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1670 - Das Tribunal

Titel: 1670 - Das Tribunal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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NEPTUN: Perry Rhodan und die Mitglieder seines Einsatzkommandos, ebenso die Besatzungen der ODIN und ihrer Geleitschiffe.
    Immer wieder blähten sich vor und neben dem Kreuzer künstliche Sonnen auf, gingen Wracks ihren Besatzungen aus dem Ruder.
    Sinmartin gab Dauerfeuer. Sein weißes Gesicht war verzerrt. Es glich der Fratze eines Dämonen.
    Nicht bösartig, sondern konzentriert und im Bewußtsein, Tod und Vernichtung zu säen.
    Um wenigstens das Gros des Verbands zu retten.
    Denn Sinmartin mußte bereits ahnen, daß ihre Mission ein Ritt auf dem Rücken des Tigers war. Ein echtes Himmelfahrtskommando.
    Erneut flackerte der Paratronschirm, dann brach er kurz zusammen.
    Um sofort wieder zu stehen.
    Doch diesmal war die Belastung der Schiffszelle so stark gewesen, daß die Kontrollen erste Ausfälle von Sekundärsystemen anzeigten. „Die Belastung betrug über hundertvierzig Prozent", stellte Huary fest. „Verflixt!" rief Achmed Shaddar. „Sie ziehen immer mehr Schiffe um uns zusammen!"
    „Was machen unsere anderen Schiffe?" erkundigte sich die Hanse-Spezialistin hektisch. „Sie befinden sich ganz in der Nähe", antwortete der Funk- und Ortungschef. „Knapp 100.000 Kilometer entfernt und sogar auf gleicher Höhe mit uns. Die ODIN kämpft sich wie ein feuerspeiender Berg durch."
    „Gut", knurrte Dilja.
    Sekunden später brach der Paratronschirm unter dem konzentrischen Feuer von zirka dreißig Quappenschiffen erneut zusammen.
    Aus! dachte die Oxtornerin, für einen Moment geschockt.
    Als das Schiff die nächsten Treffer einfing, korrigierte sie sich. Diesmal hatten seltsamerweise nur zwei Quappenschiffe gefeuert.
    Doch es reichte auch so. Die NEPTUN war waidwund geschossen.
    Die Beleuchtung erlosch, Instrumente und Geräte versagten oder schmolzen zusammen.
    Die Klimaanlage fiel aus, es wurde heiß. Giftige Dämpfe verpesteten die Luft zusätzlich.
    Dagegen halfen die SERUNS natürlich.
    Es fragte sich nur, wie lange. „Ich muß blind feuern", stellte Buchon Sinmartin fest. „Zielerfassung und -Verfolgung sind ausgefallen." Er klang erstaunlich nüchtern. „Wir sind nicht mehr überlichtflugtauglich", meldete Huary Aksund. „Aber bisher keine Verlustmeldung", sagte Nurija Kapon. „Feuer einstellen!" befahl Dilja Mowak. „Hyperfunk geht noch", warf Shaddar ein. „Ein Hilferuf - und die drei anderen Schiffe hauen uns heraus."
    „Das würden sie tun", sagte die Hanse-Spezialistin tonlos. „Doch wenig später wären auch sie wrackgeschossen, wenn nicht sogar vernichtet. Und wie ich Perry Rhodan kenne, würde er nachsehen kommen, wenn niemand beim Treffpunkt erscheint. Auch die RAVEN und die UNICORN wären dann in höchster Gefahr. Und die BASIS würde womöglich nicht vor einem Angriff der Gish-Vatachh gewarnt."
    Die Frauen und Männer in der Kommandozentrale sahen sie an - und schwiegen, als sie erkannten, was ihre Pflicht war. „Die Gish-Vatachh fordern uns über Funk zur Kapitulation auf", sagte Achmed Shaddar mit flacher Stimme. „Du wirst doch nicht kapitulieren wollen, Dilja?"
    „Wir werden gemeinsam entscheiden, zumindest wir, die wir in der Zentrale sind", sagte die Oxtornerin mit fester Stimme. „Da die Entscheidung sehr folgenschwer sein wird, will ich nicht befehlen. Meine Frage an euch: Wollen wir weiterkämpfen und einen Notruf senden - und dadurch die drei anderen Schiffe sowie die beiden Space-Jets mit in den Untergang ziehen? Das wäre die eine Möglichkeit. Die anderen: kämpfend untergehen oder kapitulieren?"
    „Kämpfend untergehen!" sagten Nurija und Huary wie aus einem Mund.
    Die anderen in der Zentrale schwiegen. „Wer will, daß wir einen Notruf senden?" fragte Dilja.
    Alle schüttelten den Kopf. „Ich danke euch", schloß die Hanse-Spezialistin die kurze Diskussion. „Das mit dem Sterben vergeßt aber sehr schnell. Da treffe ich die Entscheidung allein. Ich müßte sonst von der ganzen Mannschaft abstimmen lassen. Dazu läßt man uns bestimmt keine Zeit.
    Außerdem finde ich, daß wir als Gefangene mehr über unsere Gegner herausfinden können, als wenn wir unser Leben wegwerfen."
    Auch diesmal schwiegen alle. Doch in den Augen der meisten Galaktiker sah Dilja Zustimmung, Die Oxtornerin verstand.
    Eine Kapitulation verstieß nicht unbedingt gegen ihren Ehrbegriff, denn es gehörte auch dazu Mut: sich in eine unsichere Gefangenschaft zu begeben.
    Dilja Mowak nickte bedächtig. „Achmed, teile den Gish-Vatachh mit: Wir ergeben uns!"
     
    *
     
    Die RAVEN und die UNICORN

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