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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erspart bleiben. Ihr seid völlig unausgeglichen: Einerseits gesteht ihr euch eure Liebe in glühenden Farben, andererseits werft ihr euch Gegenstände an den Kopf und behauptet, euch zu hassen. Ich weiß nicht, ob das erstrebenswert ist. Gerade aus diesen Emotionen heraus führt ihr doch ständig Krieg untereinander oder mit anderen Völkern. Wir kennen diese Form von Liebe oder Haß nicht, solche extremen Leidenschaften sind uns völlig fremd. Deshalb sind wir auch unfähig, anderen Wesen bewußt oder mit Freude ein Leid anzutun.
    Selbstverständlich wissen wir um das ökologische Gleichgewicht und daß einer getötet werden muß, damit der andere überleben kann, doch dieses Gesetz ist von den meisten Intelligenzen pervertiert worden. Wir dagegen erkennen jede Art von Leben an und halten sie in Ehren. Das ist, wenn man es so ausdrücken mag, unsere Form von Liebe."
    „Aber wie verhält sich das in eurer organischen Form?" hakte Tekener nach. „Yevo bezeichnete sie einmal als Larve."
    Zitha zuckte mit den Achseln. „Das ist auch wörtlich zu nehmen. Es ist alles nur Fassade, aber unbedingt notwendig zur Wahrung unserer Identität. Würden wir in der Gruppe nur als Frauen oder nur als Männer auftreten, würde das sicherlich die Aufmerksamkeit verschiedengeschlechtlicher Wesen wie euch erwecken und Fragen aufwerfen, die wir von vornherein verhindern wollen. Dazu gehören selbstverständlich neben bestimmten Verhaltensweisen vor allem äußere, sofort sichtbare Merkmale. Das ist auch schon alles. Alles andere ist nicht vorhanden."
    Sie lächelte erneut, für einen kurzen Moment wirkte sie heiter und gelöst. Ihre Eröffnung war sicherlich nicht alltäglich und schwer nachvollziehbar; die Kluft zwischen den Ennox und den Galaktikern schien sich dadurch noch zu vergrößern: Es gab nahezu keine Möglichkeit mehr für die Menschen, sich in die Mentalität der Energiewesen hineindenken zu können.
    Es entstand eine kurze Pause, in der die Galaktiker verschiedenen Gedanken nachhingen. Die Ennox schienen die Gelegenheit schon nutzen zu wollen, um zu verschwinden. „Ich habe noch eine Frage", sagte Adams plötzlich. „Wann habt ihr die Große Leere entdeckt?"
    „Vor etwa 50.000 Jahren unserer Zeitrechnung, was ja ungefähr auch der euren entspricht."
    Ein kurzes Flüstern ging durch den Raum. 50.000 Jahre! „Und ihr habt... davor und danach ... stets am Modell gearbeitet?" fuhr Adams langsam fort. „Selbstverständlich." Zitha erhob sich. „Wir werden das Gespräch unterbrechen, wenn ihr erlaubt. Wir werden übermorgen wiederkommen und euch den letzten Teil erzählen.
    Bis dahin geduldet euch bitte mit euren Fragen."
    Die Ennox verschwanden wie gewohnt von einer Sekunde zur nächsten.
    Die Galaktiker blieben allein zurück; keiner von ihnen erhob sich.
    Arnim Possag schnalzte mit der Zunge. „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich fühle mich verdammt schlecht."
    Ronald Tekener neben ihm zeigte sein gefürchtetes Lächeln. In den Augen lag ein kalter, harter Glanz. „Um mit Yingansu, einem Veego der ersten Geschichte, zu sprechen: Auch wir sind, was wir sind", sagte er ruhig. „Hättest du dich denn mit der Erkenntnis, daß die Ennox Energiewesen sind, zufriedengegeben?" wandte Adams sich an Possag. „Nein, verdammt", knurrte dieser. „Genau deshalb fühle ich mich so mies. Wir hätten gar nicht erst hierherkommen dürfen. Ist euch eigentlich klar, was wir diesen sensiblen Geschöpfen antun?"
    „Hast du vergessen, was sie uns angetan haben? Und den Arcoana?" rief einer der Wissenschaftler. „Auch das habe ich nicht vergessen", konterte Possag. „Aber das rechtfertigt unser .Handeln nicht, .es wird dadurch auch nicht besser."
    „Ich bin nicht der Ansicht, daß wir uns in irgendeiner Weise schuldig fühlen sollten", warf Boris Siankow heftig ein. „Unsere Neugier ist ebenso natürlich wie die der Ennox, und es liegt an uns, sie nicht zu verletzen. Bisher haben wir nichts in dieser Richtung getan, außer etwas über ihr Leben zu erfahren. Was ich überaus faszinierend finde, am Rande bemerkt. Ich bin kaum fertig damit geworden, mir Notizen zu machen. Eine Menge Arbeit wird auf uns zukommen, um das alles wissenschaftlich zu analysieren und auszuwerten."
    „Ich denke, keiner von uns hätte sich mit weniger zufriedengegeben", sagte Serena versöhnlich. „Wir dürfen nur nicht zu weit gehen und denselben Fehler machen wie die Ennox bei uns oder anderen. Sie sind wundervolle, faszinierende Geschöpfe, die

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