Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1662 - Welt ohne Schatten

Titel: 1662 - Welt ohne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Planeten ab auf der Suche nach markanten Stellen.
    Es waren nur wenige Tornister-Siedlungen ausfindig gemacht worden, die weitläufigen Beschreibungen stimmten mit dieser hier überein. Nach wie vor gab es keinerlei Anzeichen für irgendwelche Ruinen oder technische Relikte. Die Welt schien auf dem Stand der Steinzeit stehengeblieben zu sein.
    Größere Tiere waren bisher kaum gesichtet worden, anscheinend waren sie sehr scheu, obwohl die Ökologie dieser dichten Dschungelwelt sicherlich beste Voraussetzungen für viele Arten und ein zahlenmäßig großes Vorkommen jeder einzelnen Art bot.
    Durch die ewige Wolkendecke herrschte beständige Treibhausluft, hin und wieder stahlen sich einzelne Sonnenstrahlen durch Risse und Löcher und ließen für einen kurzen Moment die ganze Welt in tausend leuchtenden Farben erstrahlen, die sich vielfach in glitzernden Wassertropfen brachen.
    Die beiden Galaktiker verbrachten geduldig einige Stunden bei der Siedlung, zumeist verharrten sie auf den Findlingen und gingen nur selten ein wenig auf und ab, um die eingeschlafenen Muskeln zu lockern. Die Tornister ließen sich die ganze Zeit über nicht sehen, aber hin und wieder waren Bewegungen in den Höhleneingängen zu bemerken, die darauf schließen ließen, daß sie die Fremden sehr genau beobachteten. Offensichtlich überwog jedoch die Furcht die Neugier.
    Als es dämmerte, verlor Bull die Geduld. „Es reicht für heute. Gehen wir zur Jet zurück.
    Wir müssen ohnehin unser Lager aufschlagen. Gib den anderen Bescheid, daß sie mit ihren Shifts zurückkommen sollen."
     
    *
     
    Nach und nach trafen die übrigen Teams ein, keines von ihnen brachte aufregende Neuigkeiten. Die Stimmung war allerdings gut, da es eine Menge zu untersuchen gab.
    Am Abend meldete sich wie verabredet Michael Rhodan, allerdings war er kurz angebunden. „Alles in Ordnung bei euch?" fragte er. „Ja. Wie sieht's bei euch aus?" erwiderte Bull. „Nicht schlecht. Wir haben uns in sechs Forschungstrupps über den ganzen Planeten aufgeteilt und sind jeweils weitab der Siedlungen gelandet. Bei euch wird es gerade dunkel, nicht wahr?"
    „Stimmt."
    „Ihr Glücklichen. Dieses ewig gleiche Sonnenlicht geht einem auf den Nerv. Keiner von uns kann sich entscheiden, ob er müde ist oder nicht. Wir werden sogar unsere Zelte total verdunkeln müssen, um schlafen zu können."
    „Habt ihr schon etwas herausgefunden?"
    „Eine Menge. Bei dieser Welt hier handelt es sich tatsächlich um Tornister, denn wir haben nun auch Wasserstofffünf gefunden, was ich sozusagen als letzten Beweis neben all den anderen Hinweisen ansehe. Die Tornister selbst verhalten sich bis jetzt schüchtern, aber freundlich. Morgen mehr." Er schaltete die Verbindung ab, bevor Bull etwas hinzufügen konnte. „Ein richtiger Tagmensch war er wohl nie?" schmunzelte Joara. „Er spielt gern den Geheimniskrämer. Hat weiter nichts zu bedeuten. Willst du drin oder draußen schlafen?"
    „Der Gedanke, den SERUN hier loszuwerden und eine kurze Dusche zu nehmen, hat einiges für sich." Sie stand auf und streckte sich. „Weckt mich zur Nachtwache."
    Norman Fallar, der behauptete, ohnehin nicht schlafen zu können, übernahm die erste Wache. Durch die Wolkendecke drang kein Sternenlicht herein, und es war bald so stockdunkel, daß man die Hand vor Augen nicht einmal mehr erahnen konnte.
    Nach einiger Zeit jedoch glühten im Wald hie und da Lichter auf; manche bewegten sich, vermutlich waren es Insekten. Andere verharrten still und verstreuten auf ein paar Meter ein schwaches, dämmriges Licht - wahrscheinlich phosphoreszierende Pflanzen.
    Fallar stellte die Sichtscheibe seines Helms auf Infrarotbereich, aber es gefiel ihm nicht besonders, was er sah, und er entschloß sich wieder zur Normalsicht. Der Lichtkreis des Lagers war weit genug, um ihn rechtzeitig genug zu warnen, falls sich eine Gefahr nähern sollte, außerdem würden die Taster der Schiffe ansprechen.
    Der Dschungel schien erst in der Nacht zu erwachen; überall bewegten sich Blätter und Stengel, Schattengestalten mit großen, bleich schimmernden Augen huschten zwischen ihnen hindurch. Dicht am Rand des Lichtkreises wuselte eine Unzahl käfer- bis mausgroßer Tiere herum; hin und wieder stieß plötzlich etwas Dunkles aus der Luft herab und packte eines der kleinen Tierchen. Vielstimmiges Geschrei tönte durch die Luft, zumeist weit entfernt, an- und abschwellend, und Fallar vertrieb sich die Zeit damit, sich das jeweilige Tier dazu vorzustellen;

Weitere Kostenlose Bücher