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167 - Jagd auf die Teufelin

167 - Jagd auf die Teufelin

Titel: 167 - Jagd auf die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Und im Nu kam ich mir vor wie der Heilige Franziskus, dem man nachgesagt hatte, er habe mit den Tieren sprechen können, oder wie Makemake persönlich.
    Ganze Schwärme von Vögeln, auch solche, die sich normalerweise nicht vertrugen, weil die eine Vogelart die Beute der anderen war, schwirrten herbei. Sie saßen auf den Bäumen und Dächern zuhauf und am Boden.
    „Das ist wie in Hitchcocks Film ,Die Vögel' ", stellte Coco fest, „du mußt zu laut gepfiffen haben, Rian."
    „Besser zu laut als zu leise." Ich fuchtelte mit den Armen. „Ihr da, he, schert euch weg! Ein Dutzend genügen."
    Die Vögel wurden sichtlich unruhig und stelzten auf und ab oder hüpften umher. Doch keiner flog auf.
    „Glaubst du, Brüderchen, daß die Vögel zählen können?" fragte Kiwibin. „Du mußt die wegscheuchen, die du nicht brauchst. Klar?"
    „Du hast recht."
    Ich scheuchte ganze Vogelschwärme auf. Nur einige Häher und bunte Papageien, sowie ein Falke blieben zurück. Den Falken hielt ich für besonders geeignet. Doch dann stellte sich heraus, daß Coco mit ihm nichts anzufangen wußte. Sie war noch zu erschöpft, was ihre magischen Kräfte betraf, um ihn kontrollieren und durch seine Augen sehen zu können.
    Daraufhin probierte ich es selbst. Und tatsächlich, es gelang. Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, den Vogel zu dirigieren. Ein Vogelgehirn arbeitete auf ganz andere Weise als das eines Menschen. Ich mußte geistig zurückschalten und mich umstellen, denn komplizierte Anweisungen oder mehr als eine auf einmal verstand der Turmfalke nicht. Sie brachten ihn derart durcheinander, daß er ums Haar nicht mehr fliegen konnte und ich mich schnell zurückziehen mußte, sonst wäre er abgestürzt. Doch es war machbar. Ich hatte in der Vergangenheit auch schon alles mögliche probiert. Ich ließ den Turmfalken, sobald ich ihn lenken und mit einer unglaublichen Schärfe durch seine Augen sehen konnte, hoch in den Lüften zur Tumba Satanas fliegen. Meine Umgebung nahm ich kaum noch wahr. Dort war ich nahezu hilflos. Coco und Kiwibin schirmten mich ab. Ich konnte mich aber mit ihnen unterhalten.
    „Was siehst du, Gospodin?" fragte Kiwibin.
    „Phantastisch. Ich kann selbst eine huschende Maus am Boden erkennen. Jetzt fliege ich über den Dschungel. Vor mir ragt ein Berg auf. Auf dem Plateau davor muß die Tomba Satanas sein." Soviel wußten wir immerhin. Natürlich flog ich nicht wirklich, aber ich fühlte mich so, und wozu sollte ich den Vorgang kompliziert umschreiben? „Da ist schon das Grab. Der Falke rüttelt jetzt auf der Stelle. Ich spähe direkt auf das Grab. Der Falke will flüchten. Er spürt die Ausstrahlung des Dämonischen, die von den schwarzen, scheinbar wahllos aufeinander getürmten Steinen ausgeht. Ich muß Kriähh auf der Stelle halten." Mit dem Laut war der Name des Falken in seinem Selbstverständnis umschrieben. „Die Umgebung des Grabes liegt wie ausgestorben. Jetzt will ich zur Santeria fliegen. Später werde ich andere Vögel, die für mich Ausschau halten sollen, an verschiedenen Punkten postieren."
    Doch der Falke sollte die Santeria-Kultstätte nicht mehr ausfindig machen. Ich wußte nicht, wie es geschah. Da war greller Schmerz. Ich merkte noch, wie der Falke abstürzte - und starb. Magisches Feuer verzehrte ihn. ich erhielt einen geistigen Schlag, schließlich sah ich durch die Augen des Falken und war durch Makemakes Zauber mit ihm verbunden. Es wurde mir schwarz vor Augen. Ich verlor das Bewußtsein.

    Luguri saß auf seinem höllischen Schädelthron im Innern eines erloschenen Vulkans. Er spielte mit Olivaros Kopf. Don Hermano Munante, gehörnt und mit Klauenfüßen und -händen, weil er vor Luguri entsprechend auftreten wollte, und jene Unwesen, die mit dem Erzdämon auf dem riesigen Kondor geflogen waren, standen vorm Thron. Die Grenzen des höhlenartigen Raumes waren nicht zu erkennen. Wabernde Dämpfe und Nebel verhüllten sie.
    Das magische Auge Zakums, des Kanzlers des Erzdämons und Fürsten der Finsternis, glühte im Hintergrund. Zakum trat selten und ungern persönlich in Erscheinung. Er war innerhalb der Schwarzen Familie von Geheimnissen umwoben. Man wußte allgemein nur, daß er ein sehr alter Dämon war.
    Luguri gab Olivaros Kopf wieder in das Einmachglas mit Spiritus, in dem er ihn von Don Hermano erhalten hatte. Der Oberste aller südamerikanischen Dämonen, ein hervorragender Hexer, warf sich in die Brust.
    „Ich habe dir den Kopf des Verräters gebracht, großer Luguri", sprach

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