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1663 - Die neue Hölle

1663 - Die neue Hölle

Titel: 1663 - Die neue Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flog der Speer an mir vorbei, wuchtig geschleudert von Glenda. Die Spitze jagte dicht unter den Brüsten in den Leib der Person.. Ihr Vorwärtsdrang wurde gestoppt. Sie riss beide Arme hoch und fiel auf den Rücken. Ich schaute zurück.
    Dort stand Glenda und nickte mir zu.
    »Ich wusste gar nicht, dass du dich mit Speeren auskennst.«
    »Ich bin eben für jede Überraschung gut.«
    »Das kann man wohl sagen.« Die zweite Frau war noch da. Sie stand auf der Stelle und wusste nicht, was sie tun sollte. Als ich auf sie zuging, duckte sie sich, wedelte mit den Armen und schrie mich an.
    Was sie damit erreichen wollte, wusste ich nicht. So konnte sie mich nicht vom Leib halten. Ich wollte genau wissen, mit wem ich es bei diesen Personen zu tun hatte. Waren sie nun Halbvampire oder normale Menschen?
    Sie rannte weg!
    Genau das hatte mir noch gefehlt. Auch wenn der Boden ungewohnt für mich war, kam ich trotzdem mit ihm zurecht und nahm die Verfolgung auf. Sie wollte den Hügel hoch, um sich im Schädel zu verstecken.
    Sie schaffte es nur bis zum Rand. Da warf ich mich vor und schleuderte sie zu Boden. Auch ich fiel und rutschte auf ihren nackten Rücken.
    Ein gellender Schrei durchbrach die Stille, ich rollte mich von der Nackten weg und sah, was mein Kreuz angerichtet hatte. Seine Umrisse waren tief in ihre Haut eingebrannt. Es stank nach verbranntem Fleisch, und um die Stelle herum veränderte die Haut ihre Farbe. Sie wurde grau. Sie sah plötzlich alt aus und erinnerte mich farblich an den Untergrund, auf dem wir standen.
    Ich rollte die Nackte auf den Rücken. Jetzt konnte ich in ihr Gesicht schauen. Es war verzerrt. Der Mund stand weit offen. Atemgeräusche hörte ich nicht, dafür ein Zischen und auch ein Röcheln, das darauf hindeutete, dass eine Sterbende vor mir lag. Das Kreuz hatte seine Wirkung ausgespielt. Es blieb bei ihr nicht nur bei der Wunde am Rücken. Sie drückte sich immer tiefer in die Körpermasse hinein, sorgte bei der Frau für ein heftiges Zucken, dann lag sie still und würde sich nie mehr bewegen. Hinter mir hörte ich ungewöhnliche Geräusche. Auch Glendas Stimme war dabei, und ich fuhr herum.
    Sofort nahm ich wahr, warum ihre Stimme von einem anderen Laut fast übertönt worden war. Es lag an den Schwingen des großen Rochenvogels. Er hatte einen trotz der dreieckigen Form lang gestreckten Körper, aber mehr als auffallend war der lange, gebogene und auch sehr spitze Schnabel, der mich an den eines Hahns erinnerte. Damit konnte er sein Opfer zerhacken.
    Genau das hatte er mit Glenda vor. Noch hatte sie dem Schnabel ausweichen können. Nur gab dieser Vogel keine Ruhe. Er stieg wieder in die Höhe, um aus einem anderen Winkel seine Attacke zu starten.
    Glenda lief nicht weg. Ich wollte auf den Vogel schießen, als ich sah, wie Glenda nach vorn sprang und mit beiden Händen den Speer umfasste, der noch immer im Körper der Nackten steckte und bestimmt das Herz getroffen hatte.
    Sie zog die Waffe hervor und lief damit ein paar Schritte zurück. Dass sie sich jetzt wehren konnte, interessierte den Angreifer nicht. Der wollte sie und stürzte auf Glenda zu.
    Ich hörte ihren Schrei, und dann rannte sie dem Vogel entgegen, riss genau im richtigen Moment die Waffe in die Höhe und rammte die Spitze dicht unter dem Kopf in den Leib.
    Der Flug des Vogels stockte. Er schwang zwar seine Flügel auf und ab, aber er zappelte auf dem Speer und rutschte langsam daran nach unten.
    Für Glenda war es Zeit, dass sie Speer und Vogel loswurde. Sie musste viel Kraft einsetzen, um beides wegzuschleudern. Danach taumelte sie mir entgegen und sagte keuchend: »Ich kann dir ja nicht alles überlassen.«
    »Stimmt.«
    Sie atmete einige Male tief durch und sagte: »Das ist es wohl gewesen.«
    »Hier schon«, gab ich zu. Dann schaute ich mir den Vogel an. Er lag auf dem Boden. Dickes Blut war aus der Wunde dicht unter dem Hals gedrungen. Der Schnabel stand offen, aber er würde nie mehr in den Leib einer Beute hacken. Glenda hatte sich in der Zwischenzeit um die beiden Frauen gekümmert. Es lebte keine mehr. Die Kraft meines Kreuzes hatte ganze Arbeit geleistet. Es hatte nur geschehen können, weil diese Person mit der menschlichen Gestalt auf die andere Seite gehörte. Ich nahm jetzt fest an, dass es Halbvampire waren.
    Bei der anderen Frau war die Spitze des Speers tief in die Brust gedrungen und hatte das Herz regelrecht zerrissen.
    Glenda Perkins sagte: »Wir haben alles richtig gemacht. Nur leider nicht unser Ziel

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