1673 - Die Offenbarung der Veego
er die Älteren bestürmte, er war nun einer von ihnen und wich nun seinerseits den Jüngeren aus. Er war zu beschäftigt, um die vielen Fragen zu beantworten.
Yevo entschloß sich, seine Energie vor allem dafür einzusetzen, ein geeignetes raumfahrendes Volk zu finden, das reif und technisch so weit entwickelt war, das Geheimnis der Großen Leere zu lösen.
Sein Wortschatz war inzwischen gewaltig angewachsen, vor allem auch durch den Umgang mit so vielen anderen Fremdrassen, und der Ausdruck im Farbengesang und im Tanz war so differenziert geworden, daß die älteren Erwachsenen bei Unterhaltungen über die Große Leere unter sich blieben. Die Jüngeren konnten diese Sprache weder verstehen noch nachvollziehen. Die Älteren, Kreative wie Aktive, unterhielten sich häufig über das große Geheimnis, ohne seiner Lösung näher zu kommen; sie entdeckten eher noch mehr dunkle Hintergründe, deren Bedeutungen Zusehens wuchsen.
Einer von ihnen prägte schließlich den Begriff, der als einziger das umschreiben konnte, von welcher Bedeutung die Lösung des Geheimnisses war: das Größte Kosmische Rätsel.
*
Yevo sah Dinge, die nicht in Worte gefaßt werden konnten, so unglaublich fremd waren sie für ihn, manchmal unbeschreiblich schrecklich, manchmal auch schmerzhaft schön.
Er fand unglaublich viele Völker, die die Raumfahrt beherrschten, aber keines von ihnen genügte den Anforderungen der Veego.
Oftmals war es die Kommunikation, die zwischen den Völkern versagte. Yevo konnte sich auf deren fremde Gedanken nicht einstellen, sosehr er es auch versuchte. Er lebte manchmal sogar unter anderen Wesen, nur um die Objektivität wahren zu können und sich nicht zu einem Fehler aus einer ersten subjektiven Ansicht heraus verleiten zu lassen.
Aber stets stellte sich am Ende heraus, daß der Antrieb der Raumfahrer, die Große Leere zu ergründen, ein völlig anderer war als der der Veego. Sicher erwartete Yevo nicht dieselbe Einstellung, aber vieles an den fremden Gedanken erschreckte ihn.
Zumeist wurden diese Wesen von Gier angetrieben, mehr Besitztum an sich zu reißen und Reichtümer zu finden. Selbstverständlich gab es auch Forscher und Wissenschaftler, doch die brachten nicht genug Organisation zustande, möglicherweise nicht einmal genug Energie auf, ein solches Wagnis zu unternehmen. Entweder zerstritten sie sich sofort aufgrund der Spekulationen über die Große Leere, oder sie brachten die nötigen finanziellen Mittel nicht auf. Letzteres verstand Yevo überhaupt nicht, ebensowenig wie die Gier nach Metallen oder anderen Schätzen, da ihm solche Gedanken gänzlich unbekannt waren.
Manchmal glaubte er sich schon nahe am Ziel, wenn er tatsächlich eine Handvoll Abenteurer fand, die eine gewisse geistige Reife hatten, nicht von niederen Instinkten geleitet wurden und das Leben wenigstens einigermaßen achteten. Aber entweder waren diese zu wenige, um eine entsprechende Expedition über eine so große Entfernung auszurichten, oder - was meistens der Fall war -- ihre Raumschiffe boten nicht die technischen Voraussetzungen.
Und die Völker im Bereich der Großen Leere - das wußten die Veego seit Generationen - waren völlig ungeeignet: Entweder steckten sie noch in einer primitiven Stufe der Entwicklung, oder aber sie waren dermaßen auf Tabus fixiert, daß sie sich weigerten, auch nur gedanklich an dem Geheimnis zu rütteln.
Dennoch gab es Wesen, die diesen Anforderungen entsprachen und eine ideale Ergänzung zu den Veego wären. Yevo fand ein Volk, buchstäblich am anderen Ende des Universums, von seiner Heimat aus gesehen, das ihn von Anfang an unglaublich faszinierte.
Er verbrachte eine gewisse Zeit bei diesen Wesen, die so vollkommen waren, daß er sie beinahe als „Götter" bezeichnet hätte, in Erinnerung an verschiedene Religionen primitiver Halbintelligenzen. Ihre Lebensanschauung deckte sich zumeist mit jener der Veego, und die Kommunikation verlief äußerst fruchtbar.
Aber sie hatten kein Interesse daran, in die Große Leere zu fliegen. Weil sie, wie sie sagten, es bereits wußten. Was immer das auch bedeuten mochte, sie gaben keine weitere Erläuterung und wollten auch nicht über etwas sprechen, das sie nicht interessierte und für sie nur sinnlose Energieverschwendung bedeutete.
Enttäuscht und frustriert kehrte Yevo nach langer Zeit wieder nach Heimat zurück. Die Daten des Göttervolkes übergab er einem Kreativen, und sie wurden ins Große Modell eingebaut, aber Yevo hatte nicht die
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