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1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es einen Grund für seinen Besuch gab, stand fest, aber welchen?
    Ich schaute ihn an, versenkte meinen Blick in seinen, doch das Tier zeigte keinerlei Reaktion, obwohl ich das Gefühl hatte, dass es um Hilfe bitten wollte. So etwas hatte ich auch noch nicht erlebt und ich glaubte auch nicht daran, dass es sich um einen Werwolf handelte. Es kam nicht oft vor, dass ich rat- und sprachlos war. In diesem Fall schon. Das Schweigen unterbrach Purdy durch eine leise gestellte Frage.
    »Ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll. Andere Menschen halten sich Hunde. Soll ich jetzt mit einem Wolf durch die Gegend marschieren und mit ihm Gassi gehen?«
    »Bestimmt nicht.«
    Sie hob die Schultern. Bei der nächsten Frage klang ihre Stimme gequält. »Aber was mache ich mit ihm? Kannst du mir das sagen? Bitte, ich weiß es nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    »Toll, wirklich.«
    »Du musst das anders sehen, Purdy«, sagte ich nach einer Weile. »Was hier passiert ist, kann man nicht als normal bezeichnen. Also wird der weitere Fortgang auch nicht normal sein.«
    »Gibt es denn einen Fortgang?«
    »Bestimmt.«
    Purdy verzog den Mund. »Und wann?«
    »Das ist die Frage. Ich weiß es nicht. Aber ich glaube auch nicht, dass dieser Wolf einfach so erschienen ist, um sich hier ein neues Zuhause zu suchen…«
    »Ich weiß gar nicht, ob es diese weißen Wölfe überhaupt in Atlantis gegeben hat.«
    »Du warst auch nicht überall.«
    »Das stimmt.«
    Als hätte uns das Tier verstanden, fing es plötzlich an, sich zu bewegen. Zuerst streckte es seinen Körper auf dem Boden liegend. Dann drückte es sich mit allen vier Pfoten in die Höhe. Sein Fell sträubte sich und es bewegte seinen Kopf in verschiedene Richtungen.
    »Kannst du dir das erklären, John?«
    »Nein.«
    Wir schwiegen beide und blieben sitzen, um das Tier zu beobachten. Der Wolf hatte das Interesse an uns verloren. Er bewegte sich praktisch auf der Stelle, drehte sich, schaute immer wieder in andere Richtungen und schüttelte heftig den Kopf.
    »Irgendwas stört ihn«, murmelte ich.
    »Und was?«
    »Das kann nur er fühlen.«
    Die Ruhe kehrte bei dem Tier nicht mehr zurück. Es fing sogar an zu laufen. Von einem Ende des Zimmers bis zum anderen bewegte es sich. Es war schnell, das Maul stand offen, und aus ihm hervor hing eine Zunge, die eine dunkelbraune Farbe aufwies.
    Wir hörten zum ersten Mal sein Knurren hier in der Wohnung. Es klang nicht gut. Man konnte den Eindruck haben, dass der Wolf irgendwelche Feinde sah oder spürte, die uns verborgen blieben.
    »Weißt du, was ich glaube, John?«
    »Nein.«
    »Dass er sich bald verabschieden wird. Er wird ebenso schnell wieder verschwinden, wie er gekommen ist. Dann war dieser Besuch bei mir nur eine Episode.«
    »Mag sein, Purdy. Aber du solltest trotzdem davon ausgehen, dass er sich dich bewusst ausgesucht hat. Ich glaube nicht, dass er zu mir in die Wohnung gekommen wäre.«
    »Kann sein.«
    Jetzt heulte das Tier auf. Es hatte seinen Kopf zurückgelegt und schickte einen klagenden Laut gegen die Decke.
    Dann schüttelte der Wolf den Kopf. Speichelfetzen flogen weg - und plötzlich sprang er vor und jagte auf die offene Tür zu, um im Flur zu verschwinden.
    Uns hielt nichts mehr in unseren Sesseln. Auch wir jagten hoch und rannten in den Flur.
    Dort stand das Tier mit dem hellen Fell nicht weit von der Wohnungstür entfernt. Es sah so aus, als wollte es durch die Tür in den Flur laufen, aber keiner von uns kam auf den Gedanken, ihm die Tür zu öffnen und ihm den Fluchtweg zu ermöglichen.
    Der Wolf drehte den Kopf nach links. Jetzt hatte er uns genau im Blick, und das war wohl so beabsichtigt. Er starrte uns an. Seine Augen hatten sich nicht verändert, zumindest nicht von der Farbe her, aber der Ausdruck darin ließ auf eine gewisse Angst schließen. Sekunden später passierte es. Ohne Vorwarnung war der Wolf plötzlich von einer Lichtwolke umhüllt, durch die immer wieder Blitze zuckten. Wir konnten nichts mehr tun, wir standen einfach zu weit von ihm entfernt, aber wir sahen, dass er anfing zu zittern - und einen Moment später war er nicht mehr da.
    Purdy Prentiss und ich standen allein im Flur!
    ***
    Keiner von uns wollte es so richtig glauben, aber es war eine Tatsache. Den Wolf gab es nicht mehr. Er hatte sich tatsächlich vor unseren Augen aufgelöst oder war geholt worden, um wieder in seiner Zeit zu landen.
    Die Staatsanwältin drehte ihren Kopf und sah mir in die Augen. Sie wirkte leicht hilflos und flüsterte:

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