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1666 - Der weite Horizont

Titel: 1666 - Der weite Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vielleicht nie wieder heil herausgekommen. Du warst sehr mutig und stark. Dafür möchte ich dir jetzt endlich danken -in unser aller Namen."
    „Es ist... gut", flüsterte der junge Dritte. „Ich habe es auch für mich getan. Gemeinsam werden wir das Weite Land finden, aber vorher ..."
    „Bitte entschuldige", unterbrach ihn Rhodan. „Aber ich hoffte, daß du inzwischen wüßtest, wo es zu finden sei - beziehungsweise der Heilige Berg der Voch."
    „Woher sollte ich das?" Boccu nickte leicht. „Ach, ich verstehe. Ihr glaubt, daß mich die Alte Kraft auch in die Lage versetzte, in Guths Geist zu blicken. Das ist nicht das Wesen der Alten Kraft. Mit ihr kann ich spüren, erleben, Dinge bewirken und, wenn es sein, muß, zerstören. Aber sie öffnet mir nicht die Gedanken und Erinnerungen anderer Wesen."
    „Ich denke", sagte Cyta, „daß Perry eher an deinen Geistvogel dachte. Attan öffnete dir viele Türen in die Vergangenheit, und..."
    „Viele Türen, ja", flüsterte Boccu. „Aber noch lange nicht alle. Er zeigte mir, was ich wissen mußte, um gegen Guth zu kämpfen. Alles, was er mich früher nur wie im Traum sehen ließ, war da klar. Er hat mir das zum großen Teil wiedergegeben, was wir alle vergessen haben. Aber die letzte Etappe auf dem Weg zum Weiten Land, die kennt selbst Attan nicht."
    „Das heißt, du kennst sie nicht", meinte Cyta.
    Boccu machte eine Pause, bevor er antwortete: „Ich weiß, daß ich ins Weite Land muß, um die Erfüllung meines Lebens zu finden.
    Kruff wird dann zu den Tranach zurückkehren und verkünden, was wir gesehen haben.
    Aber zerbrecht euch nicht eure Köpfe über mich. Morgen werden wir aufbrechen. Die Voch gehorchen mir. Sie werden uns dorthin führen, von wo aus wir ihren Heiligen Berg sehen werden - das Weite Land. Doch vorher... muß noch etwas getan werden. Es ist wichtig."
    „Was, Boccu?" fragte Perry Rhodan. „Wir werden dir jeden Wunsch erfüllen, soweit es in unserer Macht steht." Boccu schwieg wieder. Henna Zarphis erschrak, als sie einen Blick auf einen Scanner-Schirm warf, der die Körper- und Gehirnfunktionen des Eingeborenen überwachte. „Er ist jetzt sehr aufgeregt", teilte sie leise mit. „Wir kommen später wieder, Boccu", sagte Rhodan. „Du mußt dich ausruhen. Wir werden ..."
    „Nicht später!" Boccu richtete sich ruckhaft auf. Ohne die Fesselfelder wäre er von der Liege gerutscht. „Ihr müßt jetzt handeln. Ihr müßt in die Schlucht fliegen und sie suchen!"
    „Wen, Boccu?" fragte Henna. „Die Kinder", stieß der junge Nasran hervor. „Die Kinder der Voch. Es müssen viele sein. Sie verstecken sie und..."
    Boccu konnte nicht weiterreden. Er sank zurück und schloß die Augen, aber seine Gliedmaßen zuckten, und der Scanner verriet, wie es in ihm arbeitete. „Sie sind ebenfalls Kannibalen", erläuterte Cyta Dow, ohne jemanden anzusehen. „Ich müßte mich schon verdammt irren, wenn Boccu uns das nicht sagen wollte. Bevor er zu sich kam, murmelte er Dinge, die mir zuerst unzusammenhängend erschienen.
    Kannibalen, und zwar die schlimmste Sorte, die man sich vorstellen kann." Cyta holte tief Luft, dann blickte sie Rhodan und Henna an. „Die Natur gibt ihnen nicht genug, um da unten in ihrer Schlucht überleben. Zum Ausgleich dafür hat sie ihnen eine hohe Vermehrungsrate geschenkt." Die Terranerin lachte rauh und ballte die Fäuste. „Diese Scheusale fressen ihre eigenen Kinder!"
     
    *
     
    Perry Rhodan hatte der Schock für lange Sekunden die Kehle zugeschnürt. Als er sich dann wieder in der Gewalt hatte, stellte er einen Trupp von fünf Raumfahrern zusammen, die mit ihm zusammen das Versteck der Voch-Kinder suchen sollten.
    Boccu, der neue König, war nicht mit von der Partie. Wenn er mit ihnen in die Schlucht geflogen wäre, hätten sich die Grauhäutigen sicherlich kooperativer gezeigt. So verweigerten sie jede Auskunft über ihre Nachkommenschaft und wo sie diese verbargen.
    Sie standen einfach nur da und schwiegen, so wie bisher. Rhodan konnte sich durchaus vorstellen, daß das so blieb, bis sie verhungert oder verdurstet waren.
    Und er wäre nicht einmal traurig darüber gewesen.
    Er vermied es allerdings, mit Gewalt eine Auskunft erzwingen zu wollen. Erstens würden die Voch auch dann nicht reden, und zweitens war das noch nie seine Methode gewesen.
    Henna Zarphis meldete von ihrem Shift aus, daß Boccu sich wieder erholt hatte und bald bereit sei, in die Schlucht zu folgen. Doch bevor der Nasran sich den Voch erstmals als ihr

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