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1670 - Das Tribunal

Titel: 1670 - Das Tribunal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Quappenschiffe ihre Positionen. In der Hohlkugel entstand ein breiter Korridor.
    Zwei relativ kleine Beiboote lösten sich vom 500 Meter langen Führungsschiff des Verbandes und glitten in den Durchschlupf hinein. „Start!" befahl Rhodan.
    Die Space-Jets schwebten aus dem Hangar der ODIN und folgten den Beibooten in rund tausend Metern Abstand. Perry Rhodan bezweifelte, daß Kwuruty ahnte, welche Kampfkraft in den nur 30 Meter durchmessenden Diskusschiffen steckte. Er konnte auch nicht ahnen, wie schnell und wendig die Jets waren. Deshalb und weil sie überlichtschnell waren, hatte Rhodan gerade diesen Schiffstyp ausgewählt.
    Der Flug durch den Korridor brachte ein paar bange Sekunden mit sich, denn die Jets flogen mit desaktivierten Schutzschirmen, um den Gish-Vatachh nichts über die Qualität ihrer Defensivbewaffnung zu verraten. In dieser Phase hätten ein paar Schüsse aus den Strahlgeschützen der Quappen genügt, um die Beiboote zu vernichten. Sogar die schnell reagierenden Syntrons der Galaktiker wären überfordert gewesen.
    Rhodan war allerdings sicher, daß das nicht im Interesse Kwurutys liegen konnte. Sein Job war es, die Galaktiker unbeschadet vor den Thean zu bringen.
    Der Unsterbliche musterte die Zielwelt.
    Saillon war eine atmosphärelose Eiswelt mit einem Äquatordurchmesser von rund 20.000 Kilometern, also etwa 1,6 mal so groß wie die Erde. Die Schwerkraft betrug 1,37 g, was auf eine geringere Dichte als auf Terra schließen ließ.
    Drei Monde kreisten auf verschiedenen, stabilen Bahnen um den Planeten: Der kleinste war wenig größer als der Marsmond Phobos, der größte etwas kleiner als der Saturnmond Mimas.
    Die Lotsenschiffe flogen in kurzem Abstand hintereinander genau in Richtung des Kontinents, der von den Überresten der Festung UBSA-NUR beherrscht wurde. Die optische Beobachtung ließ sie wie formlose Schlackeklumpen mit Durchmessern zwischen 500 und 1500 Metern aussehen.
    Genaueres mußten die Ortungssysteme der Space-Jets während der Annäherung ermitteln.
    Perry Rhodan blickte nach links zum Ortungs- und Funkspezialisten der RAVEN: Er hieß Rubin aZenshach, ein Marsianer der a-Klasse. Das hieß, er war physisch an die Umweltbedingungen auf dem Mars angepaßt, wie sie während der ersten Jahre des Terraforming-Programms geherrscht hatten.
    Der Unsterbliche erinnerte sich, wie es damals zu dieser Klassifizierung gekommen war.
    Das „a" vor dem Familiennamen bedeutete einfach, daß die Ahnen zu den ersten wagemutigen Kolonisten des Roten Planeten gehört hatten. Darauf waren sie und ihre Nachkommen stolz gewesen. Heutzutage ließen die späten Nachkommen diese Kennzeichnung meist weg.
    Rubin lächelte versonnen, als hätte er die Gedanken Rhodans erraten. Er unterschied sich äußerlich von einem Terraner nur - durch den größeren Brustkorb und das bronzene Gesicht. Sein Metabolismus schien genau wie der eines Erdgeborenen zu funktionieren.
    Er trug jedenfalls dieselben Rationen bei sich wie die terranischen, plophosischen und akonischen Teilnehmer des „Unternehmens Thean", wie es benannt worden war.
    Galaktiker brauchten für jedes Ding einen Namen. „Es sind keine Schlackeklumpen", stellte der Marsianer nach Auswertung der Tasterortung fest. „Vielmehr handelt es sich um in sich zusammengeschmolzene Metallgebilde. Ihre ursprüngliche Form läßt sich mit unseren Mitteln nicht rekonstruieren. Vielleicht mit dem Syntron der ODIN."
    Perry Rhodan schloß die Augen und versuchte, sich eine Vorstellung von den Ereignissen vor zwei Millionen Jahren zu machen. Er brachte jedesmal nur alptraumhafte, apokalyptische Bilder zustande. Für die damals an der Großen Leere lebenden Intelligenzen mußte es wahrhaftig eine Apokalypse gewesen sein.
    Viele Zivilisationen waren damals wohl untergegangen - und mit ihnen große Teile der Bevölkerung. Es gab nur noch Relikte und die Nachkommen derjenigen, die den Weltuntergang überlebten.
    Als er die Augen wieder öffnete, sah er, daß die Lotsenschiffe zu einer halbkreisförmigen Kurve angesetzt hatten. Eines der Enden zielte zur größten Bastion der Festung.
    Die Piloten der Space-Jets vollzogen das Manöver nach. „Durchmesser der größten Bastion: 1500 Meter Durchmesser", las Rubin von seinen Instrumenten ab. „Aber das ist nur ein Drittel seines Volumens; zwei Drittel stecken tief im Eis. Daneben steht ein Objekt, das wie ein leicht gekrümmter Rücken mit ein paar Anhängseln aussieht", ergänzte er aufgeregt. „Das kann nur ein

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