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1672 - Die Insel

1672 - Die Insel

Titel: 1672 - Die Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geheimnisvolle Knochenmasse, die sich dort zeigte. Da stimmte sie mit ihrem Vater durchaus überein.
    Natürlich hatten auch andere Menschen aus dem Ort die Veränderung bemerkt, aber so gut wie nicht darauf reagiert. Die beiden McMillans hätten keinen Bewohner überzeugen können, dass dort etwas Unheimliches und nicht Erklärbares geschah. Lucy war sogar davon überzeugt, dass die Insel noch höher aus dem Wasser gestiegen war und sie deshalb ahnen konnte, was in seiner Größe darunter lauerte. Auch sie ging davon aus, dass es sich möglicherweise um einen riesigen Totenkopf handelte. Die Vorstellung sorgte nicht eben für gute Laune bei ihr und sie konnte sich auch nicht vorstellen, wie so etwas möglich war, aber sie schloss auch nichts aus.
    »Du denkst an die Insel, wie?«
    Lucy schrak leicht zusammen, als sie die Frage ihres Vaters hörte. »Genau das.«
    »Und?«
    »Sie ist mir unheimlich geworden.«
    »Mir auch.«
    Lucy höh die Schultern. »Und trotzdem ist sie interessant. Ein regelrechtes Forschungsobjekt.«
    »Hehe, du willst doch nicht etwa rüber?«
    »Nun ja«, gab sie zu, »reizen würde es mich schon.«
    Rick McMillan öffnete den Mund. Er sagte jedoch nichts. Es hatte ihm die Sprache verschlagen.
    Lucy musste lachen, als sie ihren Vater sah. »Bitte, Dad, es ist alles okay. Ich habe das nur so gesagt. Du musst keine Angst haben, dass ich die Insel allein aufsuchen werde.«
    »Das möchte ich dir auch geraten haben. Sie ist nicht mehr geheuer, Lucy. Wirklich nicht.«
    »Aber du hast sie auch betreten.«
    »Ja, das weiß ich. Da wusste ich noch nicht, was sich dort verändert hat. Aber ich kann dir nicht garantieren, dass du dort sicher sein würdest. Ich weiß nicht, welche Kräfte dort lauern. Ich glaube nicht, dass die nur unter der Erde vorhanden sind. Sie haben sich bestimmt auch auf der Insel ausgebreitet. Das ist zu gefährlich.«
    »Aber es muss etwas getan werden, Dad.«
    »Das ist doch auch der Fall. Du hast Scotland Yard informiert. Wir können nur abwarten.«
    Lucy nickte. Sie schaute ihrem Vater zu, wie er eine Flasche Gin aus dem Schrank holte und sich ein kleines Glas nahm. »Möchtest du auch einen Schluck?«
    »Danke, nein. Ich schaue mich gleich noch draußen um.«
    »Tatsächlich?«
    Lucy musste lachen, als sie den schrägen Blick ihres Vaters sah. »Keine Sorge, ich statte der Insel schon keinen Besuch ab. Der Abend ist einfach zu schön, um vor der Glotze zu hocken. Das miese Wetter haben wir lange genug gehabt.«
    Rick winkte ab. »Wie du meinst, Lucy, du bist ja erwachsen.« Er gönnte sich einen Doppelten und kippte den Gin mit einem Ruck in die Kehle. Das war sein Ritual nach dem Essen.
    Lucy räumte inzwischen den Tisch ab. Sie wollte nicht länger im Haus bleiben. Es wurde Zeit für sie, sich auf den Weg zu machen. Natürlich würde sie sich mit der Insel beschäftigen, wenn auch nicht so intensiv, indem sie hinfuhr, obwohl es sie schon reizte.
    »Ich bin dann weg!«, rief sie ihrem Vater noch zu und schnappte sich die Jacke, die sie gegen den Wind schützte, der eigentlich hier immer wehte. Windstille Tage gab es so gut wie nie.
    Sie trat aus der Haustür, stellte den Kragen hoch und ging eine Treppe hinab. Sie endete dort, wo ein schmaler Weg begann, der in den Ort hinabführte, wo sich der kleine Hafen befand. Er war zum Meer hin durch eine Mauer geschützt, die nicht alle Wellen abhielt, aber dafür sorgte, dass die Schiffe im Hafen recht ruhig lagen. Es war zwar ein wunderschöner und klarer Abend, doch die Menschen hier wussten es nicht zu schätzen. Sie blieben in den Häusern. Aus den Kaminen stiegen die hellen Rauchwolken, denn noch War es in den Häusern zu kühl.
    Lucys Blick war auf das Meer und natürlich auch auf die Insel gerichtet, die noch nicht von der Dämmerung verschluckt worden war, denn die schob sich erst allmählich näher. Noch zeigte der Himmel im Westen das dunkle Rot des Sonnenuntergangs. Sie erreichte den kleinen Hafen, grüßte einige Fischer, hörte aus einer Kneipe Musik und Stimmen und ging auch an der kleinen Kirche vorbei, deren Türm beinahe einem Leuchtturm glich.
    Sie hatte den Bau noch nicht ganz passiert, da hörte sie das Knarren der Tür. Lucy blieb stehen und drehte den Kopf nach links. Sie sah, wie der Pfarrer die Kirche verließ, und sie sah auch, dass er leicht zitterte.
    Der Pfarrer hieß Liam Elroy. Er war noch nicht sehr alt, erst um die vierzig, und trotzdem wuchsen auf seinem Kopf kaum noch Haare. Deshalb setzte er auch

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