Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1666 - Der weite Horizont

Titel: 1666 - Der weite Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„neuer König" präsentieren konnte, erschien Voltago auf der Bildfläche. „Ich habe die Kinder des Stammes gefunden", meldete der schwarze Klon nur. „Das war schon am ersten Tag nach unserer Ankunft. Nach Verarbeitung aller Informationen wußte ich, daß die Voch viele Kinder haben müssen und sie gelegentlich auch opfern.
    Ich habe den Ort gefunden, an dem sie eingesperrt sind, und ich habe seither über sie gewacht."
    Er überraschte Perry Rhodan immer wieder.
    Voltago als Kindermädchen von Wilden, das war eine ganz neue Seite. Aber Rhodan war froh, daß er jetzt wußte, wo der Kyberklon die ganzen Tage über gesteckt hatte, und daß er ihn zu den Kindern der Planetarier führen konnte.
    Es waren mindestens hundert kleine Voch, und sie wurden wie Vieh in einem Pferch gehalten, in einer großen Höhle am Ende einer der angrenzenden Schluchten. Voltago hatte ihre Wächter seit seiner Entdeckung unter Paralyse gehalten. Ihm hatten sie mit ihrer Alten Kraft nicht das mindeste anhaben können. Sie waren auch jetzt noch bewegungslos.
    Die Kinder kamen aus der Höhle heraus, halb blind. Das System war klar. Es blieben immer so viele übrig, wie zur Auffüllung der Stammespopulation nötig waren. Der Rest...
    Perry Rhodan schwor sich, daß kein einziger junger Voch mehr sterben mußte, um angeblich den Heiligen Berg milde zu stimmen, aber in Wirklichkeit den Hunger seiner kannibalischen Erzeuger zu stillen.
    Am anderen Tag stiegen die beiden Shifts auf und brannten mit ihren Impulskanonen einen Weg für die Voch hinauf in die Hochebene. Von dort aus konnten sie weiterwandern, bis sie ein fruchtbares Stück Land fanden, wo sie sich niederlassen konnten und genug zu essen fanden. Boccu würde ihnen den Weg weisen und ihnen auch den Aberglauben nehmen, daß sie im „Anderland" verloren seien, sobald sie ihr Dorf nicht mehr sahen.
    Das fragte Rhodan sich erst jetzt: Weshalb gab es diesen schrecklich dummen Glauben bei allen Stämmen, die er bisher kennengelernt hatte? Irgend jemand mußte ihn irgendwann in ihnen allen verankert haben. Aber wann, wie und warum?
    Doch nun ging es endlich daran, daß die Voch den Galaktikern ihren Heiligen Berg zeigten.
    Boccu konnte sein Gravo-Pak inzwischen sogar selbst bedienen, trotz seiner kurzen Ärmchen und klobigen Finger. Er flog mit Rhodan, Henna Zarphis, den Zwillingen und Voltago wieder in die Schlucht und rief die Eingeborenen zusammen. Die Voch waren in ihre Steinhütten geflohen und hatten sich nicht mehr daraus hervorgewagt, nachdem sie die Shifts in Aktion gesehen hatten. Jetzt hielt Boccu ihnen eine Predigt, die sich gewaschen hatte.
    Der junge Nasran zitierte alle möglichen zornigen Götter, und Perry Rhodan war ziemlich sicher, daß er die meisten davon einfach erfunden hatte. Jedenfalls redete Boccu so eindringlich, daß die sonst nicht götterfürchtigen Voch ihm offenbar glaubten, wenn er von der furchtbaren Rache der Götter sprach, falls je wieder ein Voch seinen Hunger an anderen Voch stillen sollte.
    Er prophezeite ihnen eine Zukunft ohne Hunger, Durst und andere Entbehrungen, falls sie sich wohlverhielten. Er ließ sich von ihnen alle seine Worte bestätigen. Dabei hatte Rhodan immer mehr das Gefühl, daß er den Stamm in den Griff bekam und den Voch auch die Angst davor nehmen konnte, ihren bisherigen Lebensbereich zu verlassen.
    Die Alte Kraft - was immer das genau war: Boccu hatte sie in sich wiedergefunden und war dabei, diese in den Voch ebenfalls zum Teil vorhandene Kraft in Bahnen zu lenken, die ihnen eine positive Entwicklung ermöglichen sollte. Manchmal kam der Nasran dem Terraner vor wie ein Magier.
    Dann kam Boccu endlich auf den Heiligen Berg zu sprechen, und kurz darauf waren die Galaktiker mit zehn Eingeborenen unterwegs dorthin, wo sie eigentlich hatten geopfert werden sollen. Paradox war natürlich, daß das letzte Opfer des Berggötzen kein anderer als der bisherige König und Höchste Opfermeister geworden war, Guth selbst.
    Rhodan, Henna, die Zwillinge und Voltago verzichteten darauf, ihre Gravo-Paks zu benutzen. Sie folgten den Voch zu Fuß in die Schlucht hinein und kletterten dann auf schmalen und steilen Wegen die Hänge hoch. Sie konnten nur hintereinander gehen.
    Nur Boccu schwebte einige Meter hoch über ihnen. Er als König konnte sich das sicher leisten. Und auf seinen kurzen Beinchen hätte er die teilweise harte Kletterpartie niemals mitmachen können.
    Der Tag neigte sich bereits seinem Ende zu, als sie aus der Schlucht heraus

Weitere Kostenlose Bücher