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167 - Jagd auf die Teufelin

167 - Jagd auf die Teufelin

Titel: 167 - Jagd auf die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und Machtblöcke erlebt und gesehen.
    Im Dreißigjährigen Krieg hatten sich die Menschen wegen Religionsfragen scharenweise umgebracht. Heute scherte es keinen mehr, ob einer katholisch oder evangelisch war, Presbyterianer oder sonst etwas. Ich hielt es durchaus für möglich, daß es irgendwann genauso wie jetzt die Glaubensfreiheit auch die Freiheit der Wahl des Wirtschaftssystems geben würde.
    Ich sah Havanna mit der Bucht davor, der schachbrettartig angelegten Altstadt und den Vororten unter mir, als unser Flugzeug zum Aeropuerto einschwebte. Vor der Landung bedankte sich unser Pilot bei den Passagieren, empfahl ihnen die Fluglinie wieder und erwähnte, es sei ein ruhiger und gemütlicher Flug gewesen.
    Ich lachte auf.
    Als wir die Maschine verließen, mußte ich Coco stützen. Ich trug das gesamte Handgepäck, Coco vermochte gerade ihre Handtasche zu halten. So ausgelaugt war sie. An diesem Tag und vermutlich auch noch am nächsten und womöglich noch länger konnte sie keine ihrer magischen Fähigkeiten anwenden.
    An der Zoll- und Paßkontrolle erwartete uns ein neuer Hammer. Dort wußte nämlich kein Mensch, daß wir VIPs in einer besonderen Mission waren. Ich berief mich auf Kiwibin, stieß aber auf taube Ohren. Im Nu hatte man uns in einen Nebenraum verfrachtet. Ein Zolloffizier rief im Innenministerium an.
    Mit finsterer Miene kehrte er zurück.
    „Sie haben mich belogen!" schnauzte er mich an. „Ihr seid Spione, gesteht es!"
    „Nein. Aber ich sage Ihnen doch, der Genosse Kiwibin landet um 23 Uhr mit der Maschine aus London. Sie brauchen ihn nur zu fragen. Er bürgt für uns. Er muß Nachricht nach Kuba gegeben haben. Man hat das verschlampt, comprende?"
    Der Bärtige - Bärte waren in Kuba Mode seit der Revolution, die 1959 gesiegt hatte - schaute noch finsterer drein.
    „Wollen Sie damit sagen, daß es in unserem Staatssystem Schlamperei gibt? Wohl auch noch Korruption? Führt den verdammten Engländer ab! Die Frau auch. Einsperren! Vamos!"
    „Das wird Sie teuer zu stehen kommen!" schrie ich und schlug auf den Tisch, daß es dröhnte. „Ich verlange, den Genossen Kiwibin sprechen zu können! Sie finden sich als Mülltonnenleerer oder im Zuckerrohrfeld wieder, Capitän, wenn Sie uns Schwierigkeiten bereiten!"
    Ich warf ihm sämtliche Flüche an den Kopf, die mir einfielen. Im Spanischen kennt man eine beachtliche Anzahl davon. Aus meinem Leben als Juan Garcia de Tabera Anno 1487 bis 1508 verfügte ich über einige, die der Zolloffizier und die Soldaten, die uns bewachten, nicht kannten. Sie staunten.
    In Lateinamerika und in der Karibik waren temperamentvolle Methoden angebracht. Wer im Recht war, mußte das mit mindestens hundert Phon vorbringen, sonst glaubte man ihm nicht.
    „Deine Mutter ist von einem Maulesel beschlafen worden!" schrie ich den Zolloffizier an. „Deine Schwester ist die schlimmste aller Hafenhuren, und das Bett deiner Gattin ist mehr frequentiert als der Kathedralenplatz im Zentrum von Havanna!"
    Capitan Arribao, so hieß er, starrte mich an, den Zigarrenstummel im Mund. Er legte die Hand an den Griff der Pistole. Die Halfter hatte er schon geöffnet. Ich war bereit, ihm quer über den Tisch an die Kehle zu springen und mein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Ein halbes Dutzend mit Schnellfeuergewehren und Maschinenpistolen bewaffneter Soldaten stand hinter mir, und von Coco konnte ich keine Hilfe erwarten.
    „Du mußt einen Latino unter deinen Vorfahren gehabt haben", stellte Arribao fest. „Ein Engländer schimpft nicht so. Ihr werdet hier festgehalten. Eure Waffen" - sie hatten meinen Revolver mit den Silberkugeln gefunden, auch die Silberdolche -„und alles behalten wir." Genüßlich fügte er hinzu: „Wenn mit der von dir genannten Maschine kein Genosse Kiwibin aus Rußland mit besonderen Vollmachten eintrifft, Hunter, wirst du im Kerker verfaulen. Das schwöre ich dir bei der Seele der Revolution. Raus mit den beiden, ehe ich mich vergesse! So hat mich keiner mehr angeredet, seit ich als betrunkener Schuljunge meinem Lehrer auf den Anzug spie!"
    Die Soldaten führten uns in einen kahlen Nebenraum und schlossen die Tür hinter uns ab. Der Boden war schmutzig, das Fenster vergittert. Es gab nur eine Holzbank an der Wand. Zur Toilette konnten wir auch nicht und erhielten nicht einmal einen Schluck Wasser. Man hatte uns die Taschen geleert und mir sogar die Schnürsenkel aus den Schuhen gezogen und den Gürtel abgenommen. Wenn Kiwibin aus irgendwelchen Gründen

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