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1663 - Die neue Hölle

1663 - Die neue Hölle

Titel: 1663 - Die neue Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihre unmittelbare Umgebung bewegte. Sie faltete sich auf, sie zog sich zusammen, doch das war nicht neu für sie. Das gehörte dazu, und Glenda hoffte, dass sie schnell genug war.
    Plötzlich war die Welt um sie herum verschwunden. Ihre Reise begann. Sie lebte, aber was war mit Johnny passiert?
    Dieser Gedanke begleitete sie auf ihrer Reise zurück, ohne dass sie eine Antwort darauf fand…
    ***
    Es war schon frustrierend, was Sheila, Bill und ich erlebten. Wie schon so oft saßen wir im Wohnzimmer der Conollys zusammen, aber das hier war keine Party. Es gab auch nichts zu lachen. Es ging um Johnny, der verschwunden war und hoffentlich von Glenda Perkins gefunden werden konnte. Ansonsten sah es nicht gut für uns aus. Ich hatte einen trockenen Mund bekommen, stand auf und fragte: »Möchtet ihr etwas trinken?«
    »Ja, bring mir was mit, John.« Bill lächelte mir zu, während Sheila nickte. Ich kannte mich im Haus meiner Freunde aus und betrat die Küche. Im dem großen Kühlschrank fand ich alles, was ich wollte. Mineralwasser und auch Säfte. Ich entschied mich für beides, man konnte wunderbar mixen. Gläser nahm ich auch mit. Sie und die Flaschen stellte ich auf ein Tablett. Als ich das Wohnzimmer wieder betrat, hatte sich Sheila gegen ihren Mann gelehnt und den Kopf gegen seine Brust gelegt. Er war ihr Trost, den sie im Moment brauchte.
    Bill sah mich an und hob die Schultern. Auch ihm ging es nicht besonders, nur hatte er sich besser im Griff. Wenn bei Sheila die Verzweiflung vorherrschte, war es bei ihm mehr Wut über die Niederlage, die er erlitten hatte.
    »Mischen?«, fragte ich.
    »Bitte.«
    Aus Apfelsaft und Wasser mischte ich die Schorle. Auch Sheila blieb nicht länger in ihrer Haltung. Sie richtete sich wieder auf, rieb ihre Augen und flüsterte:
    »Entschuldigung, aber es kam einfach über mich.«
    Bill streichelte über ihr Haar. »Schon gut, Sheila, das versteht jeder. Mir geht es auch nicht besser.«
    Sie nickte. Mit dem Taschentuch tupfte sie an ihren Augen entlang. Dann fragte sie:
    »Wie lange ist Glenda schon fort?«
    Bill hob die Schultern und schaute mich an. »Kannst du eine Antwort geben?«
    »Nein, das kann ich nicht. Ich habe leider nicht auf die Uhr geschaut. Aber ich setze auf sie.«
    Sheila setzte ihr Glas ab. »Sagst du das nur so? Oder denkst du wirklich, dass Glenda es schafft?«
    »Ich vertraue ihr.«
    Sheila hakte nach. »Warum?«
    »Es ist meine Erfahrung. Schon oft habe ich erlebt, dass sie mir geholfen hat, und darauf setze ich jetzt auch wieder. Glenda besitzt nun mal diese Gabe, mit der sie nicht hausieren geht. Aber wenn sie sie einsetzt, dann ist sie ein anderer Mensch und…«
    »Ist sie dann wirklich ein anderer Mensch?«, fragte Sheila.
    »Sagen wir so: Sie bleibt die Gleiche. Sie sieht nicht anders aus, aber sie kann kämpfen. Und sie kann ihre Kräfte auch in anderen Welten einsetzen.«
    Sheila nickte, wollte es noch genauer wissen. »Und du bist davon überzeugt, dass sie den Weg zu Johnny gefunden hat?«
    »Ja, das bin ich!« Ich selbst war schon bei diesen Einsätzen mit dabei gewesen. Da hatte Glenda mich mitgenommen. Es war alles glatt gelaufen. Ich lebte noch und hatte auch vor, dies noch eine Weile zu tun.
    Wir tranken. Ein Gespräch wollte nicht so recht aufkommen. Ich machte mir auch Sorgen, denn Glenda war schon recht lange weg, und ich wusste, dass sie nicht unverwundbar war.
    Johnny und Glenda zu verlieren, das wäre fatal gewesen. Daran wollte ich gar nicht denken.
    Bill war schweigsam. Hin und wieder blickte er durch die große Scheibe in den Garten, als hoffte er darauf, dass Glenda und sein Sohn dort erscheinen würden. Das Ereignis trat leider nicht ein. So blieb uns nichts anderes übrig, als weiter zu warten und zu hoffen.
    »Was kann er mit einem jungen Mann wie Johnny wollen?«, fragte Bill leise. »Weißt du das, John?«
    »Nein.«
    »Er hätte sich an uns halten sollen.«
    »Da magst du recht haben. Aber bei Johnny war es wohl leichter.«
    »Leider.« Bill ballte beide Hände zu Fäusten. »Warum hat er sich auch auf diese Sache eingelassen? Warum ist er dem Engel in den Garten gefolgt?«
    »Das kann ich dir sagen.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Weil Johnny ein Conolly ist.«
    Bill gab mir keine Antwort. Er starrte ins Leere und schüttelte den Kopf. Sheila, die uns zugehört hatte, stellte sich auf meine Seite. »Ich verstehe, was John damit gemeint hat. Du hättest an seiner Stelle nicht anders gehandelt.«
    Bill sah aus, als wollte er

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