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1671 - Fluchtpunkt Mars

Titel: 1671 - Fluchtpunkt Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glaubte, der Ertruser und seine Helfer könnten die Prozesse gegen die LFT, die Hanse und gegen Perry gewinnen. Auch Myneon selbst glaubte nicht daran, das stand für Homer fest. Dem Anwalt ging es nur um die Publicity, und dazu spannte er Lyndara und ihre Begleiter erbarmungslos ein. Vermutlich waren sich die „verdrehten" Patienten auf Mimas darüber gar nicht im klaren. „Mehrere Initiativen auf Terra und Mars unterstützen inzwischen unsere Bemühungen", fuhr Kylk Myneon fort. „Auch ein paar Ärzte auf Mimas werden sich unserem Vorhaben anschließen. Mit ihrer Hilfe wird es möglich sein, Adams' Intrigenspiel aufzudecken."
    „Myneon ist verrückt!" Adams erhob sich, er eilte hinab auf den Grund des Saals und die Treppe zur Tribüne empor. Vor ihm schwebte ein gelbes Licht. Die Kameras übertrugen sein Gesicht in das ganze Sonnensystem. Teile seiner Maskerade lösten sich und blätterten zu Boden. „Vorsicht, ein Attentäter!" schrie Kylk Myneon, machte aber keine Anstalten, hinter seinem Tisch zu verschwinden. Wahrscheinlich wartete er darauf, daß ein Schutzfeld aufleuchtete. „Wer bist du?" rief er. „Es besteht kein Grund zur Beunruhigung", teilte eine Syntronstimme mit. „Es handelt sich um Homer G. Adams."
    Adams riß sich die letzten Fetzen der Maskerade ab. Er trat dicht an den Tisch und beugte sich zu dem Ertruser vor. Myneon starrte ihn angriffslustig an. „Seit mehreren Stunden gibt es ein Abkommen zwischen der Kosmischen Hanse und dem Planeten Ertrus. >Ertruser für die Hanse<, lautet das Motto. Wenn du nach deinem Rummel auf Terra einen Job suchst, Kylk Myneon, bei uns bist du herzlich willkommen. Unter Umständen können wir dich zur Beaufsichtigung der Reinigungsroboter in HQ-Hanse einsetzen. Zu mehr reicht es bei so viel Schaumschlägerei nicht."
    Der Ertruser wurde weiß im Gesicht. Adams begriff, daß er sich hier soeben einen Todfeind geschaffen hatte. Es ließ ihn kalt. Als fast Dreitausendjähriger und Verantwortlicher in seiner Position hatte man immer mehr Feinde und Neider als Freunde. „Nimm das zurück, in aller Öffentlichkeit!" brauste der Ertruser auf. Seine Artgenossen unterstützten ihn lautstark. „Es gibt eine Absprache zwischen dem Galaktischen Rat der Ertruser und dir", konterte Adams. „Dein Pech, daß du das Gespräch mit Firud Kasom an einer Stelle geführt hast, an der du Abschirmfelder für unnötig und zu auffällig hieltest. Aus der Aufzeichnung dieses Gesprächs geht hervor, daß der einzige Zweck deiner ganzen Kampagne darin besteht, Terra außenpolitisch zu schwächen. Es geht vor allem um den Einfluß im Galaktikum im Zusammenhang mit der Expedition zur Großen Leere. Du und deine Leute, ihr seid der Meinung, daß die BASIS mit technischen und anderen Machtinstrumenten zurückkehren wird, gegen die kein anderes Volk der Milchstraße oder der Lokalen Gruppe ankommt. Was erwartest du? Einen Angriff? Ein Wiedererstarken des längst in Vergessenheit geratenen Solaren Imperiums?"
    Kylk Myneon wechselte die Farbe. Er lief knallrot an. „Du Hund!" tobte er. „Ich werde dich vor Gericht zerren und deine Machenschaften an die Öffentlichkeit bringen."
    „Bitte, keine Ursache. Als Anwalt solltest du dich vielleicht etwas gewählter ausdrücken. Doch jetzt ist es zu spät. Wir wissen alle, daß du ein sehr gutes Verhältnis zu Lyndara hast. Die Anzahl deiner Besuche bei ihr in den letzten Wochen, bei denen nichts an Argumenten oder juristischen Details herauskam, läßt den Schluß zu. Wenn da nicht deine geheime Absprache mit dem Galaktischen Rat deines Volkes wäre, könnte man es als eine Art Privatkrieg bezeichnen, den du gegen Terra führst. So aber...", er machte eine wegwerfende Handbewegung, „ist es den Speichel nicht wert, den du bei deinen Volksreden verbrauchst. Danke an alle, daß ihr mir zugehört habt."
    Mit einem Ruck wandte er sich um und kehrte zu Owo Amber zurück. Gemeinsam verließen sie den Saal. „Glückwunsch, Homer", meinte der Hanse-Spezialist draußen. „Besser konnte es gar nicht laufen."
    „Es kommt noch dicker. Morgen werden wir ein Kommunique herausgeben, in dem alle Fakten zu Lyndara und der Taktik Myneons aufgeführt sind. Die Publicity liegt dann ganz auf unserer Seite. Es kann der Hanse und ihren Handelsverbindungen nur guttun."
    Owo Amber schüttelte den Kopf. „Es will mir nicht in den Kopf, Homer. Du hast die ganze Zeit nur an solche Dinge gedacht? Keinen Augenblick daran, daß du selbst auch angeklagt bist und

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