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1672 - Ennox-Jagd

Titel: 1672 - Ennox-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein verschrobener und unkonventioneller Mann, der manchmal so zerstreut ist, daß ihm so was selbst gar nicht auffällt. Nein. Sein Sekretär hat ihn mal in ähnlicher Situation abgefangen, als er auf dem Weg zu einer Vorlesung war. Das meine ich nicht. Ich bin ihm einige Male begegnet, aber nie hat er so einen Eindruck wie heute auf mich gemacht. Er ist irgendwie verändert. Seine Augen haben etwas, das mir nicht gefällt. Und zugenommen hat er wohl auch. Aber das will natürlich nichts besagen."
    „Tut mir leid", erwiderte Axem. Er war Ennox-Forscher. Mit größter Sorgfalt hatte er alles zusammengetragen, was er über die Ennox in Erfahrung bringen konnte. Für Adams war er der maßgebliche Experte für dieses rätselhafte Volk. „Das kann ich nicht beurteilen. Ich hatte lediglich den Auftrag, ihn an Bord zu bringen, und das habe ich getan. Seltsam erscheint er mir allerdings auch."
    Axem ließ sich in einen der Sessel sinken. Er blieb auf der vorderen Kante sitzen, beugte sich weit nach vorn und stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab.
    Verwundert schüttelte er den Kopf. „Stimmt etwas nicht? Erhalten habe ich den Auftrag ja nicht direkt von dir, sondern vom Syntron."
    „Ich weiß. Wir sind auch überstürzt aufgebrochen. Das hatte seinen Grund. Ich wollte unsere Expedition unbedingt geheimhalten. Vor allem die Ennox sollten nichts davon erfahren. Sie werden früher oder später ohnehin auf uns aufmerksam werden, doch ich wollte mich durch sie nicht aufhalten lassen. Ich habe von dem Wunsch Urskans gehört, an einer Expedition zu den Ennox teilzunehmen, und ich habe dem Syntron mitgeteilt, daß er ihn einladen soll, wenn wir Platz für ihn an Bord haben. Das hat der Syntron getan und dich gebeten, ihn zu holen. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Er ist hier."
    Axem erhob sich, verließ den Raum aber noch nicht. „Vielleicht ist es nichts von Bedeutung", sagte Adams. „Möglicherweise täusche ich mich auch. Allerdings erinnere ich mich sehr genau an meine Begegnungen mit Szoszo, und gerade deshalb fällt mir die Veränderung auf."
    „Möchtest du, daß wir ihn beobachten?" fragte Axem. „Das wird wohl angebracht sein", entgegnete Adams und berichtete kurz von dem Auftritt des verdrehten Wissenschaftlers. „Ich fürchte, mit dem Mann habe ich uns ein Kuckucksei ins Nest gelegt."
    Er ahnte nicht, wie nahe er damit der Wahrheit kam.
     
    2.
     
    „Passubas Stunde kam, als es ihm gelang, sich an Bord eines Raumschiffes zu begeben.
    Er fand einen geeigneten Gooms, den er als Symbionten nutzen konnte, tarnte sich mit ihm und ließ sich von ihm in das Raumschiff tragen. Nur wenige Tage später erreichte er eine Welt, die im Galaktikum eine besondere Bedeutung spielte: die Erde."
    Der Bericht Ussas, 1,2/2
     
    *
     
    Scricor schüttelte den Kopf. Zweifelnd blickte er Axem an, einen Mann, den er wegen seiner wissenschaftlichen Qualifikation schätzte und mit dem er schon sehr häufig zusammengearbeitet hatte, von dem er aber auch wußte, daß er jederzeit zu einem Scherz bereit war.
    Unvergessen war ein Zwischenfall auf dem Planeten Asthmeakh im Gross-System, bei dem er mit Axem zusammen an einem xenobiologischen Forschungsprojekt gearbeitet hatte. Axem hatte ihm ein paar Erbsen untergeschoben und ihn damit auf eine falsche Spur gelockt, was später mit erheblicher Heiterkeit an Bord der QUEEN LIBERTY registriert worden war. „Ich wiederhole", sagte Scricor. Er war ein „IVT", ein Invitro-Terraner, der auf Aralon geklont worden war. „Du behauptest also, daß jemand an Bord ist, den Homer vermutlich auf der Erde gelassen hätte, wenn er vor dem Start einige Worte mit ihm hätte wechseln können."
    „Perfekt", bestätigte der Ennox-Forscher. Er machte einen verwirrten und nachdenklichen Eindruck, als sei er sich seiner Sache nicht ganz sicher oder als verfüge er über einige Informationen, die er noch nicht preisgegeben hatte und die er nicht einzuordnen wußte. „Ich hätte es nicht besser ausdrücken können."
    „Hör auf, mich zu veralbern", bat der Chefwissenschaftler der QUEEN LIBERTY.
    Er schüttelte erneut den Kopf und musterte sein Gegenüber mit verengten Augen. Die beiden Männer saßen in der Kabine Scricors zusammen.
    Axem griff nach den Keksen, die der Wissenschaftler auf den Tisch gestellt hatte, und bediente sich. „Tut mir leid, wenn du den Eindruck hast, daß ich es nicht ernst meine", sagte er. „Es ist mir ernst. Wir haben mehrere Männer und Frauen mitgenommen, die

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