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1671 - Fluchtpunkt Mars

Titel: 1671 - Fluchtpunkt Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit. Hör mal, Siankow, du bist auf dem besten Weg, uns einen letzten Dienst zu erweisen. Willst du?"
    „Natürlich will ich. Das weißt du genau. Ich werde tun, was ich kann."
    „Gut. Du wirst uns begleiten. Du wirst sehen und erkennen, wie sie eindringen und durchdringen. Die Namenlosen erkennen, die Unfaßbaren. Und du wirst den Durchgang durch eine höhere Dimension erleben, Boris Siankow. Ja, so wird es sein. Vergiß die Klagen der Anwälte und deren Vorwürfe. Besorge den Schlüssel. Und halte dir immer vor Augen, daß es bald zu spät ist. Wer weiß, ob die Frist nicht bereits vor Ende des Fluges nach Mystery abläuft. Marsianer, ich spüre, daß ich keine Zeit mehr habe. Es muß getan werden!"
    Sie kauerte sich zusammen und fuhr leise fort: „Grüße Tifflor, Tekener, die Kartanin und Adams. Einer von ihnen muß es tun. Aber jetzt laß mich in Ruhe!"
    Siankow saß reglos da, wie hypnotisiert. Als die Ertruserin ihn anbrüllte, schrak er zusammen. „Verpiß dich endlich, du Schlafmütze!" schrie sie ihn an.
    Hastig erhob er sich, bediente fahrig die Konsole und eilte hinaus. Er suchte den nächstbesten Kommunikationsraum auf und ließ sich mit HQ-Hanse verbinden. Es überraschte ihn, aber Adams nahm das Gespräch selbst an. „Du versuchst es schon wieder", meinte Homer mit leichtem Tadel in der Stimme. „Höre mich wenigstens an", bat Siankow. „Einverstanden. Sprich!"
    Der Nexialist berichtete von seinen Gesprächen mit Lyndara und dem, was er darüber dachte. Daß es sich um einen Interpretationsfehler handelte, wenn die Ertruserin und ihre Artgenossen von einer Art Erhöhung sprachen. „Es ist völlig ausgeschlossen, daß aus zwölf ertrusischen Bewußtseinen eine Art Superintelligenz entstehen kann", sagte er. „Nach allem, was wir wissen, ist das weder in unserem Standarduniversum möglich noch anderswo. Die Spur führt nach Mystery, Homer. Wenn wir weiterkommen wollen, dann dort. Hier auf Mimas ist es uns nicht möglich. Ich bitte dich deshalb, mir ein Schiff zur Verfügung zu stellen. Ich werde die Expedition persönlich leiten."
    „Mit solchen Vorstellungen beißt du bei mir auf Granit, Boris. Und das weißt du genau." Er hob eine Hand. „Keine Ausflüchte. Ich weiß, daß du dich noch nie um Geld und solche Dinge gekümmert hast. Die Hanse wird von ihren Schulden beinahe erdrückt.
    Statt dich um die Wehwehchen der Ertruser zu kümmern, solltest du dich mehr der Auswertung des Datenmaterials widmen, das die Ennox tröpfchenweise in die Milchstraße gebracht haben."
    Boris Siankow senkte den Kopf. Adams traf ihn an einem wunden Punkt. Seit einem halben Jahr vernachlässigte er seine eigentliche Arbeit. „Du hast ja recht, Homer", gab er zu. „Aber wir stoßen hier auf ein Geheimnis, dessen Ergründung vieles in den Schatten stellen wird. Glaub mir. Ich weiß, worüber ich rede.
    Es ist bitter notwendig."
    „Möglich. Ja, ich glaube dir. Aber wir können uns nicht einmal eine Bockwurst dafür kaufen. Also vergiß es. Wenn du jemanden findest, der dich nach Mystery fliegt, habe ich keine Einwände. Aber zuvor gibst du deinen Posten als Stellvertreter von Myles auf."
    „Gut, Homer. Ich werde auf eigene Faust versuchen, etwas zu erreichen. Ende des Gesprächs."
    Das Holo erlosch, und Siankow wandte sich enttäuscht ab. Wie sollte er es Lyndara beibringen?
    Ratlos und unzufrieden kehrte er nach Titan zurück
     
    6.
     
    Kylk Myneon kam nicht allein. Zwanzig seiner Anwälte begleiteten ihn. Gemeinsam traten sie vor die Kameras. „Die Kerle führen etwas im Schilde", flüsterte Owo Amber Homer G. Adams zu. „Dein Kommentar hat sie aus ihren Löchern gelockt. Sie gehen zum Gegenangriff über."
    Adams nickte.
    Noch wußte keiner der Ertruser, was er herausgefunden hatte. Er würde es in einem Augenblick verkünden, in dem Myneon sich am sichersten fühlte. Und gleichzeitig wollte der Chef der Kosmischen Hanse seine Kampagne „Ertruser für die Hanse" starten.
    Eine Fanfare erklang. Sie rief alle im Pressezentrum Anwesenden in den großen Saal.
    Adams bioplasmatische Gesichtsteile, mit denen er sein Aussehen verändert hatte, juckten. Seine Wangen schwitzten leicht und begannen, das fremde Gewebe abzustoßen. Der Hanse-Chef stieß einen lautlosen Fluch aus.
    Akustikfelder erwachten zum Leben und baten alle Anwesenden zur Pressekonferenz der Anwälte. Ein Signalton verkündete, daß eine Minute Zeit bis zum Beginn blieb.
    Adams und Amber betraten als letzte den Saal.
    Da alle Sitze in ihrer

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