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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rückwärts. Viele Wesen wurden ausgerottet oder starben aus, weil sie am Ende ihrer Evolution in einer Sackgasse angekommen waren. Yevo begriff, daß Aggressivität ein wichtiger Faktor zur natürlichen Selektion organischer Wesen war, um eine Art zu erhalten und weiterzuentwickeln, und er studierte die Zusammenhänge der Ökologie genau.
    Dabei stellte sich heraus, daß sich in diesem Punkt die Welten kaum voneinander unterschieden, so unterschiedlich sie auch sein mochten. Aber den Gesetzen der Selektion waren Methanwelten genauso unterworfen wie Sauerstoffwelten. Dunkle Welten folgten den Gesetzen der Chemosynthese ebenso wie Lichtwelten der Photosynthese, und sie ließen Leben daraus entstehen, wenn genügend Voraussetzungen gegeben waren.
    Auch die Sitten und Gebräuche der Völker mochten sehr unterschiedlich sein und anfänglich große Schwierigkeiten bei der Kommunikation bereiten, aber irgendwo war doch eine gemeinsame Basis zu finden, etwas Vergleichbares, womit man einen Kompromiß finden konnte.
    Aber niemals fand Yevo Wesen, die so wie die Veego waren. Er wollte nicht daran glauben, daß sie einzigartig waren, aber alles deutete darauf hin.
    Der einzige Kompromiß, den die Veego gefunden hatten, um mit anderen Wesen Kontakt aufzunehmen, war die Verwandlung in einen organischen Körper, wenn sie ihre Welt verließen. Doch dieser Körper gehörte nie wirklich zu ihnen, er war nur eine Hülle, eine sehr empfindsame und reizempfängliche zwar, aber keine wahre Form. Er war eine Art Larve, die eine Gleichartigkeit nur vortäuschte, niemals aber dieselben Funktionen erfüllen würde wie ein aus Plasma gewachsener oder geborener organischer Körper.
    Das Schutzaggregat bewahrte ihn vor lebensbedrohlichen Attacken; sollte eine Waffe dennoch einmal schneller sein als die Aktivierung des Schildes, konnte jede Verwundung, sogar die Abtrennung eines Gliedmaßes, durch den Sprung nach Heimat geheilt werden. Beim nächsten Kurzen Weg wäre die Form wieder vollständig regeneriert.
    Es gab nur eine tödlich verwundbare Stelle am organischen Körper: das Schrittorgan.
    Sollte es einmal zerstört werden, war der Veego zum Tode verurteilt.
    Aber so etwas konnte nur dann vorkommen, wenn ein Veego mitten in einer gewalttätigen Auseinandersetzung landete und im selben Augenblick seines Erscheinens beispielsweise erschossen wurde. Die Chancen für ein solches Unglück waren allein durch die Orientierung vor dem Schritt nahezu auszuschließen. Absolut unmöglich war zum Beispiel auch ein versehentlicher Schritt in feste Materie, da der Körper automatisch abgestoßen wurde.
    Am unangenehmsten jedoch waren für Yevo Berührungen jeglicher Art. Er berührte gern ein Blatt oder das Fell eines Tieres, weil ihn die Tastempfindlichkeit der Haut faszinierte und weil es eine ganz andere Art von Empfindung war, als er sie je als Energiewesen besitzen konnte.
    Aber er mochte es nicht, wenn er berührt oder gar umfangen wurde. Sein Fluchtinstinkt erwachte schon, wenn sich ein kleines Tier besonders anhänglich zeigte und sich zutraulich an seinen Beinen rieb, noch schlimmer jedoch war die Annäherung eines Varengi. Dabei bekam er stets das Gefühl, ersticken zu müssen; die starke körperliche Nähe erzeugte einen derartigen Ekel in ihm, daß er in solchen Situationen sofort die flucht ergreifen mußte. Soviel Spaß ihm sein Auftreten als Traumfrau auch machte, so schnell wich er allen Annäherungen doch energisch aus; er plänkelte mit den männlichen Varengi, um sie dann plötzlich, wenn sie sich am Ziel ihrer Wünsche glaubten, sitzenzulassen.
     
    *
     
    So vergingen die ersten zwanzig Jahre in Yevos Leben als Aktiver. Er fühlte sich nach dieser Zeit reif und erfahren genug, um sich nun dem unbekannten Universum zuzuwenden, jenen zahlreichen „schwarzen Flecken" im Großen Modell, die bisher noch nicht erkundet worden waren. Es gab so viele, daß er zunächst eine lange Zeit auf Heimat verbrachte, um sein künftiges Vorgehen zu planen und sich zu überlegen, welche Regionen er erforschen wollte.
    Schließlich half ihm eine zufällige Bemerkung bei der Entscheidungsfindung, als er zu einem Gespräch zwischen zwei Veego dazukam. Sie unterhielten sich gerade über etwas, das sie Große Leere nannten, und daß sie nicht kartographiert werden könne, obwohl es viele versuchten.
    Große Leere! Nicht kartographiert!
    Das klang äußerst vielversprechend und schien genau das richtige für Yevo zu sein. Er wollte es auch einmal

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