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1662 - Welt ohne Schatten

Titel: 1662 - Welt ohne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollten.
    Wie alle anderen auch trugen sie SERUNS, und diese weckten widersprüchliche Gefühle und Erinnerungen. „Wieder mal ganz verpackt, wie eine Wurst", bemerkte Joara. „Unsinn. Wie ein attraktives Geschenk, würde ich sagen", grinste Bull. „Alles Gewöhnungssache."
    „Schon. Aber es ist irgendwie seltsam, derart vermummt einem fremden Wesen gegenüberzutreten. So kommt doch kein persönlicher Kontakt zustande."
    „Du kannst ja auch den Helm abnehmen. Wäre sicher interessant festzustellen, wer sich zuerst millionenfach auf dich stürzt: Krankheitserreger oder Mücken."
    „Wie aufregend witzig du sein kannst."
    „Für dich laufe ich zu Höchstform auf."
    „Trotzdem gestatte ich dir nicht, mich auszupacken. Wäre ja wohl noch schöner."
    „Wir könnten doch abwechselnd vorgehen: erst du, dann ich, dann ..."
    Sie stieß ihn lachend in die Seite. „Du versuchst es doch mit allen Mitteln."
    „Immerhin warte ich immer noch auf deine Antwort."
    „Hm, ja." In ihren Augen erschienen winzige Lachfältchen, als sie ihn ansah. „Darüber können wir reden, wenn du mir endlich die Sache mit dem Pe ... Pa ... mit dem mit der langen Nase erklärt hast."
    „Pinocchio? Einverstanden. Sehr einverstanden. Als Hintergrund würde sich hervorragend ein Abendessen bei Kerzenschein und leiser Musikuntermalung eignen.
    Ich werde ein paar Texte aus meiner Privatbibliothek heraussuchen und dir vortragen.
    Es wird eine Menge zu lachen und zu diskutieren geben."
    „Aber erst auf der BASIS, bei dem Aufwand, den du da planst."
    „Gut Ding will Weile haben." Er lächelte fröhlich. „So haben wir etwas, worauf wir uns auf dem Rückweg freuen können."
    Sie begaben sich langsam auf den Weg zu der Tornister-Siedlung; auf den ersten Blick war sie nicht leicht zu erkennen, da die hier lebenden Wesen keine richtigen Hütten bauten, sondern die natürlichen Höhlenformationen der Felsen ausnutzten.
    Sie erweiterten nur die Eingänge der Höhlen, legten einige zusätzliche innere Verbindungsgänge an, sicherten sie draußen mit starken Holzplanken einigermaßen vor herabfallendem Geröll und befestigten primitive Leitern, die bis in die nächsten Ebenen reichten.
    Nach den ersten Forschungen war nicht erkennbar, ob die Tornister irgendwelche gefährlichen Tiere zu fürchten hatten; auch die ungeschützten Zugänge der Höhlen deuteten nicht darauf hin.
    Dennoch waren die Tornister erstaunlich scheu. Reginald Bull und Joara Clayton hatten die Siedlung schon fast erreicht, als sie den ersten Einheimischen entdeckten; er war offensichtlich so sehr in das Sammeln verschiedener Beeren und Früchte vertieft gewesen, daß er die Galaktiker nicht bemerkt hatte. Sie gingen sehr langsam und vorsichtig, mit offenen Händen, um ihn nicht zu erschrecken, und blieben stehen, als er aufsah.
    Sie hoben die Hände mit den Handflächen nach außen als Geste des Friedens, aber der Tornister ließ die Früchte fallen, stieß einen schrillen Schrei aus und floh. Obwohl er mit den kurzen Beinen nur trippelnde Schritte machen konnte, kam er erstaunlich schnell voran, indem er sich seitwärts wie eine Krabbe bewegte. Dabei schrie er ununterbrochen weiter und schreckte damit seine Artgenossen auf, die sich seiner panischen Flucht anschlossen.
    Die Terraner versuchten alles mögliche, ihnen zu zeigen, daß sie ihnen nichts antun würden, folgten ihnen ganz langsam und achteten auf jeden Schritt, aber die Wesen verkrochen sich in ihre Höhlen und begannen, je näher die Terraner der Siedlung kamen, mit Steinen und primitiven Speeren nach ihnen zu werfen. „Das fängt ja gut an", murmelte Bull. „Das erstemal, daß in dieser Region des Alls jemand Angst vor uns hat."
    „Ach was, wir müssen nur geduldig sein. Für sie müssen wir ja erschreckend aussehen", entgegnete Joara. „Anscheinend sind sie nicht sehr weit entwickelt. Ich bin mal gespannt, was Michael zu berichten hat." Sie deutete auf ein paar Findlinge. „Was hältst du davon, wenn wir uns dorthin setzen, Kontakt mit unseren anderen Trupps aufnehmen und uns weiterhin ruhig verhalten? Vielleicht fassen sie dann eher Zutrauen, werden sogar neugierig."
    „Ja, das wird am besten sein."
    Sie suchten sich einigermaßen bequeme Plätze aus und nahmen Kontakt mit den übrigen Forschern auf. Ihr eigener Trupp untersuchte die Pflanzenwelt in der näheren Umgebung; ein weiterer Shift war inzwischen gelandet und bei den ersten Untersuchungen der Oberfläche; der letzte Shift flog immer noch den ganzen

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