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1674 - Freunde der Ennox

Titel: 1674 - Freunde der Ennox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von damals waren die Eindrücke überwältigend, denn es war das erste Mal, daß sie nicht nur auf intelligentes Leben einer Zivilisation trafen, sondern auch auf deren technische Hilfsmittel. Davor hatten sie ja nicht einmal gewußt, daß es so etwas gab."
    „Die Technik der Dropher entsprach etwa der des terranischen 20. Jahrhunderts eurer alten Zeitrechnung", behauptete Rita und bewies damit, daß sie sich irgendwann einmal ausgiebig mit der terranischen Geschichte befaßt hatte. „Flugzeuge, Raketen und Unterseeboote gehörten ebenso dazu wie Atomwaffen und Wasserstoffbomben."
    „Die Begegnung mit der Technik schlechthin", erzählte Emil weiter, „war etwas Wunderbares, etwas Faszinierendes. Unsere Vorfahren hatten keine Ahnung davon, daß die damalige Technik der Dropher eher als primitiv anzusehen war. Sie hatten noch keine Vergleichsmöglichkeiten. Wenn man die dropherische Technik mit der der Arcoana vergleicht, wird das ja deutlich."
    „Der entscheidende Punkt der ersten Begegnung war aber nicht die Entdeckung der technischen Möglichkeiten." Rita kam wieder auf den Kern der Sache zurück. „Die Veego hatten fortan ein gemeinschaftliches Bild über die Gestalt, die sie annehmen wollten und mußten, wenn sie Heimat verließen."
    „Die Besuche auf Droph wurden in der Folge häufiger", sprach Emil weiter. „Veego und Dropher lernten sich näher kennen. Schließlich erkannten unsere Vorfahren etwas Schreckliches.
    Die Dropher würden geistig und moralisch der rasenden technischen Entwicklung nicht standhalten können. Die Warnungen der Freunde von den Sternen wurden in den Wind geschlagen. Schließlich kam der Tag, von dem an die Veego Droph für immer fernblieben.
    Es sollen nach dem weltweiten Atomkrieg, der fast alles zerstörte und der den Planeten vielleicht für immer unbewohnbar machte, noch einmal zwei oder drei Veego kurz hiergewesen sein. Aber da hatten sie schon eine andere Gestalt, denn mit den Drophern wollte sich niemand mehr von uns so recht identifizieren."
    Ronald Tekener setzte zur Landung an. „So ganz unbewohnbar scheint diese Welt nicht zu sein." Er lächelte. „Ich sehe dort unten zwei Gestalten, auf die eure Beschreibung von den Drophern recht gut paßt. Ich habe den Eindruck, daß man uns sogar erwartet hat."
    Emil und Rita brachten vor Staunen kein Wort mehr hervor
     
    6.
     
    Der Smiler hatte das Beiboot an einer Stelle ohne nennenswerte Strahlung gelandet und die Seitentüren geöffnet. Alle vier stiegen aus, in SERUNS gehüllt.
    Die beiden Gestalten, die übergroßen Schildkröten mit nach unten ragenden Stummelbeinen ähnelten, waren noch etwa hundert Meter von ihnen entfernt. Sie tippelten ihnen auf ihren drei Beinpaaren wieselflink entgegen. Kugelförmige Köpfe, die mit einem dichten Pelz besetzt waren, ragten in die Höhe. Die beiden kurzen Arme ruderten in der Luft, als ob sie beim Laufen zum Halten des Gleichgewichts benötigt wurden. „Das sind Dropher", stellte Emil fest und blieb stehen. „Aber zumindest der eine scheint stark mutiert zu sein. Er hat nur fünf Beine und außerdem einen zusätzlichen Rückenpanzer. Die Dropher der Vergangenheit besaßen keine Panzerung, sondern nur den dichten Pelz."
    „Es ist erstaunlich", meinte Rita, „daß nach so langer Zeit hier noch Leben in der fast ursprünglichen Form vorhanden ist."
    „Ich glaube eher", sagte der kartanische Wissenschaftler, „daß es sich um die verkümmerten und mutierten Reste des Lebens handelt."
    Sie blieben stehen und warteten. Die Tippelschritte der beiden Dropher wurden langsamer. Die beiden Wesen unterhielten sich laut. Ronald Tekener aktivierte den Translator seines SERUNS. „Ich kann sie verstehen", behauptete Emil. „Ihre Namen sind Djardu und Penolp.
    Djardu ist der mit dem Panzer. Sie sprechen davon, daß wir nicht diejenigen sind, die sie erwartet haben."
    „Sie haben uns tatsächlich erwartet", unterstrich auch Rita. „Wenn das stimmt", überlegte Utan-Bao-K'ley, „dann ist es nur logisch, daß sie euch nicht erkennen. Sie rechneten vielleicht damit, daß ihre Freunde von der Sternen so aussehen wie damals vor vielen, vielen Jahrtausenden - nämlich wie sie selbst. Ihr sagtet doch, daß eure Vorfahren nach dem ersten Besuch ihre Tiergestalt gegen die der Dropher getauscht hatten."
    „Das stimmt", sagte Rita. „Aber es ist doch kaum vorstellbar, daß sich diese mutierten Nachkommen nach so langer Zeit noch an die Besucher von damals erinnern. Ich kann das einfach nicht

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