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167 - Jagd auf die Teufelin

167 - Jagd auf die Teufelin

Titel: 167 - Jagd auf die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Prognose. Luguri schickte die Dämonen weg, die seinen Thron umstanden. Er wollte sich mit Zakums Unterstützung wieder Olivaros Kopf widmen. Luguri war sich nicht bewußt, daß er in eine zunehmende Abhängigkeit von Zakum geriet. Er glaubte, Zakum jederzeit im Griff zu haben. Der Erzdämon war fest davon überzeugt, daß es für ihn, den Ausbund vieler Jahrtausende alter Bosheit und starker Magie, keinen gleichwertigen Gegner und Konkurrenten gab.

    Das Erwachen bescherte mir üble Kopfschmerzen. Ich war nicht lange bewußtlos gewesen. Die Sonne ging als eine rotglühende Kugel unter, und binnen kurzem würde abrupt die Nacht hereinbrechen. Coco und Kiwibin hatten mich ins Gasthaus getragen und in mein und Cocos Zimmer gebracht. Ich setzte mich auf, schüttelte benommen den Kopf und ließ ihn mir dann mit kaltem Wasser aus dem Krug übergießen. Denn eine Wasserleitung gab es in San Jaguey nicht.
    Ich schnaubte und prustete.
    „Ich habe durch die Magie aus der Tumba Satanäs einen Schlag erhalten. Teufel, Teufel! Makemakes Geschenk hat seine Tücken. Oder ich verstehe nicht richtig damit umzugehen. Makemake selbst hätte sich wohl besser abgeschirmt."
    „Mein Magen knurrt", meldete Kiwibin lakonisch. „Wir wollen zu Abend essen. Dann sollten wir mal die Kapelle aufsuchen."
    „Ich bleibe hier", erwiderte Coco. „Das heißt, zum Essen begleite ich euch. Oder kannst du nichts hinunterbringen, Rian?"
    Ich fühlte mich bereits besser. Eins mußte man mir lassen: Ich hatte eine zähe, robuste Natur und besaß eine außergewöhnliche Kondition. Sonst wäre ich längst tot oder ein Invalide gewesen in diesem Leben.
    Wir gingen in die Gaststube hinunter, wo schon das Licht brannte. Ausschließlich Männer waren die Gäste und drängten sich. Die Gespräche verstummten bei unserem Eintreten sofort, und die meisten Gäste verschwanden eilig. Der Wirt verfluchte uns bestimmt.
    Ich trank meinen Kopfschmerzen zum Trotz einen Rum und bestellte Puerco Asado, ein höllisch scharf gebratenes Schweinefleischgericht, mit Yuca und Beilagen. Coco entschied sich für Tamales, eine locker zubereitete Maismehl-Tasche mit Fleischpackung. Kiwibin wollte diesmal keine Papaya. Der Wirt empfahl ihm eine Spezialität, weil er den Russen nicht leiden konnte.
    Später stellte sich heraus, daß es sich um Krokodilfleisch gehandelt hatte. Kiwibin schüttelte sich einmal kräftig.
    Dann sagte er: „Besser, ich fresse Krokodil, als Krokodil frißt mich. Wollen wir trinken Anejo" - das war mindestens sieben Jahre alter Rum - „und gehen dann zur Kapelle, Brüderchen Dorian?" „Von mir aus."
    Moskitos umsirrten uns, als wir die Bodega verließen. Coco hatte sich wieder ins Zimmer begeben. Der Vollmond strahlte. San Jaguey lag in einer geradezu unnatürlichen Ruhe. Man spürte mit allen Körperfasern, daß etwas in der Luft lag. Kiwibin stellte sich in eine dunkle Ecke, um seine Blase zu erleichtern.
    Dann gingen wir zur Kapelle. Man sah Licht durch die zerbrochenen Fenster schimmern. Orlando und Pasquela hielten noch immer die Totenwache. Eine ältere Frau, Annunciata Ordonez, eine Tante Pasquelas, hatte sich zu ihnen gesellt.
    „Ist in der Zwischenzeit etwas geschehen?" fragte ich.
    „Nein, Senor Hunter."
    Es war noch nichts passiert, aber das sollte gleich der Fall sein. Die Tür der Kapelle flog krachend auf. Ein Windstoß blies eiskalt herein und löschte die Kerzen allesamt aus. Die Frauen schrien entsetzt auf. Wir hörten knurrende, heisere Laute. Ich spürte eine starke dämonische Ausstrahlung, die vorher schwach und überlagert gewesen war.
    Als Kiwibin die mitgebrachte Stablampe einschaltete, sahen wir die Bescherung. Durch den Haupteingang der Kapelle waren gleich ein halbes Dutzend Zombies eingedrungen. Zwei verrottete Mumien im rostfleckigen, zerbeultem Harnisch, das schartige Schwert in der Hand, und vier neueren Datums, mit modernen Schnellfeuergewehren ausgerüstete Soldaten in verrottenden Uniformen. Ihr bleiches Fleisch wies Leichenflecke auf. Doch sie sahen noch recht passabel aus.
    Es mußte sich um Angehörige der verschwundenen Pioniereinheit handeln. Auch aus der Sakristei kamen Untote, Macheteros mit blanken Haumessern in verschiedenen Stadien der Verwesung, ein Mann im zerfallenden Priesterrock, sowie ein Soldat. Rotglühende Punkte glommen in den leeren Augenhöhlen.
    Jetzt hörte man das Getrommel, das vom späten Nachmittag an immer wieder einmal erschollen war, ganz in der Nähe. Annunciata Ordofiez bekreuzigte

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