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1670 - Das Tribunal

Titel: 1670 - Das Tribunal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kurzem Nachdenken. „Dann frage beim Thean nach!" gab Rhodan zurück.
    Kwuruty nahm eine Haltung an, die wohl Entsetzen ausdrücken sollte. „Das wäre eine todeswürdige Anmaßung von mir", sagte er. „Ein Thean läßt sich niemals Bedingungen stellen. Er hört die Vorgeladenen an und entscheidet danach ausschließlich im eigenen Ermessen. Sein Wort ist Gesetz."
    Der Terraner dachte darüber nach, welche Entscheidung er treffen sollte. Er würde sich auf keinen Fall bedingungslos in die Gewalt eines Wesens begeben, von dem er so gut wie nichts wußte.
    Doch wenn er sich strikt weigerte, der Einladung beziehungsweise der Vorladung des Richters zu folgen, waren die Gish-Vatachh verpflichtet, den Willen ihres Theans gewaltsam durchzusetzen. Das hatte schon Bwosy klargestellt.
    Das bedeutete Kampf und eventuell das Ende der Coma-Mission.
    Perry Rhodan sah nur eine Alternative: scheinbares Nachgeben und das Ausloten aller friedlichen Mittel - und im Notfall kompromißlosen Kampf auf dem Territorium des Thean. „Richte deinem Thean aus, wir starten in drei Stunden mit zwei Kleinraumschiffen und werden auf Saillon landen, falls uns nicht mehr als zwei eurer Schiffe begleiten", teilte er Kwuruty mit.
    Dem Vatachh war die Erleichterung anzusehen, die er bei dieser Zusicherung empfand.
    Inzwischen hatten die Xenologen, vor allem Hogan Trauter, die Pelzwesen und ihre Verhaltensmuster gut genug studiert. Ihre Mimik und Gestik waren jetzt kein Buch mit sieben Siegeln mehr. „Ich grüße dich als einen Mann der Ehre und des Stolzes", sprach Kwuruty feierlich. „Deine Bedingungen fallen unter meine Zuständigkeit. Sie werden hiermit durch mich anerkannt. Wenn du in drei Stunden startest, werden dir nur zwei meiner Schiffe folgen."
    Der Terraner erhob sich jetzt. Wer ihm mit Respekt begegnete, dem bezeigte er ebenfalls Respekt. „Ich danke dir", erwiderte er. „Auch ich grüße in dir einen Mann der Ehre und des Stolzes."
     
    *
     
    „Die Gladiatoren im alten Rom sollen sich auch respektvoll angesprochen haben, bevor sie sich in der Arena gegenseitig abschlachteten", bemerkte Mertus Wenig unbehaglich.
    Perry Rhodan winkte ab.
    Kwuruty war vielleicht sein Gegner, sicher aber nicht sein Feind. Manchmal verhinderte gegenseitiger Respekt eine blutige Auseinandersetzung. „Wir nehmen zwei Space-Jets", erklärte er.
    Mit gemischten Gefühlen sah er Henna Zarphis an.
    Er wußte, daß sie darauf bestehen würde, das Kommando über eine der Einsatzgruppen aus kampferprobten Raumsoldaten zu übernehmen, die in den Space-Jets mit nach Saillon fliegen würden.
    Er wußte auch, daß er ihr das nicht abschlagen konnte. Henna war raum- und kampferfahren. Für die heikle Mission auf Saillon war die Akonin geradezu prädestiniert.
    Andererseits zweifelte der Terraner nicht daran, daß sie mit Verlusten rechnen mußten, falls es auf der Welt des Theans zum Kampf kam.
    Er dachte daran, daß Henna auch zu den Opfern gehören könnte.
    Gewiß, auch ihn konnte es treffen -und gegen eine tödliche Verwundung half der Zellaktivator nicht. Aber sich selbst konnte er nicht nachtrauern.
    Hennas faszinierendes Gesicht wurde abweisend. Ihre Nasenflügel bebten. „Du hast kein Recht, mich aus persönlichen Gründen zurückzuhalten", sagte sie spröde. „Selbstverständlich befehlige ich die zweite Space-Jet und ihre Einsatztruppe."
    „Selbstverständlich", bestätigte Rhodan mit belegter Stimme.
    Nachdem sie sich durchgesetzt hatte, gewann ihr Gefühl sekundenlang die Oberhand.
    Ihr Gesicht wurde weich.
    Im nächsten Moment hatte sich die Akonin wieder gefangen. „Ich schlage vor, wir nehmen pro Jet drei Mann Flugbesatzung und fünfzehn Kämpfer mit Spezialausbildung", sagte sie. „Uns eingeschlossen. In meine Truppe möchte ich gern Mariaan aufnehmen, falls sie bereit ist, sich freiwillig zu melden."
    „Das ist sie!" ließ sich die Cheftechnikerin der ODIN vernehmen. „Ihr braucht mich, wenn ihr in die Höhle des Löwen geht. Die dort existierende fremde Technologie muß schnell und präzise analysiert werden, damit wir jederzeit in der Lage sind, auszubrechen."
    Henna Zarphis nickte. „Und ich möchte Hogan und Kunar mitnehmen", schloß sich Rhodan an. „Falls sie sich ebenfalls freiwillig melden."
    „Was in meinem Falle gar keine Frage ist", sagte ein relativ kleiner Terraner und schob sich näher.
    Hogan Trauter, achtzig Jahre alt, in der MonosÄra im terranischen Simusense-Netz aufgewachsen, durch Tifflors Rehabilitationsprogramm

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