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1672 - Die Insel

1672 - Die Insel

Titel: 1672 - Die Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wolltest du noch mal zurück.«
    »Ja, das will ich auch. Wir müssen mit Sir James reden. Er kann dafür sorgen, dass uns ein Hubschrauber zur Verfügung gestellt wird.«
    »Und was geschieht dann?«
    »Vielleicht stellt sich die Bande ja noch mal.«
    »Ja, mal sehen. Aber ich frage mich auch, ob die Insel in der Zukunft so bleibt, wie sie ist. Dass dieser Totenschädel nicht mehr verschwindet. Ach, ich weiß es nicht.«
    Die Worte hatte ich kaum ausgesprochen, als etwas passierte, mit dem wir beide nicht gerechnet hatten. Es war noch hell, auch Wenn jetzt dunklere Wolken am Himmel hingen. Die Insel konnten wir ohne Fernglas sehen, und dann bekamen wir große Augen, weil wir das tiefrote Glühen sahen, das den unteren Teil der Insel erfasst hatte. Es war das Gebein, das aufleuchtete, und so konnten wir uns einen eigenen Reim darauf machen.
    »Das ist es wohl gewesen, John. Die andere Seite hat die Insel verlassen.«
    »Und warum?«
    »Weil die Gestalt im Hintergrund weiß, dass wir nicht aufgeben werden. Man hat die Piraten entdeckt, und das ist wohl zu früh gewesen. Die Hölle braucht den Stützpunkt nicht mehr. Davon müssen wir jetzt ausgehen.«
    »Kann sein, Suko. Ich frage mich allerdings, was mit seinen Bewohnern geschehen ist.«
    »Braucht Asmodis sie noch?«
    »Keine Ahnung.«
    »Er wird sich etwas anderes einfallen lassen. Du kennst ihn doch. Und wir können diesen Fall abhaken.«
    »Ja, und unseren Frust fressen.«
    Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter. »Es kann nicht nur Siege geben. Wir müssen auch mal Kompromisse schließen.«
    Ich wollte etwas sagen, was ich nicht schaffte, denn ich musste erst mal niesen. Danach sprach ich. »Ich hasse es, Kompromisse mit dem Teufel einzugehen. Wie oft haben wir ihn zurückschlagen können. Eigentlich immer. Ich sage nicht, dass wir den ganz großen Sieg errungen haben, das werden wir wohl nie schaffen, aber die kleinen Siege haben immer dazu beigetragen, dass wir wieder durchatmen konnten. Auch Asmodis hat nie richtig gewonnen.«
    »In diesem Fall auch nicht.«
    Ich schielte Suko von der Seite her an. »Was macht dich denn so sicher?«
    Er deutete gegen die Fensterscheibe. »Wie es aussieht, hat er die Insel aufgegeben. Das kannst du nicht als einen Sieg ansehen, John. Wir haben ihn schon gestört.«
    »Und ich habe es nicht geschafft, Lucy McMillan zu retten. Man hat mich regelrecht vorgeführt und mal wieder bewiesen, wie stark die andere Seite ist.«
    »Mach dir keinen Kopf. Es kommen auch wieder andere Zeiten. Denk lieber an das, was wir schon alles geschafft haben.«
    Er hatte ja recht. Trotzdem blieb bei mir der Frust bestehen, und in mir hatte sich auch das tiefe Gefühl ausgebreitet, dass dieser Fall noch nicht beendet war. Da konnte noch etwas nachkommen, und irgendwie wartete ich sogar darauf. Draußen war es Abend geworden. Die ersten Anzeichen der Dämmerung schoben sich über den weiten Himmel. Bald würde die Nacht den Tag abgelöst haben. Ich sprach Suko an. »Ich möchte gern die Nacht noch hier im Haus abwarten.«
    »Ja, nichts dagegen. Soll ich in London anrufen?«
    Ich winkte ab. »Nein, das können wir später noch.«
    »Hast du einen besonderen Grund für deinen Vorsatz?«
    Meine Schultern hoben sich. »Was soll ich dazu sagen? Es ist kein direkter Grund, sondern mehr ein Gefühl. Ich kann einf ach-nicht daran glauben, dass es vorbei ist. Ich denke an diesen Mason Cook und frage mich, ob der Teufel ihn so einfach aufgibt.«
    »Wenn er ihm nichts mehr nutzt, dann schon.«
    Wir kamen nicht mehr dazu, noch länger über dieses Thema zu diskutieren, denn plötzlich schlug die Klingel an.
    Beide schraken wir zusammen und schauten uns an.
    »Besuch?«, fragte Suko. »Scheint so.«
    »Und wer?«
    »Vielleicht jemand aus dem Ort.«
    »Ja, das klingt logisch. Dann wollen wir mal nachschauen.«
    Wir beeilten uns nicht, schritten an den Überresten des toten Rick McMillan vorbei, behielten die Haustür im Auge und hörten das zweite Klingeln. Leider hatte die Haustür keinen Türspion. So konnten wir nicht feststellen, wer etwas von uns wollte. Suko ließ mir den Vortritt und ich öffnete die Tür. Allerdings nur so weit, dass ich soeben sah, wer uns da besuchen wollte.
    Mein Blick fiel auf eine Gestalt.
    Ein nasser Geruch wehte mit entgegen, aber das war jetzt nebensächlich. Ich wollte meinen eigenen Augen nicht trauen, als ich erkannte, wer da Einlass begehrte. Es war Lucy McMillan!
    ***
    »Nein!«, keuchte ich.
    »Wer ist es denn?«, fragte

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