1673 - Brennendes Atlantis
mit Fußböden aus edlen Material, aber nicht mehr bewohnt und leer geräumt.«
»Und das muss seinen Grund gehabt haben.« Sie hob die Schultern.
»Leider ist niemand da, der uns eine Antwort geben kann. Nicht mal der Wolf.« Sie nahm eine steife Haltung ein. »Wobei wir genau beim Thema sind. Hast du den Wolf gesehen?«
»Nein.«
»Aber wir sind hier, John. Das muss einen Grund haben und ich glaube, dass der Wolf mit dem weißen Fell uns weiterhelfen könnte.«
»Wenn er da ist.«
»Und das ist er leider nicht. Hier ist alles leer. Menschen oder Tiere sind geflüchtet. Jedenfalls hat es den Eindruck, und in der Luft liegt so ein komischer Geruch, als hätte es irgendwo gebrannt.«
»Könnte das die Zeit kurz vor dem Untergang des Kontinents sein, in der wir stehen?«
»Ich hoffe nicht.«
»Du kannst es auch nicht verhindern.«
»Ja, leider.«
»Gut, Purdy, wir wissen jetzt, wo wir uns befinden, und es stellt sich die Frage, was wir unternehmen sollen.«
»Ganz einfach. Wir machen uns auf die Suche.«
»Nach dem Wolf?«
Purdy nickte. »Ja, ich sehe keine andere Möglichkeit. So nett ist es hier nicht, um länger zu bleiben. Oder glaubst du, dass sich unser Freund hier im Haus versteckt hält?«
»Nein.«
»Und wie sieht es draußen aus?«
»Das kannst du dir selbst anschauen - komm.« Purdy und ich gingen nebeneinander her. Obwohl sich um uns herum eine Leere befand, waren wir schon vorsichtig. In Atlantis waren wir schon zu oft negativ überrascht worden und darauf hatten wir uns eingestellt. Wir befanden uns noch einige Schritte vom Ausgang entfernt, da hörten wir beide ein dumpfes und auch grollendes Geräusch, das nicht zu überhören war.
Sofort blieben wir stehen.
»Ein Gewitter?«, flüsterte Purdy.
Ich hob die Schultern. »Möglich.«
»Was meinst du denn?«
»Wenn ich das mit unserer Welt vergleiche, habe ich das Gefühl, dass es kein Gewitter sein kann, denn dafür fehlen die Voraussetzungen. Ich denke an die Luftmischungen, die Aufladungen und…«
»Du hast recht.« Für Purdy Prentiss war das Thema erledigt. Sie ging mit schnellen Schritten auf den breiten Ausgang zu und trat ins Freie. Jetzt sah sie, was ich bereits kannte, und sie bewegte einige Male den Kopf in verschiedene Richtungen, bis sie dann erstarrte und nur nach rechts schaute.
Sie brauchte mir nichts zu erklären, denn als ich ebenfalls meinen Kopf drehte, sah ich mit einem Blick die dunkle Wolke, die in den Himmel stieg. Sie hatte sich dort gebildet, wo ich die Berge sah. Da musste etwas aufgebrochen sein. Es gab keine andere Alternative, von dort war das Donnern gekommen, und wenn ich an die Wolke dachte, die sich allmählich verteilte, dann kam mir nur eine Erklärung in den Sinn.
»Das kann ein leichter Vulkanausbruch gewesen sein.«
Purdy musste lachen. »Dann sind wir ja vom Regen in die Traufe geraten. Nur befinden war uns hier nicht auf Island.«
»Da wäre ich jetzt lieber. Trotz des Ausbruchs.«
Das Geräusch und die entstandene Wolke hatte uns auch zum Nachdenken gebracht. Vulkanausbrüche waren alles andere als ein Kinderspiel. So etwas machte den Menschen Angst, auch wenn der Berg noch nicht explodiert war. Trotzdem war es besser, wenn man auf Nummer sicher ging und das gefährdete Gebiet verließ. Ausgerechnet wir waren in diesem Gebiet gelandet. Durch Zufall? Oder bewusst? Leider konnten wir niemanden fragen. Auch der weiße Wolf ließ sich nicht blicken. Zudem war er nicht in der Lage, mit uns auf einer Ebene zu kommunizieren.
»Was machen wir?«, fragte Purdy. »Bleiben wir hier in dieser verlassenen Stadt? Oder schauen wir uns um und sehen uns den Vulkan mal aus der Nähe an?«
Nach einer Weile fragte ich: »Ist die Stadt wirklich verlassen?«
»Es sieht so aus.«
»Das glaube ich nicht. Oder kann es mir nicht vorstellen. Wir haben sie nicht durchsucht. Und es muss zudem einen Grund dafür geben, dass wir hier gelandet sind. Dieser Wolf ist bestimmt kein Dummkopf. Dahinter steckt mehr. Zumindest ist er in eine magische Zone geraten.«
»Die hier vorhanden sein muss, auch wenn sie sich vielleicht jetzt zurückgezogen hat.«
»Also sehen wir uns unsere neue Heimat mal näher an.«
»Du sagst es, John.«
Einen besseren Vorschlag gab es nicht. Wir waren bereit, uns auf den Weg zu machen, und mussten uns nur noch über die Richtung einig werden, als es passierte.
Von der rechten Seite her wurde die tiefe Stille unterbrochen. Dort war ein Geräusch zu hören, das wir im ersten Moment nicht
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