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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unter allen Umständen geschützt werden müssen."
    Adams richtete sich aus seiner bequemen Sitzhaltung auf. „Was haben wir bis jetzt?" begann er. „Wir haben erfahren, daß die Ennox - oder besser Veego - ein altes Volk sind, dessen Zeitrechnung, also der Zeitraum, ab dem sie zu hochentwickelten Geisteswesen wurden, sicher vor vielen Hunderttausenden von Jahren beginnt. In dieser Zeit haben sie sich wohl kaum verändert und stets als Kartographen und Schöpfer des sogenannten Großen Modells des Universums gearbeitet. Ich muß gestehen, die Erfahrung, daß sie wirklich die Erbauer sind, war anfangs eine Überraschung für mich, deren Tragweite wird mir aber erst jetzt so recht bewußt. Aber weshalb tun sie das? Was war der Anstoß zu dieser gewaltigen Arbeit?"
    Adams hielt inne. „Ich bin mir sicher, daß sich dies nicht aus irgendeiner Idee von innen heraus entwickelt hat. Irgend jemand hat ihnen den Anstoß dazu gegeben - doch wer und warum? Und wie hängt die Große Leere damit zusammen, in die die Veego nicht gehen können, von der sie sogar abgestoßen und automatisch ausgerechnet auf ihre Ursprungswelt geworfen werden? Wie sind die Veego entstanden? Weshalb nehmen sie auf dem Kurzen Weg ausgerechnet humanoide Gestalt an? Wir hörten zwar, daß dies aufgrund einer denkwürdigen Begegnung geschah, aber das ist nur ein Hinweis, keine Antwort. Es stellt sich die Frage, ab welchem Zeitraum sie diese Form annahmen, und wer diese Humanoiden vor so langer Zeit gewesen sein könnten. Stellte dieses unbekannte Volk den Veego dann auch diese Hilfsmittel zur Verfügung? Immerhin haben die Veego ja keinerlei Technik entwickelt, verfügen aber dennoch über hochleistungsfähige Computer und verschiedenen Schnickschnack."
    „Wir werden's rausfinden", brummte Siankow. „Wir werden's bald herausfinden." Er zappelte unruhig auf seinem Stuhl herum. „Aber behutsam", warnte Adams. „Die Ertruser haben da schon genug Schaden angerichtet. Wir sind schließlich keine Elefanten im Porzellanladen."
    „Keine was?" fragte Serena. „Altes Sprichwort." Er winkte ab. „Wir müssen jetzt sehr behutsam vorgehen. Die Veego sind so völlig anders als wir, daß wir uns im Grunde nur falsch verhalten können.
    Dennoch müssen wir weitermachen, es ist zu wichtig. Unsere Expedition kann jede Information brauchen; es ist auch im Sinne der Veego, wenn wir das Geheimnis lösen können. Dazu muß man eben einige Kompromisse schließen."
    „Wir werden schon einen Weg finden", meinte Siankow zuversichtlich. „Die Veego sind intelligente Wesen, auch wenn ihr Gefühlsbereich anders ist als unserer. Gerade das kann aber auch unser Vorteil sein."
    Adams stützte die Hände auf die Armlehnen und stand auf. „Wir sind uns also einig?" fragte er. „Wir werden uns den letzten Teil in Ruhe anhören und erst dann mit der wissenschaftlichen Auswertung beginnen."
    Zustimmendes Gemurmel. Adams nickte. „In der Zwischenzeit, bis zur nächsten Konferenz, hören wir uns die Berichte des Forschungsteams auf Mystery an."
    Er wandte sich Ronald Tekener zu, während die anderen nacheinander den Raum verließen. „Weshalb bist du so verbittert?" fragte er. „Ich bin nicht verbittert, Homer", antwortete der Smiler. „Ich denke nur nach, das ist alles. Solltest du auch mal machen, schadet kein bißchen." Er klopfte Adams auf die Schulter und ging. „Aus dir soll einer schlau werden", murmelte Adams.
     
    *
     
    Alle Teilnehmer fanden sich pünktlich zur Konferenz ein; die Veego erschienen als erste und nahmen die gewohnten Plätze ein. Weder in ihrer Haltung noch in ihren Mienen hatte sich etwas verändert: Sie wirkten nach wie vor resigniert, aber nicht verbittert, sondern fatalistisch. „Mich würde eines interessieren", sagte Tekener, während er Platz nahm. „Warum wir?"
    Zitha verstand seine Frage, ohne daß er sie weiter erläutern mußte. Er sprach auf Yevos Suche nach einem geeigneten Volk an, das das Rätsel der Großen Leere lösen konnte. „Das werden wir euch im folgenden erklären", antwortete sie. Sie nickte einem Veego zu, der aus dem Hintergrund nach vorne trat.
    Dieser Veego hatte schulterlanges weißes Haar, eine leicht ins Oliv gehende dunkle Haut; seine violetten Augen waren sehr dunkel, aber nicht matt, sondern hellwach. Sein Gesicht zeigte einen verschmitzten Ausdruck, und er wirkte keineswegs niedergeschlagen.
    Er wirkte wie ein abgeklärter Mann, der über die Erfahrungen seines Lebens nachgedacht und sie verstanden hatte. „Wir

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