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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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irgendwie anders einzustellen. Er versuchte es mit Koordinaten aus seinem Datenspeicher. Völlig vergeblich.
    Die Prozedur wiederholte sich ebensooft, wie er ging: Beim ersten Schritt in die Große Leere kam er auf irgendeiner Welt heraus, beim zweiten landete er wieder auf Heimat.
    Er versuchte, irgendeine logische Folge herauszufinden, indem er beispielsweise eine bestimmte Region in der Großen Leere anvisierte. Aber auch das schlug fehl. Er konnte dieselbe Region so oft anpeilen, wie er wollte, er kam jedesmal völlig willkürlich auf einer ganz anderen Welt heraus, niemals auf derselben.
    Er machte sich Notizen über die Welten, auf denen er landete, und vermaß den nächtlichen Sternenhimmel, soweit es ihn gab; auf einer der Welten beispielsweise wurde es niemals Nacht.
    Schließlich kam er nach Hunderten von Erkundungsgängen wenigstens zu einem Ergebnis: Die Große Leere war von 21 Planeten umgeben, die alle sehr merkwürdige Eigenschaften aufwiesen.
    Manche von ihnen waren von intelligenten Wesen besiedelt, mit denen eine Kommunikation jedoch weitgehend sinnlos war, da sie keine neuen Erkenntnisse brachte. Alle diese Völker standen auf einer primitiven Stufe und schienen sich nicht weiterzuentwickeln, im Gegenteil, sie schienen zu degenerieren.
    Er versuchte es wieder und wieder, an fast jeder Stelle, doch vergeblich. Er konnte die Große Leere einigermaßen vermessen, auch anhand der 21 Planeten, die um sie lagen, aber das war auch schon alles. Sie konnte nicht kartographiert werden. „Nun, hast du es begriffen?"
    Tavigo hatte ihn offensichtlich gesucht; in seinem Farbengesang lag eine gewisse Heiterkeit, durchsetzt von seltsamer leiser Resignation. „Du hast es ebenfalls versucht, nicht wahr?" fragte Yevo statt einer Antwort zurück. „Selbstverständlich. Alle, die zu Aktiven wurden, haben es irgendwann versucht. Seit Jahrtausenden, Yevo.
    Aber keiner von uns konnte je ein Ergebnis erzielen. Hier haben wir unsere Grenzen erreicht. Wir können ohne Zeitverlust an jeden Punkt des Universums gelangen, Entfernungen spielen für uns nicht die geringste Rolle, aber in die Große Leere können wir nicht gehen."
    „Was können wir tun, um dieses Rätsel zu lösen?"
    „Wir allein gar nichts. Wir brauchen Hilfe, Yevo. Es gibt sicher Möglichkeiten, mit Raumschiffen in die Große Leere hineinzufliegen."
    „Aber wir haben keine Raumschiffe, Tavigo."
    „Nicht wir. Aber die meisten hochentwickelten Organischen. Mit deren Hilfe können wir hineinfliegen und das Rätsel vielleicht lösen. Allein schaffen wir es jedenfalls nicht."
    „Aber weshalb haben wir das nicht schon längst getan?"
    „Weil wir besondere Raumschiffe und Völker brauchen, nicht irgendwas. Wir müssen die richtige Unterstützung finden, Yevo, alles andere hat keinen Sinn."
    „Aber - seit Jahrtausenden sind wir auf der Suche danach und haben niemals ein geeignetes Volk gefunden? Das kann ich einfach nicht glauben."
    „Doch." Tavigos Farbengesang nahm einen geheimnisvollen Unterton an. „Einst, vor sehr langer Zeit, gab es ein solches Volk."
    „Was ging dabei schief?"
    „Es ging eben nicht."
    Yevo gab sich mit der nüchternen Antwort zufrieden. Für ihn hatte die Vergangenheit keine Bedeutung, ihn interessierten nur gegenwärtige Tatsachen. „Dann müssen wir es also weiterhin versuchen?" fragte er. „Ja, Yevo. Nun bist du auf die letzte Aufgabe gekommen und damit ein vollwertiger Veego. Du hast zwei Aufgaben zu erfüllen: das Universum zu kartographieren und ein Volk zu finden, mit dem wir das Geheimnis der Großen Leere ergründen können. Von nun an wirst du nicht mehr allein sein, denn du teilst das Wissen von uns allen. Du brauchst nichts mehr zu lernen, du weißt alles. Bewahre dieses Wissen gut und nutze es bestmöglich."
    „Das werde ich tun", versprach Yevo.
     
    *
     
    Yevo fühlte sich als ganz neues Bewußtsein, seit er das Geheimnis der Großen Leere entdeckt hatte. Bisher war er voller Eifer, aber mit kindlicher Naivität durchs Universum gegangen, hatte Daten gesammelt, ohne recht zu wissen wofür.
    Nun hatte er plötzlich das Ziel erkannt und auch begriffen, wie wichtig die Arbeit am Modell des Universums war. Sicherlich wußte keiner, welche Auflösung am Ende stehen würde, aber das war jetzt auch nicht wichtig. Weder Yevo noch zahlreiche nachfolgende Generationen würden das erfahren; deshalb brauchten sie keine Energie für die vielen Fragen nach dem Danach zu verschwenden.
    Er hatte nun keine Fragen mehr, mit denen

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