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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Absicht, jemals wieder dorthin zu gehen.
    Dort gab es nichts mehr zu erforschen. In einem kurzen Angstschauer überlegte er bei sich, daß er vielleicht wirklich das „Ende des Universums" gefunden hatte, aber er fühlte sich weder reif noch berufen dazu, dieses für ihn heilige System bekanntzumachen.
    Auch andere Völker interessierten sich nicht für die phantastischen Spinnereien eines außerirdischen Fremdlings, selbst wenn sie eine fortgeschrittene Raumfahrt betrieben.
    Sie waren bodenständig geblieben, besiedelten für sie lebenswerte Welten, betrieben Handel und erfreuten sich ihres Lebens.
    Sie leugneten nicht, daß das Universum riesig war und ungeheure Geheimnisse barg, aber sie sahen keinen Sinn, diese zu ergründen. Sonst wären es ja keine Geheimnisse mehr, und welchen Sinn hätten Geheimnisse sonst, wenn nicht den, ungelöste Rätsel zu sein? Ein aufgedecktes Geheimnis hatte keinen Sinn mehr, und etwas Sinnloses sollte keiner tun.
    Yevo war manchmal nahe daran, zu verzweifeln und aufzugeben. Tausende von Völkern hatte er seit Jahrzehnten besucht und ihre Gedanken geteilt, und er war nicht einen Schritt weitergekommen. Es schien fast so, als sollte das Geheimnis der Großen Leere tatsächlich ungelöst bleiben.
    Doch daran konnte und wollte er nicht glauben. Es war der einzige Ort, an den die Veego nicht gelangen konnten. Sie mußten herausfinden, weshalb! Etwas mußte dahinterstecken, was mit ihnen zusammenhing.
    Doch in seinem Leben konnte das Rätsel nicht mehr gelöst werden. Er war inzwischen über 210 Jahre alt und konnte bei weitem nicht mehr so unbekümmert den Kurzen Weg gehen wie früher.
    Yevo nutzte die letzten zehn Jahre für ausgedehnte Ausflüge an jene Orte, die ihn am meisten beeindruckt hatten. Viele Freunde anderer Völker, die er mit der Zeit gewonnen hatte, waren schon dahingegangen, und es hatte viele Veränderungen gegeben. Yevo gefiel sich darin, durch Welten zu streifen, auf denen er sich besonders wohl gefühlt hatte.
    Die Wehmut ging allmählich in die Vorbereitung auf sein neues Dasein als Kreativer über. In kurzer Zeit würde er damit beginnen und nur noch sehr selten einmal einen kleinen Ausflug mit dem Kurzen Weg unternehmen, so lange, bis die Fähigkeit erloschen war, nach spätestens zwanzig Jahren.
    Als er so nach zehn Jahren als 221jähriger nach Heimat zurückkehrte, fühlte er sich ausgeglichen und ruhig, erfüllt von Zufriedenheit und Freude auf die vor ihm liegende Arbeit des Erschaffens.
    Yevogo, dachte er. Nun bin ich Yevogo
     
    4.
     
    Intermezzo: QUEEN LIBERTY Zitha betrachtete die Galaktiker mit einem seltsam spöttischen Lächeln. „Ich denke, wir haben eine Menge Fragen beantwortet."
    „Und eine Menge Fragen aufgeworfen", sagte Boris Siankow. In seinen gelben Augen lag ein unruhiges Flakkern. „Davor warnte ich euch bereits zu Beginn, aber ihr wolltet ja nicht hören."
    „Ich habe eine Frage", mischte sich Ronald Tekener ein. „Sie betrifft eure Vermehrung."
    „Ich dachte, das hätten wir geklärt. Aber bitte."
    „Bisher ging ich davon aus, daß das Wort Knospung oder auch Teilung eure Bezeichnung für die Fortpflanzung ist, wie wir ja auch sagen, daß unsere Kinder ein Teil von uns sind. Doch Yevo, den ihr die ganze Zeit als er bezeichnet habt, trat in seiner humanoiden Form eindeutig als Frau auf. Daher ist wohl davon auszugehen, daß der Begriff Knospung wörtlich zu nehmen ist, und zwar in der Form, daß ihr euch nicht durch Befruchtung vermehrt, sondern ungeschlechtlich."
    „Das ist korrekt", stimmte Zitha zu. Die Ennox hinter ihr grinsten. „Wir besitzen kein Geschlecht", fuhr die Sprecherin der Ennox fort. „Als Energiewesen brauchen wir das nicht. Und wie wir festgestellt haben, ist das ein wahrer Segen." Sie bedachte sowohl Serena als auch Adams mit einem spöttischen Blick. „Wir können uns amüsieren über eure seltsame Art, euch zu umwerben, großartig aufzuschneiden und euch aufzuplustern", fügte der Ennox neben ihr hinzu. „Ihr könnt euch als noch so hoch entwickelt betrachten; was das betrifft, steht ihr nach wie vor auf der Stufe der Tiere."
    „Ich sehe darin nichts Schlechtes", warf Serena ein. „Im Gegenteil, ich finde, darüber steht dir kein Urteil zu. Du kannst unsere Emotionen niemals nachempfinden."
    „Wenn du meinst." In der Stimme des Ennox lag die Nachsichtigkeit eines Lehrers gegenüber einem eigensinnigen Kind. „Doch bedaure ich das in der Hinsicht kaum, da mir dann auch die ewigen Auseinandersetzungen

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