John…«
    »Hast du etwas gesagt, Bill?«
    »Nein, ich…«
    »Jemand hat meinen Namen ausgesprochen.« Ich wusste, dass ich mich nicht geirrt hatte, und erneut wurde ich angesprochen. Es war nur keine Richtung herauszuhören gewesen, wo der Sprecher eventuell gestanden hätte. Aber wie im Zwang blickte ich wieder nach unten, und aus meiner Kehle wehte nur noch ein »Oh Gott…«
    Es war der Kommentar, der passte, denn unter unseren Füßen und in der Tiefe schwamm ein gewaltiges Gesicht, das wie ein Aquarell wirkte. Das Gesicht kannte ich. Es war mir schon an verschiedenen Orten begegnet, und meine Augen weiteten sich.
    »Mandragoro«, flüsterte ich nur…
    ***
    »So sehen wir uns wieder.« Nur ich hörte die Stimme.
    Bill stand neben mir wie eingefroren. »Und?«
    »Schön, dass es dich noch gibt«, sagte der Umwelt-Dämon.
    »Das meine ich auch. Ich habe noch keine Lust, das Jenseits aufzusuchen und dort zu bleiben.«
    Mandragoro nahm ich als völlig normal hin, obwohl er das nicht war. Er war ein Stück Natur, er konnte überall sein. Er war auch nicht zu beschreiben, weil er keine feste Gestalt hatte. Das jedenfalls war meine Ansicht. Ob sie stimmte, wusste ich nicht. Jedenfalls hatten wir uns schon oft gegenseitig unterstützt und sahen uns nicht als Feinde an.
    »Es hat gereicht, John. Ich bin gekommen, um das Gebiet hier freizugeben.«
    »Was heißt das?«
    »Es gibt keinen Druiden-Einfluss mehr. Die alten Toten verschwinden. Die neueren können begraben werden.«
    »Gut, das werde ich veranlassen. Und früher haben hier die Eichenkundigen gelebt?«
    »Nur einer. Ein Verfluchter. Ein Ausgestoßener, den die anderen nicht mehr wollten. Es lebte hier in der Einsamkeit. Man hat ihm den Körper genommen und den Kopf gelassen. Dann wurde er zu einem ewigen Dasein verflucht. Bis heute hat der Fluch angehalten.«
    »Und jetzt ist alles vorbei?«
    »Ja. Er hat zu vielen Menschen Unrecht angetan, die ihm nichts taten, und die Menschen haben es hingenommen. Sie nannten ihn den Torwächter. Er war derjenige, der das Jenseits bewacht hat.«
    »Aber das stimmt

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